
STEIERMARK
14 NEW BUSINESS • STEIERMARK | OKTOBER 2020
Fotos: VIRTUAL VEHICLE Research GmbH
auf den Kopf und führt zu einer zunehmenden
Systemkomplexität bei Hightech
Fahrzeugen auf Straße und Schiene“,
erklärt Bernasch. Fertig produzierte
Fahrzeuge von morgen sind nicht mehr
„unveränderbar“, sondern im Gegenteil,
eine digital ausbaufähige Grundausstattung,
bereit für das nächste Update oder
sogar Upgrade „over-the-air“, also ohne
Werkstattbesuch. Ohne den verstärkten
Einsatz von numerischen Simulationen
ist es hier nicht mehr möglich, Funktionen
und Sicherheit frühzeitig und kostenmäßig
beherrschen zu können.
Auch in der Bahnindustrie helfen Simulationen
des Gesamtsystems Bahn dabei,
optimierte Lebenszykluskosten und
höchste Verfügbarkeit der Bahn für den
Kunden zu garantieren. Genau hier hat
sich das steirische Unternehmen Virtual
Vehicle positioniert – strategisch richtig
im Bereich Gesamtsystem-Simulation
seit seiner Gründung im Jahr 2002
und insbesondere seit dem Start des
COMET-Programms 2008.
First Insights: Next Generation
Simulation Technology
Sie sind wie der „heilige Gral“ der Simulationstechnologie:
Perfekte Gesamtsystem
Simulationen, die nicht nur Teile,
sondern das Gesamtsystem Fahrzeug
repräsentieren. Herausfordernd dabei
ist, viele Funktionen und Simulationen
automatisiert zu integrieren. Gleichzeitig
müssen Simulationsergebnisse vertrauenswürdig
und möglichst realitätsnah
Pole Position
»Dank konsequenter strategischer Forschung, globaler Vernetzung und Kooperationen
mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen – darunter die TU Graz –
und mit innovativen Industriepartnern sowie einer Serie von europäischen Großprojekten
hat sich Virtual Vehicle im internationalen Kreis der Spitzenforschung etabliert.«
Univ.-Prof. Dr. Harald Kainz, Rektor TU Graz
und Aufsichtsratsvorsitzender von Virtual Vehicle
sein. Je besser beides gelingt, desto
eher können die Systeme frühzeitig
automatisiert überprüft – und Entwicklungsverzögerungen
verhindert werden.
Mit der Eigenentwicklung „System Simulation
Governance“ schafft Virtual
Vehicle einen wesentlichen Sprung vorwärts
und arbeitet an einem Ansatz, um
Simulationsergebnisse von Teilsystemen
automatisiert zu integrieren („Automated
Engineering“) und dabei verstehbar
und rückverfolgbar zu machen („Credible
Simulation“). So können die unter
Umständen großen Auswirkungen von
kleinen Veränderungen an Einzelkomponenten
auf das Gesamtergebnis
schneller und genauer als je zuvor simuliert
werden. Es sind innovative Entwicklungen
wie diese, die international
anerkannt sind und den Erfolg von Virtual
Vehicle sichern.
2+4=24: Strategische Forschung
multipliziert Erfolg für Standort
Strategische Partnerschaften, zum Beispiel
mit AVL, In neon oder voestalpine,
aber auch BMW, VW und ZF, sowie zahlreiche
Forschungskooperationen bestätigen
den erfolgreichen Weg von Virtual
Vehicle. Allein seit dem Jahr 2015 war
Virtual Vehicle an über 100 großen internationalen
Forschungsprojekten mit
einem Volumen von jeweils über 500.000
Euro beteiligt. Internationale Industriepartner
haben seither über 15 Mio. Euro
in die Steiermark investiert und den
Aufbau von Spitzen-Know-how mit -
nanziert. Wie gut dieser Erfolg für den
Wirtschaftsstandort zu Buche schlägt,
zeigt die hohe Hebelwirkung der eingesetzten
Fördermittel. Die Förderungen
(SFG 2 Mio. Euro, FFG 4 Mio. Euro pro
Jahr) konnten erneut auf einen Betrag
von 24 Mio. Euro Forschungsumsatz
vervierfacht werden. Bernasch: „Mit
einer Forschungsleistung von rund
24Mio. Euro ergibt sich ein international
exzellenter Förderhebel von 1:4 für jeden
eingesetzten COMET-Förder-Euro. Für
die steirischen Förderinvestitionen ergibt
sich sogar ein Hebel von 1:12 zugunsten
des Wirtschaftsstandortes Steiermark.“
Aufgrund des steigenden Interes-
282 km/h schnell und rein computergesteuert: Das Roborace-Rennauto „Robocar“ bei seiner
Österreich-Premiere am Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug. Bewundert von Podiumsgästen.