Jeder Zehnte plant Anschaffung eines Zweitwohnsitzes © APA - Austria Presse Agentur

Rund 14 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verfügen über einen Zweitwohnsitz im Grünen, jeder Zehnte sucht oder plant momentan die Anschaffung, das zeigt eine Erhebung der Onlineplattform ImmoScout24. Gefragt seien vor allem Immobilien am Wasser. Eine Hütte im Wald, ein Bauernhof oder ein Haus in der Nähe einer Skipiste seien weniger beliebt. Viele von denen, die einen Zweitwohnsitz haben, wohnen an ihrem Erstwohnsitz zur Miete und/oder in Stadtlage.

Ein Haus am Meer sei für die meisten Österreicherinnen und Österreicher der ideale Zweitwohnsitz (40 Prozent), gefolgt von einer Immobilie an einem See oder Teich (36 Prozent). Von einer Hütte in den Bergen träume jeder Fünfte, ein Domizil auf einer Klippe mit Meerblick wünschen sich 18 Prozent. Weniger beliebt seien eine Hütte im Wald (14 Prozent) oder ein Bauernhof (10 Prozent). Ein Haus in der Nähe einer Skipiste sei gar nur für 6 Prozent der Befragten interessant. Ähnlich verhält es sich mit alten Schlössern, Schrebergartenhäusern, Villen mit vielen Zimmern und Immobilien in angesagten Stadtvierteln als Zweitwohnsitz, heißt es in einer Aussendung von ImmoScout24 am Dienstag. Bei der Befragung waren Mehrfachnennungen möglich.

Einige wären auch bereit, beim Erwerb eines Zweitwohnsitzes Kompromisse einzugehen: Für 43 Prozent der Befragten wäre es eine Option, ein Grundstück zu kaufen und erst zu bebauen, wenn das Geld reicht. Ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher könnte sich vorstellen ein verfallenes Haus am Land zu erwerben und es mit Hilfe von Freunden zu renovieren. Ein abgelegenes Grundstück ohne Strom und fließendes Wasser würden 8 Prozent in Erwägung ziehen, um zu einem Zweitwohnsitz zu kommen. Für 30 Prozent der Befragten kommen Kompromisse nicht in Frage, sie verzichten in diesem Fall lieber auf einen Zweitwohnsitz.

Der Lockdown hat laut Aussendung nicht unbedingt dazu geführt, dass jene, die bereits über einen Zweitwohnsitz verfügen, diesen mehr genutzt haben: Jeder Fünfte ist während des Lockdowns komplett an seinen Zweitwohnsitz übersiedelt, den überwiegenden Teil der Zeit haben 13 Prozent dort verbracht, und ein weiteres Fünftel hat das zweite Domizil verstärkt genutzt.

Beim Erwerb einer Immobilie als Erstwohnsitz entscheiden sich vor allem junge Menschen eher für einen Neubau mit Erstbezug, das zeigt eine Erhebung der Onlineplattform willhaben. Die Gründe dafür seien neben allgemeinen Faktoren wie Lage oder Mitgestaltungsmöglichkeit auch flexiblere Wohnungseinheiten oder umwelttechnische Gründe, erklärte Judith Kössner von willhaben laut einer Aussendung am Dienstag.

Von den Immobiliensuchenden legen 37 Prozent Wert darauf, Erstbesitzerin oder Erstbesitzer eines gekauften Objekts zu sein. Dabei seien es vor allem jüngere Menschen, die lieber Objekte mit Erstbezug erwerben, mit höherem Alter nimmt diese Präferenz konstant ab. In Oberösterreich seien Neubauobjekte besonders beliebt, in Niederösterreich reiche es den meisten, wenn in die neue Wohnung keine großen Summen mehr investiert werden müssen.

Von jenen, die ihren Erstwohnsitz mieten, sind es rund 30 Prozent, die einen Neubau mit Erstbezug bevorzugen. Besonders Männern ist der Erstbezug wichtig. Nach Bundesländern sind es vor allem die Wienerinnen und Wiener, die lieber für einen Erstbezug unterschreiben.