ATX-Unternehmen zahlen mehr als die Hälfte des Gewinns an Eigentümer © APA - Austria Presse Agentur
Die im Börsenindex ATX gelisteten Unternehmen schütten heuer 52 Prozent des zu verteilenden Gewinns als Dividende an ihre Aktionäre aus. Das hat die Arbeiterkammer (AK) errechnet. In Summe werden demnach 6,1 Mrd. Euro an die Eigentümer gehen. Auch in den Jahren 2023 und 2024 waren über 6 Mrd. Euro ausgeschüttet worden. Bei drei Unternehmen, Lenzing, CPI Europa und ATS, gehen die Eigentümer heuer zum zweiten Mal in Folge leer aus.
Der Gewinn der 20 ATX-Unternehmen im Jahre 2024 - Basis für die heurigen Ausschüttungen - sei um knapp 5 Prozent auf rund 11,5 Mrd. Euro zurückgegangen. Das sei (nominell, ohne Berücksichtigung der Inflation) der vierthöchste Wert in der Geschichte des ATX. Die Ausschüttungen gingen zugleich um 7 Prozent zurück, nach Berücksichtigung von Verlusten ist die Ausschüttungsquote aber von 50,3 Prozent auf 52 Prozent leicht gestiegen.
Den höchsten Gewinn verbuchte zwar die Erste Group mit 3,1 Mrd. Euro vor dem Verbund (1,9 Mrd. Euro) und der OMV (1,4 Mrd. Euro), die höchste Ausschüttung werde aber die OMV mit 1,6 Mrd. Euro leisten, gefolgt von der Erste Group (1,2 Mrd. Euro) und dem Verbund (973 Mio. Euro).
"Bedenkliche" Auszahlungen bei CA Immo, Wienerberger und OMV
Aus Sicht der AK "bedenklich" ist die Dividendenpolitik der CA Immo, die trotz Verlusts erneut eine Dividende auszahlt, sowie bei Wienerberger und der OMV, wo die Ausschüttungen über dem den Aktionären zurechenbaren Gewinn liegen. Kritisch sieht die AK auch, dass die teilstaatliche Post 90 Prozent ihres Gewinns verteilt. Offen sei auch noch, ob manche Unternehmen im zweiten Halbjahr die Dividende noch erhöhen.