Quartalsgewinn beschnitten - Bei Jahresziel auf Kurs © APA - Austria Presse Agentur
Die AUA-Mutter Lufthansa hat trotz eines Rekordumsatzes im dritten Quartal weniger Gewinn verbucht. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 11,2 Mrd. Euro zu, wie die Lufthansa am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit rund 1,3 Mrd. Euro aber leicht unter dem Vorjahr, das Konzernergebnis sank aufgrund von Steuereffekten stärker um 12 Prozent auf 966 Mio. Euro. Die Zahlen entsprechen damit den Erwartungen von Analysten.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr zufolge bekommt die Airline-Gruppe ihre Kosten besser in den Griff. Es gibt weniger Flugausfälle und Verspätungen, das steigere die Kundenzufriedenheit. "Da gleichzeitig auch die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzernweit neue Bestwerte erreicht hat, markiert das Jahr 2025 einen positiven Wendepunkt."
Die Passagierairlines erwirtschafteten einen Gewinn auf Vorjahresniveau von knapp 1,2 Mrd. Euro und eine Marge von 12,9 (Vorjahr 13,1) Prozent. Darin enthalten ist im Unterschied zum Vorjahr ein Beitrag von 35 Mio. der neu hinzugekommenen italienischen Tochter ITA Airways. Niedrigere Treibstoffkosten und ein stabilerer Betrieb sorgten bei den Airlines wie Lufthansa oder Swiss für Entlastung. Eine schwächere Nachfrage auf den wichtigen Nordatlantikrouten und harter Wettbewerb in Europa dämpften den Erlös andererseits, die Stückerlöse lagen 2,2 Prozent unter Vorjahr. Im vierten Quartal sei die Premiumnachfrage nach höheren Buchungsklassen stabil bei hohen Vorausbuchungen. Das Angebot an Sitzplätzen soll im Schlussquartal und im kommenden Jahr um vier Prozent steigen.
Kernmarke verbessert
Die kriselnde Hauptmarke Lufthansa Airlines kommt mit ihrem Sanierungsprogramm "Turnaround" voran, erklärte das Unternehmen. Sie hatte im vergangenen Jahr knapp 100 Mio. Euro Verlust gemacht, unter anderem durch Streiks und Reibungen im Flugbetrieb. Daraufhin wurden mehr als 700 Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Kosten steigen inzwischen nicht mehr so stark, die Einnahmen konnten durch höhere Ticketpreise und den Verkauf von Zusatzprodukten gesteigert werden. Eine Verbesserung des Betriebsergebnisses um eine halbe Milliarde Euro in diesem Jahr ist auf dem Weg, wie aus der Präsentation hervorging. Der Erfolg könnte allerdings konterkariert werden, denn im Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Betriebsrenten für die rund 4.800 Cockpit-Beschäftigten steht ein Streik im Raum.
Der Gewinnrückgang im Quartal lag an der Wartungstochter Lufthansa Technik. Das Betriebsergebnis sank von Juli bis September um 31 auf 130 Mio. Euro, weil Zölle und negative Wechselkurseffekte belasteten. Der Konzern bestätigte den Jahresausblick eines deutlichen operativen Gewinnanstiegs.
AUA legte in den ersten drei Quartalen zu
Die Austrian Airlines legten indes in den ersten drei Quartalen zu. Das EBIT lag bei 74 Mio. Euro, zum Ende des Halbjahres 2025 stand noch ein Minus von 44 Mio. Euro zu Buche. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres lag das EBIT bei 73 Mio. Euro. Der Umsatz stand nach neun Monaten bei 1,93 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 4 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Die AUA-Schwester Swiss erlitt indes einen Gewinnknick. Von Jänner bis September erzielte die Swiss einen Betriebsgewinn (adj. EBIT) von 411,2 Mio. Franken (443 Mio. Euro). Das ist ein Rückgang von knapp einem Fünftel. Der Umsatz blieb dagegen stabil bei 4,2 Mrd. Franken, wie die Schweizer Fluggesellschaft bekannt gab.