Neben Ing. Herbert Ginzinger (Mitte) übernehmen nun auch seine Tochter Tanja Ginzinger, B. Sc. (rechts) und DI (FH) Michael Berger (links) die Führung von Ginzinger electronic systems. © Ginzinger electronic systems

Herbert Ginzinger arbeitet an der schrittweisen Übergabe der Ginzinger electronic systems an seine Tochter Tanja Ginzinger und Michael Berger. An Ruhestand denkt er dabei noch nicht.

Auf die Frage, ob Herbert Ginzinger immer daran geglaubt hat, dass sich das Unternehmen so entwickelt, wie es jetzt ist, antwortet er mit einem klaren Ja: „Die Tendenz zum Wachstum war immer da und ist auch nach wie vor ungebrochen. 2020 war das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr. Stolz bin ich aber nicht. ‚Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz‘, lautet ein Sprichwort. Aber ich bin froh, dass sich alles so entwickelt hat, wie es jetzt ist, und dass mehr Entscheidungen richtig waren als falsch“, so Herbert Ginzinger, Geschäftsführer und Eigentümer von Ginzinger electronic systems, einem Komplettanbieter für die Entwicklung maßgeschneiderter, integrierter Embedded-Linux-Hard- und -Softwarekomponenten, Leistungselektronik, Microcontroller-Lösungen und deren langfristige Produktion.

Nun, im 30. Jahr seines Bestehens, bekommt die Geschäftsführung von Ginzinger electronic systems Zuwachs. Ab sofort lenken neben Herbert Ginzinger auch seine Tochter Tanja Ginzinger und Michael Berger die Geschicke des Unternehmens. Herbert Ginzinger arbeitet an der schrittweisen Übergabe des Unternehmens an seine Tochter Tanja und an Michael Berger, bleibt aber selbst vorerst ebenfalls Geschäftsführer. 

Der Eintrag ins Firmenbuch der beiden erfolgte bereits dieses Frühjahr. Die nächsten Schritte liegen nun in der kontinuierlichen Übergabe der Verantwortung in den einzelnen Bereichen, damit die „neuen“ Mitglieder in ihre Aufgaben reinwachsen. „Ich begleite die beiden gern und so lange, wie ich einen sinnvollen Beitrag leisten kann“, so Ginzinger. „Ein fixes Datum, an dem ich ‚und tschüss‘ sage, wird es nicht geben. Die Pensionierung ist für mich kein Lebensziel und ein kompletter Rückzug derzeit nur schwer vorstellbar“, sagt Ginzinger schmunzelnd.

(c) Ginzinger electronic systems GmbH

 

Verantwortlichkeiten werden ­aufgeteilt
Das Unternehmen bleibt, so wie auch bisher, eigentümergeführt. Die Verantwortlichkeiten verteilen sich nun allerdings auf mehrere Personen: Tanja Ginzinger übernimmt künftig die Bereiche Verwaltung, Entwicklung, Vertrieb und Qualitätsmanagement, Michael Berger wird die Produktion, den Einkauf und die Qualitätssicherung verantworten. Beide sind bereits seit vielen Jahren in das betriebliche Geschehen involviert und wissen über die betrieblichen Abläufe im Unternehmen bestens Bescheid. 

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Tanja Ginzinger hat als Absolventin der Höheren Technischen Lehranstalt Braunau am Inn mit Schwerpunkt Umweltmesstechnik einen technischen Background. Neben einem Studium auf der Boku Wien mit Schwerpunkt Lebensmittel- und Biotechnik und ihrer Tätigkeit als Studienassistentin in einem Institut für Verfahrens- und Energietechnik hat sie in den Ferien bereits im Betrieb und in lebensmittelverarbeitenden Betrieben gearbeitet. Aktuell ist Tanja, bedingt durch ihre Kinder, drei Tage die Woche in der Firma. Bereits 2013 war Tanja Ginzinger in die Entwicklung der Wachstumsstrategie für das Unternehmen involviert. Für die Auswahl und Einführung des neuen Management-Strategie-Tools „Hoshin Kanri“, das im Jänner 2021 erfolgreich startete, war sie bereits federführend mitverantwortlich. 

Wegbegleiter der ersten Stunde
Michael Berger ist als „alter Hase“ bereits seit 1999 im Unternehmen tätig. Bis auf die Entwicklung hat er im Laufe der Jahre fast alle Bereiche des Unternehmens schon durchlaufen. 2005 startete er eine nebenberufliche Ausbildung zum Betriebsleiter, war dann auch Einkaufs- und Fertigungsleiter und für die Kundenbetreuung im EMS-Bereich zuständig. Nach einer beruflichen Veränderung 2011 kehrte er 2016 ins Unternehmen zurück. Für die Einführung der neuen SMT-Linie 2018 bei Ginzinger, die eine der derzeit modernsten in ganz Mitteleuropa ist, war Michael Berger ebenso verantwortlich wie für die Einführung des neuen ERP-Systems proAlpha. Beide Meilensteinprojekte legten den Grundstein für die künftigen Veränderungen im Betrieb, wie zum Beispiel die weitere Digitalisierung der Produktion. 

Spannende Themen in der Zukunft
Die Geschäftsführung wird somit in die Hände erfahrener Personen gelegt, die das Unternehmen sehr gut kennen und in den letzten Jahren maßgeblich an dessen strategischer Ausrichtung mitgewirkt haben. Auch in Zukunft gibt es viele spannende Themen. 

So ist ein kompletter Neubau am Standort Altheim in Planung. Dazu wurden 3,5 Hektar Betriebsbaugrund angekauft. Das neue ERP-System und der moderne Maschinenpark ebnen außerdem den Weg für weitere Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte. Etwa die Finalisierung der papierlosen Produktion oder die Erweiterung der Robotik in Kombination mit KI. Auch bei administrativen Tätigkeiten, wie der Bearbeitung von Auftragsbestätigungen oder der Rechnungs­prüfung, will der Betrieb auf einen rein automatisierten und digitalen Ablauf umstellen. Langweilig wird es in den nächsten Jahren also sicher nicht. (BO)

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