V. l. n. r.: Wolfgang Koller, Walter Koller, LR Leonhard Schneemann, öGIG-CCO Christian Nemeth, Johann Gollowitsch, Joachim Raser © öGIG/Nagl
In den nächsten zwei Jahren sollen vier südburgenländische Gemeinden flächig mit Glasfasernetz versorgt werden. Das soll sich positiv auf das Leben und Wirtschaften in der Region auswirken.
Längst gilt Glasfaser neben Wasser, Kanal und Strom als vierte Grundversorgungsinfrastruktur. In den nächsten zwei Jahren sollen so auch die südburgenländischen Gemeinden Kemeten, Loipersdorf/Kitzladen, Markt Allhau und Wolfau flächig mit Glasfasernetzen versorgt werden. „Damit kommen wir unserem Ziel, bis 2030 eine flächendeckende Gigabit-Versorgung des Burgenlands zu erreichen, ein großes Stück näher“, sagt Landesrat Leonhard Schneemann.
Eine Milliarde Eigenkapital
Im internationalen Vergleich hinkt Österreich in der Versorgung mit leistungsfähigen Festnetzanschlüssen noch weit hinterher. Darum hat sich die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft öGIG zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Million Haushalte in Österreich mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. „Die Coronapandemie hat uns die Notwendigkeit leistungsfähiger Internetanschlüsse einmal mehr vor Augen geführt“, sagt öGIG-CEO Hartwig Tauber und führt weiter aus: „Gerade im ländlichen Raum sind die meisten Haushalte und Betriebe stark unterversorgt. Aus unserer Sicht darf es keinen Unterschied machen, ob jemand in der Stadt oder am Land lebt. Diese digitale Kluft wollen wir schließen.“ Aus diesem Grund hat die Allianz-Gruppe ihrer 100%igen Tochter öGIG bereits letzten Winter eine Milliarde Euro Eigenkapital zur Verfügung gestellt, um Glasfasernetzwerke im ländlichen Raum zu finanzieren, zu planen und zu bauen.
„Wir sind davon überzeugt, dass leistungsfähige Glasfasernetze zur Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft gehören. Die eine Milliarde Euro Eigenkapital der Allianz ermöglicht ein Gesamtinvestitionsvolumen von 2,5 Milliarden Euro und leistet damit einen bedeutenden Beitrag für die digitale Zukunft Österreichs“, erklärt Christoph Holzer, Co-Head of Infrastructure in München bei Allianz Capital Partners. „Diese Investition leistet einen nachhaltigen Beitrag für die Steigerung der Lebensqualität in den Haushalten und für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Betriebe.“ Durch diese Eigenkapitalausstattung will die öGIG flächendeckende Glasfaserprojekte rasch und ohne zusätzliche Förderungen umsetzen. „Für die Gemeinden und Regionen, in denen wir ausbauen, bedeutet dies, dass sie keinerlei finanziellen Beitrag leisten müssen. Genauso wenig müssen sich Gemeinden mit Ausschreibungsprozessen herumschlagen“, erklärt Tauber.
Glasfaser für vier Gemeinden
„Der Breitbandausbau ist wichtig für die Gesellschaft, aber auch für den Wirtschaftsstandort generell. Darum freut es mich, dass wir die flächige Glasfaserversorgung für diese vier Gemeinden ankündigen können“, freut sich Landesrat Schneeberger. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass eine leistungsfähige Infrastruktur Wachstum und Arbeitsplätze sichert und das Burgenland auch als Firmenstandort, aber auch als Wohnstandort aufwertet. Seit März werden die Haushalte und Betriebe in den vier Gemeinden über das Glasfaserprojekt informiert und können bereits den Anschluss bestellen.
Durch die öGIG sollen in den vier Gemeinden über 3.000 Glasfaseranschlüsse hergestellt werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 8,6 Millionen Euro. „Die Gemeinden haben den Vorteil, dass sie mit der öGIG einen langfristigen Partner haben, der das gesamte Projekt umgesetzt und finanziert. Es ist für die öffentliche Hand also kostenlos“, streicht Christian Nemeth, CCO der öGIG und gebürtiger Burgenländer, hervor. Bis Mitte Juni müssen zumindest 40 Prozent aller Haushalte und Betriebe einen Glasfaseranschluss bestellen, damit das Projekt auch umgesetzt werden kann.
Bad Waltersdorf macht mit
Bereits im Dezember 2021 hat der Gemeinderat von Bad Waltersdorf den Beschluss gefasst, den Glasfaserausbau mit der öGIG umzusetzen. Die Bestellphase hat längst begonnen. „Wir freuen uns über das Vertrauen und auf die Umsetzung dieses Projekts. Jetzt braucht es nur mehr die 40-Prozent-Quote,“ erklärt Hartwig Tauber. „Ein Baustart im Sommer ist durchaus realistisch und unser klares Ziel.“ Und auch Bürgermeister Josef Hauptmann betont den Nutzen dieses Projekts: „Bad Waltersdorf ist in den letzten Jahren gewachsen und wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft einen attraktiven Lebensraum bieten. Eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur ist dafür eine Voraussetzung. Daher ist der schnellstmögliche Ausbau der Glasfaserinfrastruktur für uns ein großes Anliegen.“
„Alle, die uns dabei unterstützen, das Burgenland mit Highspeed-Internet zu versorgen, sind herzlich willkommen. Je mehr dabei mithelfen, desto mehr profitieren die Burgenländerinnen und Burgenländer von dieser Entwicklung“, stellt Landesrat Schneemann abschließend fest. (BS)
INFO-BOX
Über die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG)
Die öGIG wurde 2019 gegründet und ist eine 100%-Tochter der Allianz Gruppe, eines der größten Versicherungsunternehmen der Welt. Als einer der größten Infrastrukturinvestoren bündelt die Allianz-Gruppe in der öGIG jahrzehntelange Erfahrung und international anerkannte Kompetenz im Glasfaser- und IKT-Bereich. Um den Standort Österreich zukunftsfit zu machen, baut die öGIG mit rund einer Milliarde Euro Eigenkapital FTTH-Netze im ländlichen Raum. Die aktuellen öGIG-Glasfaser-Ausbauprojekte werden im Südburgenland, in der Südweststeiermark, im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, im Bezirk Urfahr-Umgebung sowie im Großraum Görtschitztal umgesetzt.
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