Nie mehr leere Betten.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - TIROL 2017
Geschäftsführer Philipp Zimmermann und Richard Hirschhuber setzen auf grüne Energie, die auch der Hotellerie neuen ­Aufwind gibt. © GREENSTORM Mobility

Das Start-up-Unternehmen Greenstorm tauscht leere Hotelzimmer gegen E-Bikes. Oder E-Autos. Oder Ladestationen. Und tut damit dem Tourismus und der Umwelt einen großen Gefallen.

Ein junges Tiroler Start-up-Unternehmen sorgt für Furore in der Tourismusbranche: Weil einen Hotelier bekanntlich kaum etwas so sehr ärgert wie leerstehende Betten seines Hauses, hat GREENSTORM Mobility ein Konzept entwickelt, wie mit durchschlagendem Erfolg saisonale Auslastungsschwankungen kompensiert werden können.

Fairer Tausch
Und das geht so: Der Hotelier gibt dem seit 2009 in Ellmau am Wilden Kaiser ansässigen Unternehmen Gutscheine für jene Zimmerkontingente, die er aus seiner Erfahrung heraus sicher nicht oder nur schwer an den Gast bringen wird. Im Gegenzug stellt GREENSTORM Mobility ihm brandaktuelle E-Mobile wie Top-E-Bike von HAIBIKE und CUBE, Segways, E-Scooter oder sogar hochbegehrte Elektroautos wie Tesla Model S bzw. Model X, Twizy, E-Smart, BMW i3 oder Renault Zoe zur Verfügung. Diese E-Mobile kann der Hotelier im vereinbarten Zeitraum kostenfrei selber nutzen und/oder entgeltlich seinen Gästen zur Verfügung stellen. Die zur Verfügung gestellten Aufenthaltsgutscheine werden von Greenstorm über eine Vielzahl von Web-Plattformen zu rabattierten Konditionen verkauft und auf diese Weise ein weiterer Kundennutzen geschaffen. Hier wurden mittlerweile mehrere tausend Stammkunden aufgebaut.

Kooperation mit SMATRICS
Aktuell beträgt der Fuhrpark 3.888 ­E-Bikes, die allerdings erst im Herbst wieder nach Ellmau kommen. Im Moment werden dort die E-Bikes der vergangenen Saison verkauft. Dank der kürzlich abgeschlossenen Kooperation mit SMATRICS können Hotelbetreiber ihre ungenützten Zimmer nun auch gegen einfache Ladestationen bis hin zu High-Speed-Ladestationen eintauschen und so mit dem E-Auto anreisenden Gästen einen echten Mehrwert bieten. Neben der Ladestation und den Installationskosten übernimmt Greenstorm sogar die laufenden Stromkosten. SMATRICS kümmert sich beim neuen E-Tankstellennetz um den Betrieb, die Verwaltung der Stationen, die Abrechnung, die Hardware und die Projektierung der Standorte. Der Zugang zu den Ladestellen ist öffentlich, der Gast lädt an allen Ladestationen per Smartphone und bezahlt mit Kreditkarte über eine Web-App. Greenstorm- und SMATRICS-Kunden können auch im Ladenetz des anderen Anbieters laden. Alle Ladestationen werden in den Apps und auf den Webseiten beider Partner angezeigt. Ziel von Greenstorm ist es, zeitnah 200 Ladestationen zwischen München und Verona bzw. Wien und Bregenz anbieten zu können. Die ersten Hotels haben bereits Ladestationen erhalten und werden demnächst in den wichtigsten Ladeverzeichnissen online sein. Die ­E-Tankstellen von Greenstorm sind in der Anfangsphase bis auf Widerruf für alle E-Auto-Fahrer kostenlos. Bei den in späterer Folge zahlungspflichtigen Tarifen werden mittels einzigartigem Konzept E-Autofahrer doppelt profitieren.

