"Trump bleibt unberechenbar", meint Minister Hattmannsdorfer © APA - Austria Presse Agentur

Die Drohungen von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. Juni für Waren aus der Europäischen Union Zölle von 50 Prozent einzuheben, sorgen weltweit für Besorgnis, so auch in Österreich. Sowohl Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer als auch die Industriellenvereinigung (IV) sehen die beste Antwort in Einigkeit innerhalb der Europäischen Union.

"Trump bleibt unberechenbar - das hat sich in der jüngsten Zoll-Ankündigung einmal mehr bestätigt", erklärte der Minister in einer Aussendung am Samstag. "Seine Abkehr von einer partnerschaftlichen Lösung, die beiden Seiten nützt, zeigt erneut, wie wenig Verlässlichkeit derzeit von Washington ausgeht. Umso entscheidender ist es deshalb, dass die EU mit einer Stimme spricht und sich nicht spalten lässt." Oberstes Ziel müsse weiterhin eine Lösung am Verhandlungstisch bleiben, "sollte Trump allerdings mit den angedrohten Maßnahmen Ernst machen, muss die EU handelspolitische Gegenmaßnahmen finalisieren und insbesondere auf Tech- und digitale Dienstleistungskonzerne ausweiten, wo die USA einen Handelsbilanzüberschuss erzielen", forderte Hattmannsdorfer.

Die Industriellenvereinigung (IV) gab sich am Samstag noch abwartend. "Wir müssen diese Ankündigungen ernst nehmen, dürfen uns aber nicht einschüchtern lassen. In einer Welt mit zunehmenden handelspolitischen Spannungen können wir uns keine Naivität leisten", erklärte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Auch er betonte die Wichtigkeit eines geeinten und entschlossenen Auftretens der EU gleichermaßen wie die Dialogbereitschaft. "Ein Handelskrieg kennt nur Verlierer. Deshalb gilt es, Eskalationen zu vermeiden und auf eine Einigung zu setzen", so Neumayer.