INNOVATIVE INDUSTRIE
Wirtschaftliche Verbesserungen
lassen sich künftig nur
noch im Zusammenspiel mit
den anderen Komponenten
des Gesamtsystems und sogar
unternehmensübergreifend
erzielen.
MÄRZ 2018 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 05
terschiedlichen Steuerungsschnittstellen in das offene
Format OPC UA (Open Plattform Communications Uni ed
Architecture) übersetzt werden. Schließlich werde ein
Gateway implementiert, mit dem sich unterschiedliche
EDV-Systeme und Clouds via Standardprotokoll anbinden
lassen.
GEMEINSAME SPRACHE DER SYSTEME FINDEN
In der ersten Projektphase sei ein Kernteam mit den Firmen
DMG Mori, Emag, Grob, Heller, Liebherr-Verzahntechnik,
United Grinding und Trumpf beteiligt. Für die United Grinding
Group sei Standardisierung und eine gemeinsame
Sprache der Systeme jedenfalls der Schlüssel für die aktuellen
Industrie-4.0-Visionen. Christian Josi, Projektleiter
HW/SW Engineering beim Gruppenmitglied Fritz StuderAG:
„Technisch ist Industrie 4.0 real umsetzbar. Wenn jedoch
aufgrund der Interessen Einzelner keine Vereinheitlichung
bei den Standards statt ndet, werden die Maschinen weiterhin
Insellösungen bleiben.“
Auch DMG Mori sieht die Vernetzung der installierten
Basis als eine derzeit noch relevante Barriere für die Umsetzung
von I4.0-Projekten. Das Projekt soll für den Werkzeugmaschinenhersteller
das Anschließen von Maschinen
und die systematische und echtzeitnahe Datenauswertung
vereinfachen. Konnektoren könnten zudem helfen, Maschinen
verschiedener Fremdanbieter zu vernetzen, um Data
Driven Services beziehungsweise IoT-Applikationen realisieren
zu können.
Erste Ergebnisse der Initiative wurden für das erste Quartal
2018 angekündigt, weitere Fortschritte sollen zur Fachmesse
„AMB“ im September folgen. Mit Sicherheit würden
sie als Wegbereiter zu Industrie 4.0 in der Praxis eine wichtige
Rolle auf der neuen Sonderschau und am Kongress
„Digital Way“ spielen, sind sich die Projektbeteiligten sicher.
SYSTEMÜBERGREIFENDEN DATENFLUSS
UNTERSTÜTZEN
Dass Standardisierung ein zentrales Thema sein wird, macht
Thomas Hösle, Geschäftsführer von Elabo, einem Tochterunternehmen
der Euromicron-Gruppe, deutlich. Er will
Vorurteile abbauen, dass Standards für die Digitalisierung
fehlen, die Kosten für die Umsetzung zu hoch seien und
insbesondere kleine Mittelstandsunternehmen nicht über
die notwendige Manpower verfügten: „Diese gilt es jetzt
auszuräumen und diesen Trend nicht zu verschlafen.“ Besonders
Steuerungshersteller seien gefordert, den Daten uss
in und vor allem aus den Werkzeugmaschinen zu unterstützen.
Diese machen das aber nicht immer mit Begeisterung