Viele Attraktionen machen Österreich zur beliebten Destination für Tourist:innen. © Adobe Stock/Zerophoto
Österreich ist definitiv eine Reise wert und wird es wohl auch bleiben. Doch was lockt die Menschen heutzutage in die Alpenrepublik, welche Wertschöpfung haben sie im Gepäck ...
... und wo stößt die Gastfreundlichkeit an ihre Grenzen?
Die Sensation war perfekt. Der 24-jährige Countertenor JJ (bürgerlich Johannes Pietsch) sang sich mit „Wasted Love“ in die Herzen Europas und gewann so den Eurovision Song Contest 2025. Mit 258 Punkten von den internationalen Jurys und 178 Punkten vom Publikum wurde er bei einem spannenden Voting vor Israel und Estland zum Sieger gekrönt. JJ sorgte nach Udo Jürgens (1966) und Conchita Wurst (2014) für den dritten Sieg Österreichs beim größten Musikwettbewerb der Welt. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärte diese Liebe für alles andere als verschwendet. Im Gegenteil, sie habe ganz Europa erreicht und wurde eindrucksvoll zurückgegeben. „Wir gratulieren JJ zu seiner fantastischen Performance und sind stolz, ihn auf seinem Erfolgsweg, ähnlich wie auch schon bei Conchita Wurst, begleitet zu haben. Und so wird der ESC nach dem 60-Jahre-Jubiläum vor zehn Jahren auch im 70. Jahr in Österreich zu Gast sein. Die Arbeiten dafür beginnen ab sofort, die Freude auf dieses Event ebenso.“
Wie es sich gehört, gratulierte auch Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und sieht durch eine mögliche Austragung großes Potenzial für Tourismus, Kultur und den gesamten Standort. „JJ hat Europa verzaubert. Wenn der ESC 2026 tatsächlich in Österreich ausgetragen wird, könnten wir ein neues Kapitel schreiben – für Musik, für Tourismus und für das internationale Image unseres Landes“, so Zehetner. Der Eurovision Song Contest 2015 in Wien habe gezeigt, welches wirtschaftliche Potenzial in einer solchen Großveranstaltung stecke: „Knapp 30 Millionen Euro Umsatz in Wien, über 100.000 Gäste, internationale Berichterstattung und ein Werbewert in dreistelliger Millionenhöhe – das sind Größenordnungen, die auch 2026 wieder möglich wären“, erklärt die Staatssekretärin.
Wie lukrativ ein ESC sein kann, zeigt das heurige Beispiel aus Basel: Der ESC 2025 brachte der Stadt eine geschätzte wirtschaftliche Wertschöpfung von rund 60 Millionen Schweizer Franken (etwa 64 Millionen Euro). Diese Einnahmen resultierten hauptsächlich aus dem Tourismus, der Hotellerie, der Gastronomie sowie aus infrastrukturellen Investitionen und einem massiv gesteigerten internationalen Bekanntheitsgrad. Während der ESC-Woche verzeichnete Basel eine Hotelbelegungsrate von 95 Prozent – die Buchungen stiegen um 280 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz öffentlicher Ausgaben von rund 35 Millionen Franken verblieb ein Nettoeffekt von etwa 25 Millionen Franken zugunsten der lokalen Wirtschaft.
„Solche Zahlen zeigen: Der ESC ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern ein echter Wirtschaftsmotor“, so Zehetner. Laut früheren Studien könnten durch ein derartiges Event auch in Österreich mehrere hundert Arbeitsplätze entstehen, Tausende zusätzliche Nächtigungen generiert und Investitionen in die Infrastruktur angestoßen werden. „Wir hätten die Möglichkeit, uns erneut als professioneller, weltoffener Gastgeber zu präsentieren – mit einem modernen, kreativen Bild von Österreich, das weit über Europa hinausstrahlt“, so Zehetner. „Eine starke mediale Präsenz könnte nicht nur dem Tourismus, sondern auch dem Musikexport und der heimischen Kreativwirtschaft einen kräftigen Schub geben. Wenn internationale Aufmerksamkeit auf unsere Talente gelenkt wird, profitieren viele Branchen gleichermaßen.“
Der ESC 2015 war außerdem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit: Als erster Großevent mit bewusst reduziertem ökologischem Fußabdruck habe er Maßstäbe gesetzt. „Wenn es uns gelänge, auch 2026 einen solchen Green Event auf die Beine zu stellen, könnten wir zeigen, dass Österreich nicht nur musikalisch, sondern auch ökologisch ganz vorne mitspielt“, betont die Staatssekretärin abschließend: „Der ESC 2026 wäre mehr als eine Musikshow – er könnte ein Impuls für Nächtigungen, Wertschöpfung und Standortentwicklung sein. Wir sollten diese Chance klug nutzen – als Bühne für unser Land in seiner ganzen Vielfalt.“
Land der Berge
Während der Auswahlprozess für die ESC Host City 2026 noch im Gange ist, blicken die Österreich Werbung (ÖW), der Fachverband der Seilbahnen (Wirtschaftskammer Österreich) und das Qualitätssiegel „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“ bereits optimistisch auf die Sommersaison 2025. Denn eine aktuelle Sonderauswertung der Sommerpotenzialstudie der ÖW zeigt: Österreich rangiert bei bergaffinen Urlauber:innen europaweit unter den Top-Destinationen.
