++ ARCHIVBILD ++ Veranschaulichung von Zahlung über PayPal © APA - Austria Presse Agentur
Beim Zahlungsdienstleister PayPal sind Sicherheitssysteme ausgefallen, die betrügerische Lastschriften herausfiltern sollen. Banken haben daraufhin laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Lastschriften mit einer Summe im zweistelligen Milliardenbereich gestoppt. Dabei ging es um Geld, das PayPal vom Bankkonto der Kunden einzieht, nachdem diese etwa Waren im Internet gekauft haben. In Österreich kam es zu keinen wesentlichen Auswirkungen, wie ein Rundruf der APA ergab.
In Österreich gebe es aktuell keine Probleme mit Paypal, hieß es von mehreren österreichischen Geldhäusern, darunter Erste Bank, BAWAG und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, unisono zur APA.
Das US-Unternehmen PayPal ist ein bedeutender Online-Zahlungsdienst. In Deutschland wurde der Vorfall laut dpa vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigt. In den vergangenen Tagen sei es "zu Vorfällen mittels unberechtigter Lastschriften von PayPal gegenüber verschiedenen Kreditinstituten gekommen", sagte der Verband in Deutschland. "Diese Vorfälle hatten erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in ganz Europa und insbesondere auch in Deutschland. Dies war am vergangenen Montag für einige Stunden auch für Kundinnen und Kunden von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe zu spüren."
Betroffen sind von dem Vorfall vor allem Händler, die ihr Geld mit legitimen Lastschriften verspätet erhalten. PayPal-Kunden sollten ihr PayPal-Konto auf unberechtigte Abbuchungen überprüfen, empfahlen Verbraucherschützer.
Kriminelle fälschen Lastschriften
Kriminelle versuchen immer wieder, Banken und Finanzdienstleister wie PayPal auszutricksen und mit gefälschten Lastschriften Geld von Bankkonten ihrer Opfer zu erbeuten. Das PayPal-Sicherheitssystem, das diese Betrugsversuche erkennen und herausfiltern soll, ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" Ende vergangener Woche "offenbar komplett oder größtenteils ausgefallen". Dadurch habe PayPal offenbar ungeprüft sämtliche Lastschriften bei den Banken eingereicht.
In der Mitteilung des DSGV heißt es weiter. PayPal habe die Störungen im Geschäftsbetrieb eingeräumt und versichert, dass das Problem mittlerweile behoben sei. "Der Zahlungsverkehr von und zu PayPal läuft auf Seiten der Sparkassen-Finanzgruppe seit Dienstagmorgen wieder normal, steht aber weiter unter Beobachtung."
PayPal: Problem wurde behoben
Eine Sprecherin von PayPal bestätigte der dpa, dass es Probleme gegeben habe, die aber inzwischen behoben seien: "PayPal hatte eine vorübergehende Serviceunterbrechung, die bestimmte Transaktionen unserer Bankpartner und möglicherweise deren Kunden beeinträchtigte. Wir haben die Ursache schnell identifiziert und arbeiten eng mit unseren Bankpartnern zusammen, um sicherzustellen, dass alle Konten aktualisiert wurden." Auf der Hilfe-Seite von PayPal steht mittlerweile der Hinweis: "Am Wochenende kam es zu einer vorübergehenden Dienstunterbrechung, die dazu führte, dass sich Transaktionen für eine kleine Anzahl von Konten verzögerten. Inzwischen wurde das Problem behoben."
Die Aufsichtsbehörden seien ebenfalls über die Vorfälle bei PayPal informiert, sagte ein DSGV-Sprecher. Da PayPal seinen Europa-Sitz in Luxemburg hat, ist für das Unternehmen nicht die Deutsche Bankenaufsicht BaFin zuständig, sondern die luxemburgischen Behörden.