Die US-Zollpolitik erhöht die Unsicherheit in der Industrie © APA - Austria Presse Agentur
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) sieht nach den jüngsten Quartalszahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Statistik Austria die konjunkturelle Talsohle für Österreich durchschritten. Vor allem bei der Industriekonjunktur gebe es Anzeichen einer sich aufhellenden Lage. Dennoch bleibe die Unsicherheit erhöht - nicht zuletzt wegen der erratischen US-Zollpolitik. Laut Statistik Austria ist das BIP im ersten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen.
"Die derzeit hohen Lagerbestände ermöglichen es Industrieunternehmen, Neuaufträge durch Lagerabbau statt durch eine höhere Produktion zu bedienen", schreibt Wifo-Ökonom Christian Glocker in einer Aussendung. Positive Vorlaufindikatoren würden zudem eine weitere Stimmungsaufhellung in der Industrie andeuten. Allerdings seien in der Umfrage die jüngsten Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trumps noch nicht berücksichtigt.
Stimmung unter Konsumenten eher pessimistisch
Konsumentinnen und Konsumenten würden dagegen eher pessimistisch in die Zukunft blicken, schreibt das Wifo. Das Verbrauchervertrauen bleibe auf niedrigem Niveau. Etwas verbessert habe sich jedoch der Indikator zum subjektiv empfundenen Arbeitsplatzverlustrisiko.
Im ersten Quartal zeigte sich der Arbeitsmarkt belastet von der schwachen Konjunktur. Das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen schrumpfte laut Wifo im ersten Quartal um 1,1 Prozent, während die Arbeitslosigkeit anstieg. Ende Mai seien rund 23.000 Personen mehr arbeitslos gemeldet gewesen als noch vor einem Jahr.