Die Digitalisierung in der Immobilienbranche schreitet immer weiter voran. © mohammed_hassan/pixabay.com

Mit der Corona-Pandemie gab es in der Immobilienbranche einen großen Digitalisierungsschub. PropTech spielt nun eine immer bedeutendere Rolle.

Mit der Corona-Pandemie gab es in der Immobilienbranche einen großen Digitalisierungsschub. PropTech spielt bei der Online-Finanzierung von Wohnprojekten, bei der Maklersuche bis hin zur Planung der Einrichtung eine immer bedeutendere Rolle. Was es mit PropTech auf sich hat und wie ihre Zukunft aussieht, erklärt dieser Beitrag.

Was ist PropTech?
Der Begriff PropTech setzt sich zusammen aus den Wörtern Property und Technology. PropTech-Unternehmen sind in der Immobilienbranche das Pendant zu FinTechs (Financial Technology) im Finanzsektor. Diese Unternehmen sind Start-Ups, die mit disruptiven Technologien die Digitalisierung in der Branche vorantreiben.

PropTechs bieten allerhand digitale Lösungsansätze zur Planung und Finanzierung von Immobilienprojekten an sowie zur Immobilienverwaltung und Vermarktung. Das Ziel von PropTechs ist, bestehende ineffiziente, langwierige Prozesse zu digitalisieren und zu beschleunigen und damit deren Effizienz zu steigern.

Wer heutzutage ein Haus kaufen möchte, kann beispielsweise schon im Voraus die Immobilie digital besichtigen und sich im Anschluss verschiedene Finanzierungsangebote online erstellen lassen. Im Finanzierungssektor haben PropTechs viele Gemeinsamkeiten mit FinTechs, die ihnen als „ältere Geschwister“ vorausgegangen sind und eine neue Ära in der Finanzbranche eingeläutet haben.

Von den Diensten der PropTech-Unternehmen sollen jedoch nicht nur Immobilienentwickler, Bauträger und Immobilieninvestoren profitieren, sondern auch Mieter bzw. Bewohner.

Manche PropTechs stellen Dienste bereit für eine einfache Immobilienvermittlung, bei der der Maklerprozess effizienter gestaltet ist. Andere Unternehmen bieten Smart Home-Technologien an in Form von intelligenter Hardware wie z.B. Thermostaten oder digitalen Türschlössern. Bewohner können dann aus der Ferne schon die Heizung anstellen, bevor sie nach Hause kommen. Oder sie können ihrer Haushaltshilfe die Tür öffnen, wenn sie gerade nicht zuhause sind.

Wie sieht die Zukunft von PropTech aus?
Da sich die Digitalisierung immer weiter fortsetzt, werden auch die Dienstleistungen und Produkte von PropTechs weiterhin einen hohen Anklang in der Immobilienbranche finden. Laut einer Umfrage der European PropTech Association blicken die Unternehmen sehr zuversichtlich in die Zukunft.

Die Corona-Pandemie beschleunigte den digitalen Ausbau im Immobiliensektor – und er wird weiter fortschreiten. Zwei Drittel der befragten PropTechs rechnen in Zukunft mit einer steigenden Nachfrage ihrer Dienstleistungen und Produkte.

Das langfristige Ziel von PropTech ist es, die reale Welt (oder Umwelt) mit der digitalen Welt so nahtlos wie möglich miteinander zu verschmelzen. Ein wichtiges Thema ist dabei Nachhaltigkeit. In den nächsten Jahrzehnten soll der digitale Ausbau dazu beitragen, dass Immobilienentwickler nicht nur kostengünstiger und schneller bauen können, sondern auch ressourcenschonender.

Welche PropTech-Unternehmen gibt es in Österreich?
In Österreich gibt es mittlerweile zahlreiche PropTech-Unternehmen, die in ganz unterschiedlichen Sektoren tätig sind. Hier eine Auswahl.

Propster
Gegründet in Wien als Sonderwunsch Meister GmbH im Jahr 2017, bietet das Unternehmen unter dem Namen PROPSTER eine digitale Kundenplattform für Immobilienentwickler und Bauträger. Die Plattform soll Wohn- und Büroprojekte schneller und effizienter abwickeln. Sie vereinfacht die Kommunikation zwischen Bauträger und Käufer und optimiert Abläufe während der Projektphase.

Puck
Die puck Immobilien App Services GmbH ist ebenfalls aus Wien. Sie entwickelte die App puck für die Hausverwaltung. Sie soll die Kommunikation zwischen den Bewohnern und der Hausverwaltung vereinfachen. Bewohner können über die App schnell melden, wenn im Haus oder Gebäude etwas nicht funktioniert. Der Hausverwalter informiert dann alle Betroffenen per App, bis wann die Reparatur erfolgt. Das Schwarze Brett und der langwierige Info-Prozess hat dank der App ein Ende.

Nuki
Aus Graz stammt die Nuki Home Solutions GmbH. Sie bietet eine digitale Lösung für Türschlösser an, sogenannte Smartlocks. Mithilfe der Smartlocks können Bewohner ihr Türschloss per Smartphone entriegeln. Das ist beispielsweise praktisch, wenn ein temporärer Zutritt nötig ist und der Bewohner nicht zu Hause ist, z.B. wenn eine Haushaltshilfe oder ein Handwerker eingelassen werden soll. Das Smartlock macht das herkömmliche Türschloss nicht obsolet, sondern erweitert es. Wenn das Smartphone nicht betriebsbereit ist, kann das Schloss auch mit einem herkömmlichen Schlüssel geöffnet werden.

Roomle
Die Roomle GmbH ist in Linz ansässig. Sie bietet eine Wohnungseinrichtungs-App, mit der sich maßstabsgetreue Grundrisse erstellen lassen sowie Wohn- und Büroräume mit virtuellem, fotorealistischem Mobiliar einrichten lassen. Der Clou an der Sache: Die App funktioniert mit Augmented Reality. Richtet man die Kamera auf einen Ort im Raum, sieht man auf dem Bildschirm direkt, wie ein bestimmtes Möbelstück an dieser Stelle aussieht. Passt alles, lässt sich das Einrichtungsstück gleich bestellen. Willkommen in der Zukunft. (red./PR)