Qualitativ hochwertige Angebote in den Regionen sollen diesen Trend weiter stärken. Rund 43 Millionen Menschen in den zehn analysierten europäischen Märkten (Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Dänemark, UK, Italien, Polen und Tschechien) planen heuer einen Urlaub in den Bergen, einen Wander- oder Mountainbike-Urlaub. Dies entspricht ca. einem Viertel aller Sommerreisenden. Besonders erfreulich: Wiederum ein Drittel dieser europäischen Bergurlauber:innen – 13 Millionen Menschen – nennt Österreich als Ziel für ihren Urlaub. Generell rangiert Österreich in den zehn befragten Märkten unter den Top-5-Bergzielen: im Inland und in den Niederlanden auf Platz 1, in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Dänemark und Großbritannien jeweils auf Platz 2.
„Die Sehnsucht nach frischer Luft, majestätischen Panoramen und vielfältigen Outdoor-Aktivitäten trifft auf eine Zielgruppe, die jünger, aktiver und naturbewusster als der Durchschnittsgast ist. Besonders relevant ist, dass von ihnen 60 bis 80 Prozent auch in den Vor- und Nachsaisonen verreisen. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass unsere Bergerlebnisse das ganze Jahr populär und damit zentral für die Weiterentwicklung des Ganzjahrestourismus in Österreich sind“, sagt Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung.
Seilbahnen ermöglichen den Zugang zu alpinen Natur- und Erlebnisräumen und tragen durch ihre Infrastruktur wesentlich zur Mobilität und Aufenthaltsqualität in den Regionen bei. Gleichzeitig zählen sie zu den Innovationstreibern im Bereich Nachhaltigkeit: Ob energieautarke Anlagen, ressourcenschonende Bauweisen oder Kooperationen mit regionalen Partner:innen – die Branche zeigt sich als zukunftsfit und verantwortungsbewusst.
Ein starker Schulterschluss innerhalb der Branche und mit Tourismusorganisationen ist entscheidend, um den Gästen auch in Zukunft authentische und hochwertige Bergerlebnisse zu bieten und die Wettbewerbsfähigkeit des alpinen Tourismusstandortes Österreich zu sichern. „Seilbahnen sind der Schlüssel zu vielen außergewöhnlichen alpinen Erlebnissen und einzigartigen Aktivitäten in Österreichs Bergwelt. Sie verbinden nicht nur Tal und Gipfel, sondern fungieren ganzjährig als zentrale Säulen nachhaltiger touristischer Mobilität“, so Steharnig-Staudinger weiter.
Für den Fachverband der österreichischen Seilbahnen wird die Sommersaison zu einem wichtigeren Bestandteil innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. „Wir beobachten seit Jahren einen positiven Trend, der untrennbar mit der intensiven Weiterentwicklung des Angebots der Seilbahnen verbunden ist“, so Fachverbandsobmann Franz Hörl. Inzwischen beträgt der Anteil des Sommertourismus am jährlichen Gesamtumsatz bereits 15 Prozent. Dies führe nicht nur zu einer weiteren Attraktivierung der Branche als Arbeitgeber mit einer steigenden Anzahl an Ganzjahresarbeitsplätzen, sondern entspreche auch den Wünschen der Gäste.
„Immerhin geben bereits 40 Prozent der Gäste an, dass sie bei einem fehlenden Bergbahnangebot eine andere Region als Urlaubsdestination wählen“, erklärt Hörl. Seitens der österreichischen Seilbahnen werde sich daher die Professionalisierung und Diversifikation der Angebote weiter fortsetzen. „Wir werden uns auch in Zukunft mit Qualität und einem starken Fokus auf die Vielfalt der Bergerlebnisse als attraktive Bereicherung des heimischen Sommertourismus positionieren. Dies trägt maßgeblich zu einer markanten Alleinstellung der Destination Österreich im Wettbewerb der Urlaubsziele bei“, so der Fachverbandsobmann. Zudem trage die Nachfrage für das Angebot der Seilbahnen auch zur Stärkung der regionalen Wirtschaft – vor allem mit Blick auf die Ausgaben der Gäste für Unterkunft, Gastronomie und beim lokalen Handel in den jeweiligen Regionen und Orten – bei.
