Eine Feinunze an der Börse in London bei 2.789 US-Dollar gehandelt © APA - Austria Presse Agentur

Der Goldpreis hat seine Rekordjagd am Mittwoch fortgesetzt. Seit mittlerweile drei Wochen befindet sich die Notierung für das Edelmetall im Höhenflug, angetrieben von der Spekulation auf sinkende Zinsen und zuletzt auch durch Unsicherheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA. Am Vormittag wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 2.789 US-Dollar (2.589 Euro) gehandelt und damit so hoch wie noch nie.

Zuvor hatte die Notierung am Dienstag einen Rekordwert erreicht. Auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung zur Wochenmitte ein Rekordhoch, bei 2.577 Euro je Unze. Seit drei Wochen geht es mit dem Goldpreis nach oben. In dieser Zeit ist das Edelmetall fast sieben Prozent teurer geworden. Mittlerweile ist der Wert seit Beginn des Jahres um ein Drittel gestiegen.

Marktbeobachter verwiesen auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA. Deren Ausgang gilt als denkbar eng, was bei Anlegern für Unsicherheit sorge und zu einer stärkeren Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold führe.

Zudem sind Daten vom US-Arbeitsmarkt zuletzt besser als erwartet ausgefallen. Die Zahl der offenen Stellen war im September auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 gefallen. Dies deutet auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt in den USA hin, was der Notenbank des Landes Spielraum für eine weitere Zinssenkungen gibt.

Zu den stärksten Preistreibern beim Gold zählt die Spekulation auf sinkende Zinsen, nachdem große Zentralbanken wie die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die Zinswende eingeläutet und ihre Leitzinsen gesenkt haben. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, sorgt die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen, etwa für Staatsanleihen, für mehr Nachfrage nach Gold.

Vor dem Hintergrund des Preisanstiegs hat der Branchenverband World Gold Council (WGC) einen Anstieg der Nachfrage verzeichnet. Im dritten Quartal sei die globale Nachfrage nach dem Edelmetall auf 1.313 Tonnen gestiegen, von knapp 1.252 Tonnen im Quartal zuvor, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Dies sei der höchste Wert, der in einem dritten Quartal verzeichnet worden sei.