INNOVATIVE INDUSTRIE
06 Auf der AMB-Sonderschau Digital Way sollen die Vorteile der Standardisierung im Rahmen der Digitalisierung gezeigt werden.
mit, denn darin steckt oft auch eine Menge Produkt-Knowhow.
Michael Marzluff, Deputy Division Manager Europe
Mechatronics CNC bei Mitsubishi Electric Europe, sieht das
anders. Er begrüßt eine Standardisierung ausdrücklich:
„Endkunden, also die Kunden unserer Kunden, sagen, dass
sie die Maschinen auf Basis eines Standards schneller anbinden
können; wir müssen diesen Standard bedienen
können, denn es ist eine Kundenforderung.“
Werkzeugmaschinenhersteller Emco sieht wiederum in
standardisierten Schnittstellen erhebliche Vorteile für den
Kunden beim Vernetzen von Maschinen in heterogenen
Maschinenparks. Für Emco selbst „bringt eine gemeinsame
Schnittstelle sowohl bei der Entwicklung als auch im Verkauf
der Maschinen Erleichterungen“, erklärt Christian Klapf,
Leiter Forschung und Entwicklung.
Weshalb bereits zusammen mit dem IFT – Institut für Fertigungstechnik
und Hochleistungslasertechnik der TU Wien
das Forschungsprojekt „OPC4Factory“ durchgeführt wurde.
Dabei wurde ein OPC-UA-Server inklusive Informationsmodell
für die WinNC-Steuerung von Emco entwickelt.
Klapf: „Wir werden die Ergebnisse des Projekts und der
VDW-Brancheninitiative übereinanderlegen und damit die
nächsten Schritte planen.“
Die positive Wirkung eines Standards bestätigt auch Jonas
Ruesch, Manager Software Development Digital Transformation
bei GF Machining Solutions: „Eine standardisierte
Schnittstelle für Maschinensteuerungen ist eine grundlegende
NEW BUSINESS • INNOVATIONS | MÄRZ 2018
Voraussetzung für die Umsetzung von flexiblen
Anwendungen wie sie unsere Kunden im Umfeld von Industrie
4.0 fordern.“ Und ein Connectorstack, wie ihn die
VDW-Initiative vorsieht, würde den Aufwand für die Entwicklung
steuerungsunabhängiger Lösungen signi kant
senken und wäre auch eine wichtige Voraussetzung zur
Produktion individualisierter Produkte mit Losgröße eins,
da „beispielsweise die Umrüstzeit stark reduziert werden
könnte“. Bei GF soll daher ein Weg gefunden werden, das
Datenmodell der Maschinensteuerung mit den übrigen
Daten, die in den Maschinen verarbeitet werden, „zu einer
einheitlichen Repräsentation verknüpfen zu können“.
EINHEITLICHER KOMMUNIKATIONSSTANDARD
ALS BASIS
Kasto indes muss seine Sägen schon heute „mühelos in
einen digitalisierten und einheitlich gesteuerten Material uss
integrieren“ können, stellt Sönke Krebber, Mitglied der
Geschäftsleitung, fest. Unnötige Schnittstellen sollten deshalb
möglichst vermieden werden. Kasto ist bereits Mitglied
in einem Konsortium führender Sägemaschinen- und Werkzeughersteller
sowie verschiedener Forschungsstellen, um
ein Konzept zur Vernetzung in der Sägetechnik zu entwickeln.
„Basis ist ein einheitlicher Kommunikationsstandard,
der alle wesentlichen Prozessdaten berücksichtigt und einen
gesteuerten Lese- und Schreibzugriff für alle beteiligten
Produktionspartner erlaubt.“