Fußballsommer 2025: Top-Klubs als Motor für Tourismus und Wirtschaft
Auch der Fußballsommer in Oberösterreich hat es heuer wieder in sich. Die Fans dürfen sich auf eine Vielzahl an prominenten Gästen freuen. „Oberösterreichs Top-Hotels beherbergen in den kommenden Wochen Oliver Glasners FA-Cup-Helden vom Londoner Premier-League-Klub Crystal Palace, dazu Champions-League-Fixstarter wie den türkischen Top-Klub Galatasaray Istanbul oder den tschechischen Meister Slavia Prag.
Dazu kommen weitere Publikumsmagneten wie der SK Rapid Wien oder aus Deutschland Fortuna Düsseldorf, der FC Augsburg oder 1860 München. Die Trainingsaufenthalte in und rund um Oberösterreichs Vorzeigebetriebe sind nicht nur sportlich ein Highlight, sondern bringen auch beachtliche wirtschaftliche Impulse mit sich“, weiß Wirtschafts- und Sport-Landesrat Markus Achleitner. Fußball-Trainingslager in Oberösterreich entwickeln sich zunehmend zu einem echten Turbo für Tourismus und regionale Wirtschaft. „Jedes einzelne dieser Camps ist ein Volltreffer für unseren Standort.
Insgesamt sorgen die mitgereisten Teams, Betreuerstäbe, Medienvertreter und Fans für rund 15.000 zusätzliche Nächtigungen – zudem für einen direkten und indirekten Umsatz von ca. 3,5 Millionen Euro“, hebt Achleitner die Bedeutung der Fußball-Camps hervor. Die hohe Zufriedenheit der Vereine spiegelt sich in einer starken Wiederkehrquote wider. So kommt etwa Fortuna Düsseldorf bereits zum fünften Mal ins Falkensteiner Hotel Bad Leonfelden. Neu im Kreis der Partnerhotels sind dieses Jahr das Spa Bründl und das INNs Holz – ein deutliches Zeichen für die stetig wachsende Attraktivität des Angebots. „Die Verbindung von Spitzensport und Tourismus ist ein nachhaltiges Erfolgsmodell für Oberösterreich“, ist Achleitner überzeugt. „Sie stärkt unsere Rolle als Sportland, bringt Wertschöpfung in die Regionen und macht unser Bundesland international sichtbar.“
Neben den unmittelbar wirksamen Wertschöpfungseffekten durch die Aufenthalte internationaler und nationaler Clubs haben sich die sommerlichen Trainingscamps auch zu einem wirksamen Instrument im Tourismus-Marketing entwickelt. „Medien aus wichtigen Herkunftsmärkten wie Österreich, Deutschland und Tschechien berichten über die in Oberösterreichs Urlaubsregionen trainierenden Mannschaften und generieren damit unbezahlbare Werbung für unser Bundesland“, weiß Christoph Glasner, Marketingleiter des Oberösterreich Tourismus, und erklärt: „Wir gehen aktiv auf Spitzenklubs mit breiter Fanbasis in strategisch wichtigen Herkunftsmärkten zu, um sie für Trainingscamps in Oberösterreich zu begeistern. Mit diesen Vereinen schließt Oberösterreich Tourismus Marketingkooperationen ab, um über die reichweitenstarken Kommunikationskanäle der Vereine oder auch bei Vor-Ort-Promotions neue Zielgruppen zu erschließen und Fußballfans zu Oberösterreich-Fans zu machen.“
Namhafte Vereine wie Slavia Prag oder Slovan Bratislava sind bereits Stammgäste in Oberösterreich. Die Zusammenarbeit mit Rapid Wien ist ein hochkarätiges Heimspiel für Oberösterreichs Tourismuswirtschaft: 37,6 Prozent aller Inlandsnächtigungen im Tourismusjahr 2024 kamen aus Wien und Niederösterreich. Die bestehende Kooperation mit dem deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf wurde erst kürzlich um weitere drei Jahre verlängert.
