
COVERTHEMA
Unterstützung Richtung Markt
»Damit unterstützen wir die Universitäten und Forschungseinrichtungen in
Richtung Markt: Wir verbessern das Umfeld für künftige Spin-offs und geben
kreativen und unternehmerisch denkenden Studierenden und Forschenden
das notwendige Rüstzeug für ihre Unternehmensgründungen.«
Klaus Pseiner und Henrietta Egerth, Geschäftsführung FFG
FEBRUAR 2019 | NEW BUSINESS 19
A n Universitäten und Fachhochschulen wird
nicht nur fundiertes Wissen vermittelt, sondern
auch intensive Forschung betrieben.
Daraus resultierende Innovationen werden
in Form von sogenannten akademischen Spin-offs zunehmend
zu erfolgreichen Geschäftsideen.
Spin-off-Maschine auf Hochtouren
In Europa gilt die ETH Zürich als einer der erfolgreichsten
Spin-off-Inkubatoren. Insgesamt 27 Gründerteams
wagten im vergangenen Jahr von dort aus den Schritt
in die Selbständigkeit. Während in den Nullerjahren
an der ETH im Schnitt pro Jahr 13 Spin-offs gegründet
wurden, waren es in den Zehnerjahren bis anhin rund
24. Für Detlef Günther, Vizepräsident Forschung und
Wirtschaftsbeziehungen, ist der sukzessive Anstieg der
Unternehmensgründungen in den letzten zwei Jahrzehnten
der beste Beweis dafür, dass sich die hochschulinternen
Förderanstrengungen auszahlen: „Es freut
mich außerordentlich, dass viele junge Talente die Ausdauer
und den Mut haben, ihre Ideen bis zur Marktreife
weiterzuentwickeln, denn davon pro tiert letztlich
auch die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft“, so
Günther.
Die ETH-Spin-offs konnten im Jahresverlauf 2018 insgesamt
über 170 Millionen Franken an Kapital einwerben.
So schlossen die Unternehmen Climeworks, Verity
Studios und Beekeeper Finanzierungsrunden über
rund 30, 18 respektive 13 Millionen Schweizer Franken
ab, um nur einige Beispiele zu nennen. Neben den Investitionen
zeugen auch Übernahmen und Börsengänge
vom Erfolg der ETH-Ausgründungen. Der Börsengang
von Sensirion im März 2018 beispielsweise war gut auf
die Wachstumsstrategie des Unternehmens abgestimmt.
Dies schlug sich im Vorjahresvergleich in einer Umsatzsteigerung
von 30 Prozent in den ersten sechs Monaten
nieder.
Vorbildliche Impulse aus Österreich
In Österreich ist der Spin-off-Spirit noch nicht ganz so
weit verbreitet. Laut dem Austrian Start-up-Monitor
2018 entstand mit rund sechs Prozent lediglich eine
Minderheit der Unternehmensgründungen als Spin-off
einer Universität, Fachhochschule oder Forschungseinrichtung
oder als Ausgründung eines etablierten Unternehmens.
Dies könnte sich in Zukunft jedoch ändern.
Mit dem Förderungsprogramm „Spin-off Fellowship“,
das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Forschung (BMBWF) nanziert und von der Österreichischen
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
abgewickelt wird, werden frühzeitig an Hochschulen
und Forschungseinrichtungen Impulse gesetzt, um die
Rahmenbedingungen für zukünftige Spin-offs entschei-