GW St. Pölten setzt Projekte effizient, präzise und flexibel um – vom Kleinverteiler bis zu komplett verteilten Steuer- und Schaltanlagen. © GW St. Pölten

Präzision, Qualität, Verlässlichkeit und Vielseitigkeit zeichnen GW St. Pölten aus. Mario Schuh, Prokurist und Geschäftsfeldleiter Metall – Elektro, geht im Interview ins Detail.

Die GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH zählt seit mehr als 40 Jahren zu den führenden Produktionspartnern in Österreich und ist zugleich der größte integrative Betrieb Österreichs. Mit hoher Fertigungstiefe in Metall und Elektro, innovativen Lösungen für Schaltschrank- und ­Baugruppenfertigung sowie wachsender Kompetenz in Recycling & Kreislaufwirtschaft bietet das Unternehmen industrielle Leistungsstärke aus einer Hand – effizient, flexibel und nachhaltig.

Herr Schuh, die GW St. Pölten gilt seit Jahrzehnten als leistungsstarker Produktionspartner. Was zeichnet Ihr Unternehmen aus?
Wir vereinen industrielle Leistungsfähigkeit mit gesellschaftlicher Verantwortung – und das seit über 40 Jahren. Rund 530 Mit­arbeiter*innen – davon ca. 75 Prozent Menschen mit Behinderung – realisieren maß­geschneiderte Kundenlösungen in den Geschäftsfeldern Metall, Elektro, Textil, Werbe­technik und GW Services, dazu zählen auch Tätigkeiten im Bereich Recycling & Kreislaufwirtschaft.

Unsere Kunden profitieren von einer hohen Fertigungstiefe, einem breiten Know-how und effizienter Lösungskompetenz, verlässlicher Qualität und einem zentralen Ansprechpartner über die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Vielseitigkeit macht die GW St. Pölten sowohl in der Industrie als auch im privaten und sozialen Bereich zu einem starken und zuverlässigen Partner.

Welche Geschäftsfelder bedienen Sie konkret?
Unser aktueller Fokus liegt auf Metall, Elektro sowie Recycling und Kreislaufwirtschaft. Im Geschäftsfeld Metall reicht das Spek­trum von Zerspanung über Blechbearbeitung und Kühlkörperfertigung bis hin zu kompletten mechanischen Baugruppen – in Einzel- oder Serienfertigung. Im Elektrobereich sind wir im Verteiler- und Schaltschrankbau, inklusive UL-Standards für Nordamerika, in Engineering-Leistungen, Kabel-/Drahtsatzfertigung und elektromechanischen Baugruppen bis hin zu Recyclingtätigkeiten aktiv. 

Ergänzend bieten wir Profi-Leistungen in den Geschäftsfeldern Textil, Werbetechnik sowie GW Services – Gebäudereinigung, Grünraumpflege und Sanierung – an. Auch hier setzt man sich mit nachhaltigen Tätigkeiten auseinander, im Bereich Textil haben wir das Portfolio u. a. mit Upcycling und Polsterarbeiten erweitert.

„Unser Fokus bleibt: Präzision, Qualität, Verlässlichkeit, Vielseitigkeit und Wertschöpfung unter einem Dach – und das zum Mehrwert unserer Kunden.“
Mario Schuh, MSc, Prokurist und Geschäftsfeldleiter Metall – Elektro GW St. Pölten © GW St. Pölten

Wie begleiten Sie Kunden in der Baugruppenfertigung?
Wir bieten mechanische und elektromechanische Baugruppen komplett aus einer Hand – Planung, Beschaffung, Fertigung, Montage, Prüfung und Qualitätskontrolle sowie technische Dokumentation. Durch CNC-Bearbeitung, Umform- und Fügetechnik sowie moderne Schaltschrankfertigung nach IEC- und UL-Normen sind wir ein Partner für hochpräzise Systeme. Ob Einzelstücke, Prototypen oder Serien – individuelle Maßanfertigung ist Standard.