„Zusätzlich konnten wir in diesem Jahr neue Clubs für Oberösterreich gewinnen. Mit Dynamo Dresden, aktuell Aufsteiger in die zweite Deutsche Bundesliga, konnte eine Vereinbarung auf zwei Jahre abgeschlossen werden. Diese Kooperation eröffnet für Oberösterreichs Tourismus wichtige Zugänge zum wachsenden ostdeutschen Markt“, erläutert Glasner. Für Gäste aus dem Osten Deutschlands ist Oberösterreich der am schnellsten und bequemsten erreichbare Zugang zu alpinen Landschaften. Oberösterreich erzielte im Tourismusjahr 2024 ein Plus von 9,9 Prozent an Ankünften und 7,6 Prozent an Nächtigungen aus den ostdeutschen Bundesländern (inklusive Berlin).
Von 27. Juli bis 2. August bereitet sich der sensationelle FA-Cup Sieger Crystal Palace aus London mit dem oberösterreichischen Startrainer Oliver Glasner in Windischgarsten auf die neue Saison vor. Seit Oktober 2024 verbessert die Flugverbindung von Ryanair zwischen London Stansted und Linz die Erreichbarkeit Oberösterreichs für britische Touristen. Allein im Sommer bietet Großbritannien laut Länderstudie der Österreich Werbung ein Potenzial von 6,19 Millionen Aktivurlaubern. Das Sommer-Trainingslager von Crystal Palace wird als Teil der Marketingmaßnahmen zur Aktivierung touristischer Potenziale im Großraum London mit Kommunikationsmaßnahmen begleitet.
Erfolgreich ausgebaut wurde zuletzt auch die langjährige Zusammenarbeit mit Eintracht Frankfurt. Als weltweit mitgliederstärkster (mehr als 150.000 Mitglieder) Mehrsparten-Sportverein unternahm Eintracht im vergangenen Jänner eine erste Mitgliederreise nach Hinterstoder. Dieses Reiseformat, eine erfolgreiche Vertiefung einer Trainingscamp-Kooperation, soll auch im Sommer eine Fortsetzung finden. Ziel der Zusammenarbeit ist eine langfristige, ganzjährige Kooperation mit jährlich zwei bis drei Mitgliederreisen.
Tourismus und Freizeitwirtschaft: AusgezeichneteBeiträge zum Dienstleistungsexport
Dass sich heimische Attraktionen internationaler Beliebtheit erfreuen, wurde Anfang Juni fulminant zelebriert. In der Aula der Wissenschaften wurde der österreichische Exportpreis an erfolgreiche Exportunternehmen verliehen. Mit einer Auszeichnung in Gold und zwei Auszeichnungen in Silber wurden auch die überdurchschnittlichen Leistungen der österreichischen Tourismus- und Freizeitbetriebe gewürdigt, die durch die Betreuung internationaler Gäste einen bedeutenden Beitrag zum Dienstleistungsexport leisten. Denn die Einnahmen von internationalen Gästen stellen einen zentralen Pfeiler der österreichischen Leistungsbilanz dar.
Mit 24,3 Milliarden Euro lagen die Netto-Reiseverkehrseinnahmen 2024 laut Österreicher Nationalbank um rund 5 Prozent über dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. „Mit dem Exportpreis werden jene Betriebe vor den Vorhang geholt, die sich tagtäglich mit großem Engagement um ihre Gäste kümmern und damit die österreichische Gastfreundschaft auf eindrucksvolle Weise leben und nach außen tragen“, zeigt sich Bundesspartenobmann der Wirtschaftskammer Österreich Robert Seeber sichtlich erfreut.
Die Auszeichnung in Gold ging an die Schönbrunner Tiergarten GmbH. Der Tiergarten Schönbrunn ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes mit zwei Millionen Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Durch kontinuierliche Aufbauarbeit im touristischen Umfeld wurde er in den letzten 20 Jahren zu einer der Top-Attraktionen für internationale Gäste in Wien. Der Anteil internationaler Tagesgäste stieg von 22,44 Prozent im Jahr 2008 auf 46,40 Prozent im Jahr 2024. Bereits sechsmal in Folge wurde der Tiergarten Schönbrunn als bester Zoo Europas ausgezeichnet. Aus der einstigen kaiserlichen Menagerie wurde in über 270 Jahren ein anerkanntes Natur- und Artenschutzzentrum mit über 600 Tierarten, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gepflegt werden.
Eine der zwei Silbermedaillen ergatterte das Biohotel Schwanen Emanuel Moosbrugger e. U. aus Vorarlberg. Die andere ging an Young Austria – Österreichs Erlebnisgästehäuser GmbH aus Salzburg. Das Biohotel Schwanen wird in fünfter Generation geführt und vereint nachhaltigen Tourismus, regionale Kulinarik und moderne Architektur. Seit 2009 biozertifiziert, setzt das Hotel auf „Reduce to the max“, mit Zero-Waste-Küche, solidarischer Landwirtschaft und erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Erdwärme.
