Gewinn nach Steuern um 23,7 Prozent geschrumpft © APA - Austria Presse Agentur
Die BKS Bank hat dank vieler Firmenkredite operativ ein starkes Jahr 2022 hinter sich. Unterm Strich verringerte sich der Gewinn nach Steuern im Jahresvergleich aber um 23,7 Prozent auf 63,6 Mio. Euro, wie die Bank für Kärnten und Steiermark am Dienstag mitteilte. Der Zinsüberschuss wurde gegenüber 2021 um 12,7 Prozent auf 156,6 Millionen Euro gesteigert - nach Risikovorsorge war es ein Plus von 22,7 Prozent auf 130,7 Mio. Euro.
Die Bank sei voller Elan in das Jahr ihres 100-jährigen Bestehens hineingestartet, blickte BKS-Chefin Herta Stockbauer bei einem Pressegespräch zurück. "Die Wirtschaftsprognosen waren gut. Dann kam der Februar mit der Ukraine-Krise." Das wirtschaftliche Umfeld habe dann nicht das geboten, was man sich erhofft hätte.
Das Kreditvolumen ist im Jahresvergleich um 3,1 Prozent bzw. 1,9 Milliarden auf rund 7,175 Mrd. Euro gestiegen. Von den neu vergebenen Krediten gingen 86 Prozent an Firmenkunden. Viele Unternehmen hätten wegen der Lieferkettenproblematik in den Lageraufbau investiert, erklärte BKS-Vorstand Nikolaus Juhász.
Weniger gut sei hingegen das Kreditgeschäft mit Privatpersonen gelaufen, sagte Stockbauer. "Ich glaube, dafür gibt es Gründe vor allem in Österreich, mit der berühmten KIM-Verordnung, die dazu geführt hat, dass Kreditwachstum bei den Wohnbaukrediten ganz erheblich eingeschränkt worden ist." Stockbauer bezifferte den Rückgang bei den Neukrediten an Private mit etwa 50 Prozent. Mit der jüngst wieder etwas gelockerten KIM-V (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsverordnung) wurden Mitte 2022 die Kriterien bei der Kreditvergabe an Private verschärft.
Beim Provisionsgeschäft wurde ein Überschuss von 68,2 Mio. Euro (plus 1,6 Prozent) erwirtschaftet. Das Wachstum sei hier von einem Rückgang der Provisionen im Wertpapiergeschäft um fast 11 Prozent gebremst worden.
Zum verringerten Gewinn trug ein Rückgang des At-Equity-Ergebnisses um 54 Prozent auf 20,7 Mio. Euro bei. Die BKS Bank ist an ihren beiden Schwesterbanken der 3-Banken-Gruppe, Oberbank und BTV, beteiligt. "Die Oberbank hatte ein sehr schwaches drittes Quartal, das hat zu einem entsprechenden Rückgang geführt", führte Stockbauer aus. Zudem habe man sich an einer Kapitalerhöhung der BTV nicht beteiligt, was zu einem Verwässerungsverlust geführt habe. Auf dem Gewinn lastete wegen des "volatilen" Börsenumfeldes auch das "Ergebnis aus Vermögenswerten/Verbindlichkeiten" mit minus 8,1 Mio. Euro.
Einen Ausblick auf das laufende Jahr könne man wegen der vielen Unsicherheitsfaktoren nicht geben, sagte Stockhbauer. Die höheren Zinsen würden der Branche aber in den nächsten Monaten noch "ein bisschen nützen". Im Wertpapiergeschäft erwarte man sich keine großen Zuwächse.
Die Bank kündigte dann eine Kapitalerhöhung an, die zwischen 24. April und 11. Mai durchgeführt werden soll. Aktionäre in Österreich, Slowenien und Kroatien können für je 15 bestehende Stamm-Aktien eine neue Aktie beziehen. Ziel sei es Geld für die Digitalisierung der Bank einzunehmen, zudem wolle man den Streubesitz der Aktien verbreitern, so Juhász.
Ausdrücklich begrüßt hat die Bank-Chefin eine jüngst beschlossene Gesetzesnovelle, die es älteren Menschen erleichtern soll, zu einem Kredit zu kommen. "Mit 65 keinen Kredit mehr zu bekommen, ist einfach diskriminierend", so Stockbauer. Die BKS Bank ist bereits jetzt in diesem Feld tätig. Ihre sogenannten Silberkredite hätten 2022 im Volumen um 13 Prozent auf 62,3 Mio. Euro zugelegt.
Die Bank habe auch ihr Volumen an nachhaltigen Produkten stark ausgebaut und nach einem Plus um 48 Prozent 2022 einen Wert von 1,1 Mrd. Euro erreicht. Dazu gehörten etwa 925 Mio. Euro an Krediten für ökologisch oder gesellschaftlich nachhaltige Projekte.