Sie haben kürzlich in eine Faser­laserschneidanlage investiert. Welche Vorteile bringt das?
Die 6-kW-Faserlasertechnologie ersetzt die ältere Nibblerlösung und steigert unsere Flexibilität enorm. Wir können Aluminium, Kupfer, Stahl und Edelstahl damit nun noch präziser bearbeiten – von kleinsten Stückzahlen bis zu komplexen Konturen. Werkzeugwechsel entfällt, was Zeit und Kosten spart. Diese Inhouse-Kapazität stärkt nicht nur die Fertigungstiefe, sondern auch die Nachhaltigkeit durch kürzere Transport­wege.

Welche Branchen vertrauen auf Ihre Lösungen?
Die GW St. Pölten ist Outsourcing-Partner der unterschiedlichsten Branchen wie z. B. der Automobilzulieferer, der Maschinen-, Apparate-, Anlagen-, Medizin-, Gebäude-, Antriebs-, Elektrotechnik und Elektronik sowie Alternativenergie, Raumausstattung und Gewerbe. Stark wachsend ist der Bereich Recycling & Kreislaufwirtschaft: Ob beim Zerlegen und Wiederverwerten von Produkten oder bei EU-weiten Projekten. Besonders geschätzt wird unsere Mischung aus Vielseitigkeit, Präzision, Flexibilität und Zuverlässigkeit.

Welche Rolle spielt Qualität?
Qualität ist gelebter Anspruch entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Qualifikation unserer Mitarbeiter*innen bis zum einbaufertigen Produkt. Unser Inte­grier­tes Managementsystem (IMS) umfasst Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ergänzend sind wir u. a. auch nach UL-Standards – darunter UL 508A – zertifiziert. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Qualitätssicherung direkt in der Produktion.

In unserem Prüffeld führen wir normgerechte Tests unter Spannung sowie komplette Funktionsprüfungen vor der Auslieferung durch. Mit einer 3D-Koordinatenmessmaschine stellen wir hochpräzise Maßhaltigkeit sicher – auch bei komplexen Komponenten und Baugruppen. So garantieren wir, dass unsere Kunden exakt die Lösung erhalten, die sie benötigen: verlässlich, reproduzierbar und in gleichbleibend hoher Qualität.

GW St. Pölten plant, beschafft und fertigt normgerechte elektromechanische Baugruppen. Dabei wird eng mit der hauseigenen Metallbearbeitung zusammengearbeitet. © GW St. Pölten


Nachhaltigkeit gilt als Zukunftsthema. Wie positioniert sich die GW St. Pölten?
Die GW St. Pölten wurde im Jahr 2024 beim Fabrik-Wettbewerb als „Sustainable Factory“ ausgezeichnet und dies unterstreicht unser nachhaltiges Handeln. Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Anliegen, das wir in allen Bereichen des Unternehmens aktiv vorantreiben. Dabei fokussieren wir uns nicht nur auf soziale Nachhaltigkeit als Arbeitgeber, sondern auch auf ökologische und wirtschaftliche Aspekte – wir legen großen Wert auf nachhaltige Investitionen in Energie und Umwelt. Wir haben unser Tätigkeitsfeld um Recycling & Kreislaufwirtschaft erweitert – hier zerlegen wir Produkte, führen Materia­lien dem Rohstoffkreislauf zu oder entsorgen fachgerecht.

Aktuelle Projekte – etwa Rauchmelder-Recycling oder das EU-Vorhaben WINTRUST – zeigen, wie Innovation und Ressourcenschonung zusammengehen. Mit diesen Maßnahmen schaffen wir nicht nur eine umweltfreundlichere Zukunft, sondern bieten auch neue Dienstleistungen für unsere Kund*innen und Beschäftigungsmöglich­keiten für unsere Mitarbeiter*innen, die nachhaltiges Wirtschaften fördern.

Wie sehen Sie die weitere ­Entwicklung?
Wir wollen uns noch stärker als regionaler, proaktiver, technologieorientierter Industrie­partner positionieren – mit nachhaltigen, innovativen Lösungen „Made in Austria“ und langfristigen Kooperationen. Unser Fokus bleibt: Präzision, Qualität, Verlässlichkeit, Vielseitigkeit und Wertschöpfung unter einem Dach – und das zum Mehrwert unserer Kunden. (red.)

www.gw-stpoelten.com