Es grünt so grün, wenn Spaniens E-Bikes glüh’n
Neuerdings will Greenstorm auch den Tourismus am spanischen Festland, auf den gesamten Balearen und Kanaren grüner machen. Der auf Mallorca lebende Gastronom Gerald Kendlbacher hörte vergangenen Winter beim Skifahren in seiner Heimat Österreich zum ersten Mal von dem Verleihkonzept von Greenstorm für die Hotellerie. Wieder zurück auf Mallorca, begann er die Weichen zur Gründung der spanischen Tochterfirma zu stellen. Seit Februar 2017 konzentriert er sich mit seinem sechsköpfigen Team darauf, dieses Konzept zur Förderung des nachhaltigen Tourismus für den spanischen Markt zu adaptieren. Neben E-Bikes werden den Hoteliers auf Mallorca im zweiten Schritt auch Elektroautos und Ladestationen im Tausch gegen Zimmergutscheine für Zwischensaisonen zur Verfügung gestellt. „Wir ermöglichen Hoteliers, eine neue Gästeschicht anzusprechen beziehungsweise bestehende Gäste mit einem neuen Service zu begeistern – einfach, indem uns die Hotels zu ihrem Wunschtermin Gutscheine für ansonsten leer stehende Zimmer geben“, begeistert sich Gerald Kendlbacher und seine Mitarbeiter für das Konzept. Ohne dass die Hoteliers durch den Kauf der E-Bikes ihr Kapital binden müssen.
Doch mit Mallorca alleine gibt sich Greenstorm nicht zufrieden. Bereits im Herbst wird die Hotellerie auf den Balearen-Inseln Ibiza und Formentera, den Kanaren und am spanischen Festland von dem Konzept des österreichischen Start-ups profitieren und Gäste mit ­E-Bikes für ausgedehnte Radtouren, gemütliche Ausfahrten, Mountainbiking und Downhill begeistern können.

Ein passendes Magazin
Doch dieser Erfolg ist den beiden Gründern und Geschäftsführern von Greenstorm noch nicht genug. So kamen sie noch auf eine andere Idee. Ein Magazin mit Informationen zu den Themen Management, Branchentrends, Inspiration sowie E-Mobility und Nachhaltigkeit ist nichts Neues. Doch ein Magazin, dass diese Themen für Hoteliers und Führungskräfte der Reisebranche in 60 Minuten zusammenfasst, schon. Wieso also nicht selbst kreieren, dachten sie sich. Bereits nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe der ZimmerStunde war den Herausgebern Hirschhuber und Zimmermann klar, dass sie ins Schwarze getroffen haben. Die beiden Geschäftsführer wollten etwas für die Branche ihrer Kunden tun. „Das Interesse der Hotellerie war so groß, deshalb verdoppeln wir bei der zweiten Ausgabe bereits die Auflage“, erzählt Philipp Zimmermann.
Richard Hirschhuber ist selbst Hotelier und betrachtet das Magazin aus diesem Blickwinkel: „Ich weiß, wie es ist, wenn man als Hotelier so viele verschiedene Rollen erfüllen muss. Da ist es schwer, bei allen Themen informiert zu bleiben. Mit der ZimmerStunde wollen wir unseren Kunden von Greenstorm genau diesen Service bieten“, freut er sich über die positive Resonanz. Gerade deshalb werden auch branchenfremde Konzepte vorgestellt.

Neuer Weg bei Werbekunden
So wie Greenstorm hält es auch das junge Team der ZimmerStunde und geht bei Werbekunden einen neuen Weg. Nur wenn das Team der ZimmerStunde auf ein Produkt aufmerksam wird oder von Werbekunden vom Nutzen für die Leser überzeugt werden kann, darf das Inserat ins Magazin. „Unsere Leser sollen sich darauf verlassen können, dass wir ihre kostbaren 60 Minuten ZimmerStunde wirklich sinnvoll gestalten“, betont Chefredakteurin Nina Karner. Dasselbe gilt für die Auswahl der Gastautoren. Ab Anfang Juli dürfen sich Hoteliers aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz wieder über 60 Minuten ZimmerStunde freuen. (VM)