Leitl 2017 im virtuellen Paragleiter in Südkorea © APA - Austria Presse Agentur
Der frühere, langjährige Präsident der Wirtschaftskammer, Christoph Leitl, feiert am Freitag seinen 75. Geburtstag. Ab dem Jahr 2000 stand das Wirtschaftsbund-Urgestein der Kammer vor, bevor es den Chefsessel dort im Mai 2018 im Alter von 69 Jahren übergab. Der personifizierte Sozialpartner trat und tritt stets als Optimist auf - und ebenso als absoluter Europaverfechter. Der Oberösterreicher führte in der Kammerreformen durch und sein Wort hatte in der schwarzen ÖVP Gewicht.
Über die Sozialpartnerschaft sagte Leitl, als diese auch einmal in der Kritik stand, gegenüber der APA "Nicht alles was wir machen, machen wir deppert. Wir machen sehr viel vernünftig." Ihm gefiel der Wahlkampf-Slogan "Yes we can" von Barack Obama. Jenen von Donald Trump modelte er in "Make Austria great again" um, was ihm auch etwas Häme einbrachte. Genau so wie sein wohl negativster und besonders berühmt gewordener Sager - "Österreich ist abgesandelt". Das wandelte der ewige Optimist dann aber doch lieber wieder um in: "Jetzt aufgeigen!".
Der Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften war von 1977 bis 1990 Geschäftsführer im Familienunternehmen Bauhütte Leitl-Werke Ges.m.b.H in seiner oberösterreichischen Heimat, konkret in Eferding, mit 300 Beschäftigten. Dann stieg Leitl, der 1979 auch einmal einem Entführungsversuch entging, in die Politik ein. Von 1990 bis 1995 war er Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag und von 1995 bis 2000 Wirtschaftslandesrat seines Heimatbundeslandes. Von 1995 bis 2000 war er zudem Landeshauptmannstellvertreter. 1999 wurde er Präsident des ÖVP-Wirtschaftsbundes und als solcher im Jahr 2000 - nach gewonnener Kampfabstimmung - Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Doch auch danach widmete er sich unter anderem der europäischen Wirtschaftskammer. Ganz nach seinem Leitsatz: "Ein Unternehmer geht nie in Pension."