Bei Wohnimmobilien gibt es eine Angebotsknappheit © APA - Austria Presse Agentur
Der österreichische Immobilienmarkt hat heuer leicht zugelegt: Das Transaktionsvolumen stieg vor allem im zweiten Quartal deutlich, sodass im gesamten ersten Halbjahr 2025 rund 1,16 Mrd. Euro in den heimischen Immobilienmarkt investiert wurden, geht aus dem aktuellen EHL-Markt-Update zum Immobilieninvestmentmarkt hervor. Mit dem leicht steigenden Interesse der Investorinnen und Investoren dürften auch die Preise in den meisten Assetklassen anziehen.
Wohnimmobilien waren heuer mit einem Anteil von 57 Prozent im ersten Halbjahr die größte Assetklasse. Wobei das Interesse der Anlegerinnen und Anleger deutlich gestiegen ist: Denn im zweiten Quartal lag ihr Anteil bei 68 Prozent. Vor allem in Wien zeigte sich ein hohes Interesse an Bestandsliegenschaften. Das Angebot der in Entwicklung bzw. im Bau befindlichen Wohnimmobilien ging deutlich zurück - und diese Immobilien richten sich in erster Linie an Eigennutzer. Man könne daher durchaus von einer Angebotsknappheit sprechen, merkte EHL an. Von der Rendite her brachten Wohnungen in den Bundesländern deutlich mehr als in Wien - womit der Wohnungskauf in den Bundesländern - auch für die Bewohner - deutlich attraktiver ist als in der Bundeshauptstadt.
Rund 16 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen heuer zwischen Jänner und Juni auf Büros - und damit weniger als in den Quartalen zuvor. Es fehle an "Core-Objekten" - gesucht werden hochwertige Bestandsobjekte mit einem Volumen von 20 Mio. Euro bis 50 Mio. Euro in zentraler Lage mit stabiler Vermietung. Derzeit sind laut EHL nicht genügend Büroprojekte in Planung. Und wer ein gefragtes Büroprojekt habe, warte derzeit ab, da die Preise noch nicht das Niveau von 2022 erreicht hätten.
Bevorstehende Verkäufe bei Hotels und Handelsflächen
Eine rege Nachfrage verzeichnet EHL im Segment Hotel. Auch wenn dies ein Anteil von 14 Prozent am Transaktionsvolumen noch nicht zur Gänze widerspiegelt: "Sowohl auf Betreiber- als auch auf Investorenseite werden derzeit eine Vielzahl von Transaktionen verhandelt", teilt EHL dazu mit. Einzelhandelsimmobilien waren im ersten Halbjahr noch nicht sehr gefragt - allerdings verweist EHL auch hier auf zahlreiche Verhandlungen, die heuer noch abgeschlossen werden sollten. Deutlich weniger gefragt sind nach wie vor Immobilien im Logistikbereich.
Die Renditen blieben heuer bisher weitgehend stabil. Dabei gab es laut EHL punktuelle Anpassungen nach unten bei Wohn- und Einzelhandelsimmobilien - also bereits höhere Preise. Mit Büros und Einkaufs- und Fachmarktzentren konnten bestenfalls Renditen von mehr als 6 Prozent erzielt werden. Die Bereiche Hotel und Logistik lagen mit den maximalen Renditen etwas unter 6 Prozent.
Steigende Preise
Moderate Zinsen und eine wieder anziehende Wirtschaft könnten mittelfristig wieder zu leicht sinkenden Renditen führen, so EHL. Investoren müssen sich also auf steigende Immobilienpreise einstellen.
Der Großteil des Geldes kam heuer mit 63 Prozent von Family Offices bzw. von Privatinvestoren und 18 Prozent entfielen auf Spezialfonds. Mit 9 Prozent war der öffentliche Sektor die drittgrößte Käufergruppe, gefolgt von Versicherungen und Pensionskassen.