Immer mehr Lkws bleiben stehen © APA - Austria Presse Agentur

In Österreich fehlen laut Wirtschaftskammer (WKÖ) bis zu 8.000 Lkw-Fahrer. Der Personalmangel wird sich aber noch weiter verschärfen: Von den derzeit rund 100.000 berechtigten Lenkerinnen und Lenkern werden in den kommenden zehn Jahren 20 Prozent in Pension gehen, hieß es von WKÖ zur "Kleinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Die Transportgewerkschaft Vida plädiert für kürzere Arbeitszeiten, um den Job zu attraktivieren.

"In der Obersteiermark gibt es bereits Lkw, die stillstehen, weil das Personal fehlt", sagt der steirische WKÖ-Fachgruppenobmann für Güterbeförderung, Peter Fahrner, der Zeitung. Dort gehe es vor allem um Holztransporte, die besonders herausfordernd seien. Für Horst Schachner, steirischer Landesvorsitzender der Vida, gibt es einen zentralen Hebel, um den Beruf für den Nachwuchs attraktiver zu machen: "Das Einzige, was hilft, ist die Reduzierung der Arbeitszeit."

Der Logistiker Gebrüder Weiss in Maria Saal (Kärnten) würde gerne weitere 20 bis 25 Lkw-Fahrer beschäftigen. "Hätten wir die Fahrer gehabt, hätten wir um 30 bis 40 Prozent mehr auf Aufträge annehmen können", so Geschäftsführer Markus Ebner gegenüber der "Kleinen Zeitung".

In Großbritannien haben aufgrund des Brexit viele Lkw-Fahrer aus Kontinentaleuropa das Land verlassen. Laut Schätzungen gibt es aktuell 100.000 Fahrer zu wenig, die Warenversorgung stockt teilweise. "Was in Großbritannien passiert, ist durch den Brexit beschleunigt. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir in Westeuropa die gleiche Situation haben werden, nur etwas zeitversetzt", sagte Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, kürzlich der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Auch in Deutschland würden bereits bis zu 80.000 Fernfahrer fehlen.