Der Einzelhandel hofft auf ein Umsatz-Feuerwerk zum Jahreswechsel © APA - Austria Presse Agentur

Rund 80 Euro pro Person wollen die Wienerinnen und Wiener im Schnitt zu Silvester ausgeben, so die Wirtschaftskammer Wien mit Verweis auf eine Umfrage in ihrem Auftrag. Neben den Ausgaben für die Silvesterfeierlichkeiten erwarten die Händler Zusatzumsätze durch das Einlösen von Gutscheinen und Geldgeschenken sowie beim Umtausch von Geschenken.

"Rund 10 bis 15 Prozent des Weihnachtsgeschäfts werden damit erst in den letzten Tagen im alten Jahr umgesetzt", so Spartenobfrau Margarete Gumprecht. 46 Prozent der Bewohner der Bundeshauptstadt nutzen laut Umfrage die Tage zwischen dem Stefanitag und Silvester für Einkäufe. Besonders gefragt seien Lebensmittel und Getränke sowie Glücksbringer. Bei 19 Prozent würden Feuerwerkskörper auf der Einkaufsliste stehen.

Brötchen und Raclette

"Silvester ist vor allem ein kulinarisches Fest. Der Lebensmittelhandel verzeichnet rund um die Feiertage die höchsten Umsatzspitzen des Jahres", so Gumprecht. Knapp ein Drittel der Wienerinnen und Wiener esse zu Silvester traditionell ein bestimmtes Gericht. Besonders häufig würden Brötchen, Käse-, Schoko- oder Fleischfondue, Gulasch, kalte Platten, Lachsvariationen oder Raclette genannt.

Die Hälfte der Befragten feiere zu Hause im engeren Familien- oder Freundeskreis. Jeder Vierte sei selbst zu Gast bei einer Feier von Freunden, Kollegen oder der Familie. 18 Prozent nutzten den Anlass, um außerhalb Wiens zu feiern. Der Kultfilm "Dinner for One" sei bei 14 Prozent Teil des Abends, 12 Prozent feierten in einem Lokal, einem Restaurant oder einer Bar. Etwa jeder zehnte Wiener plane den Wiener Silvesterpfad zu besuchen, rechnete die Wirtschaftskammer Wien am Sonntag vor.

38 Prozent der Befragten hätten für das Jahr 2026 Neujahrsvorsätze gefasst. Für die Mehrheit stehe dabei die Gesundheit an erster Stelle. 37 Prozent planten, mehr Zeit für sich zu nehmen, 35 Prozent möchten demnach mehr Zeit für ihre Liebsten. 21 Prozent wollen sich beruflich verändern, während 20 Prozent mit dem Rauchen aufhören und/oder weniger Alkohol trinken wollen. Ein Viertel möchte weniger Zeit in sozialen Medien verbringen. 18 Prozent wollen ihr Engagement für die Umwelt erhöhen, so die Kammer.

420 Mio. Euro an Zusatzausgaben

Das Institut für Handel, Absatz und Marketing Linz erwartet für Silvester 420 Mio. Euro an Zusatzausgaben im Einzelhandel. Drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 16-74 Jahre würden speziell für Silvester Einkäufe tätigen. Besonders ausgabenfreudig würden sich Wiener und Kärntner zeigen. Darüber hinaus würden in der Zeit zwischen den Feiertagen Gutscheine und Bargeldgeschenke im Einzelhandel eingelöst.

Für den privaten Handelsverband ist das Silvester-Geschäft "kurz, aber intensiv". Auf das Weihnachtsgeschäft zurückblickend meinte Geschäftsführer Rainer Will: "In Summe - und angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Ausgangslage - ist es deutlich besser gelaufen als ursprünglich erwartet. Insgesamt gehen wir im Dezember von einem Umsatzplus von zwei Prozent aus. Vor allem die vierte Adventwoche lief richtig gut. Sie zählte vielerorts zur frequenzstärksten des ganzen Jahres. Wir können also fast von einem kleinen Weihnachtswunder sprechen."

Trend zu Geldgeschenken

Gutscheine seien heuer in Österreich so beliebt wie noch nie gewesen. "Fast jeder zweite Österreicher hat zumindest einen Gutschein an seine Liebsten verschenkt", so Will. Er bemerkte heuer einen massiven Trend zu Geldgeschenken. "Rund ein Drittel der Österreicher hat damit Wahlfreiheit verschenkt. Vielfach werden mit geschenktem Geld aber auch einfach Rechnungen bezahlt und keine Wareneinkäufe getätigt", so seine Einschätzung.