Taxi 40100 ist Großanbieter in Wien (Archivbild) © APA - Austria Presse Agentur

In Wien klagen die Taxler von 40100 über zu geringe Verdienste bei über die Taxi-App gebuchten Fahrten, während die Passagiere lange Wartezeiten beanstanden, berichtet ORF Wien. Der gesetzlich vorgeschriebene Routenplaner berücksichtigt nicht immer aktuelle Baustellen und Staus, so spiegelt der Fixpreis laut 40100 nicht immer die echten Straßengegebenheiten wieder. Das wird von der Branche zunehmend kritisiert, sie will Echtzeitdaten verwenden.

Die Grundlage für diese Fixpreise ist der Routenplaner des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI). Ein weiterer Nachteil für Fahrerinnen und Fahrer ergibt sich laut ORF unter Berufung auf Fahrerinnen und Fahrer daraus, dass rund die Hälfte des Fahrpreises bei App-Fahrten für Gebühren und Abgaben abgezogen wird. Verzögert sich die Fahrt beispielsweise durch einen Stau, ändert sich der Preis nicht - im Gegensatz zu Fahrten mit Taxametern, bei denen jede Minute mitgezählt wird.

Auch aus Sicht der Fahrgäste funktioniere das System nicht immer reibungslos. Zwar sei der Fixpreis bei App-Buchungen oft um ein Drittel günstiger als bei klassischen Fahrten - allerdings kann es zu längeren Wartezeiten kommen.

Echtzeitdaten, um Fixpreise realistischer zu kalkulieren

Taxler sind nicht verpflichtet, Aufträge über die App anzunehmen. Laut Taxi 40100 nutzen rund 30 Prozent der Lenkerinnen und Lenker die App derzeit nicht. "Wenn ein Kunde per App bestellt, dauert es manchmal länger, bis er einen Wagen zugewiesen bekommt. Es kann auch passieren, dass sich während der Anfahrt das Kennzeichen des Taxis ändert - dann wurde der Auftrag an einen anderen Lenker übergeben", so Taxi-40100-Sprecherin Eveline Hruza im Bericht.

Daher äußert die Branche den Wunsch nach mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung. Bei der Routenberechnung auf Navigationssysteme sollen Echtzeitdaten verwendet werden dürfen. Das sind Systeme, die aktuelle Verkehrsereignisse wie Unfälle und Staus automatisch miteinbeziehen. So könnten Fixpreise realistischer kalkuliert werden, berichtet der ORF Wien.