Über 80 Prozent der Gäste stammen aus dem internationalen Raum, vor allem aus der DACH-Region, den Benelux-Ländern und Skandinavien. Als internationale Marke im nachhaltigen Luxustourismus überzeugt das Hotel mit innovativer Gastronomie und speziellen Retreat-Angeboten. Kulturelle Exportleistungen wie das Genuss Festival Alpen, der Export regionaler Produkte sowie Know-how im Bereich nachhaltiger Hotelarchitektur positionieren den Betrieb als Best-Practice-Beispiel.
Young Austria ist seit 1950 der verlässliche Partner für Schulen, Vereine, Unternehmen und Eltern bei der Planung und Organisation unvergesslicher Kinder- und Jugendreisen in Österreich und Europa, die Erlebnis, Bildung und interkulturellen Austausch verbinden. Das Familienunternehmen in dritter Generation bietet elf Jugendhotels und die ya! Erlebnisgästehäuser im Salzburger Land. Seit Jahrzehnten zählen internationale Gruppen sowie junge Gäste weltweit zu den Gästen der ya! Sommercamps. Zudem organisiert „young austria international“ Reisen für österreichische Schul- und Jugendgruppen in circa 50 europäische Destinationen. Dabei fördert Young Austria nachhaltiges Reisen durch Sensibilisierung für Umwelt- und Ressourcenschutz sowie den bewussten Umgang mit Natur und regionaler Kultur.
Die zwei Gesichter des Tourismus: Einheimische und Touristen im Spannungsfeld
Lange Schlangen sind hierzulande aber nicht nur im Schönbrunner Tiergarten anzutreffen. Sie bilden sich auch an viel frequentierten Plätzen und Sehenswürdigkeiten. In einigen Destinationen hat sich bereits ein Konflikt zwischen Touristen und Einheimischen entfaltet, der unter dem Begriff „Overtourism“ immer mehr als aufdringliches Ärgernis wahrgenommen wird. Doch was steckt hinter diesem hochbrisanten Thema in einem Land, dessen Wohlstand eng mit dem Tourismus verknüpft ist?
Das österreichische Tourismusberatungsunternehmen Kohl und Partner hat in Zusammenarbeit mit BrandWorks Studios ein Analyseinstrument entwickelt, um die Stimmung in touristischen Orten und Regionen zu durchleuchten und die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Einheimischen zu ergründen. Die Sichtweisen von 7.052 Einheimischen in verschiedenen Tourismusgebieten wurden erhoben, und die Analyse zeigt ein Bild von wechselhaften Gefühlen. Frust und Wohlgefallen variieren je nach Destination.
39 Prozent sind stolz darauf, in einer Region zu leben, die andere als Urlaubsparadies ansehen. Weitere 38 Prozent genießen die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, die der Tourismus geschaffen hat. 38 Prozent schätzen die wertvollen Arbeitsplätze, die der Tourismus in ihrer Region geschaffen hat. 32 Prozent heben die reiche gastronomische Vielfalt mit attraktiven Restaurants, Cafés oder Lokalen hervor.
Auf der anderen Seite sind ganze 44 Prozent der Befragten alarmiert über die astronomischen Immobilienpreise. Auch das Problem des leistbaren Wohnraums für Mitarbeiter:innen wird hier häufig angeführt. 41 Prozent sind belastet durch den stetig wachsenden Verkehr, verursacht durch Touristen, insbesondere Tagesausflügler. Bedenken hinsichtlich der Naturverträglichkeit durch dichte Bebauung, unpassende Architektur und Umweltverschmutzung plagen 30 Prozent der Befragten. Ebenfalls 29 Prozent sehen die Lebensqualität in touristischen Hotspots durch die hohen Preise in Gastronomie und Handel beeinträchtigt.
Gernot Memmer, Experte für Destinationsentwicklung, bringt die Ergebnisse auf den Punkt: „In den meisten Destinationen überwiegen die positiven Aspekte des Tourismus. Einheimische erkennen, dass der Tourismus maßgeblich zum Wohlstand ihrer Region oder ihres Ortes beiträgt. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse dieser Studie die Notwendigkeit einer ausgewogenen Tourismusentwicklung. Auch die wahrgenommenen negativen Auswirkungen des Tourismus für die Lebensqualität der Einheimischen müssen verstärkt gehört und berücksichtigt werden. Geht’s dem Einheimischen gut, fühlt sich am Ende der Gast auch wohl.“ (BO)