Nach langwierigen Verhandlungen haben Autobranche und Wirtschaftsvertreter einen Erfolg bei der Regierung erzielt: Die Befreiung von der Normverbrauchsabgabe NoVA für Kleinlaster gilt ab 15. September auch für Pick-ups mit Allradantrieb und Doppelkabine. Mehr als 20.000 Betriebe profitieren dann insgesamt von der Abgabenbefreiung - im Schnitt zwischen 10.000 und 20.000 Euro pro Firma, rechnet der Wirtschaftsbund vor.
"Der Wegfall der NoVA für Handwerkerfahrzeuge zeigt: der Einsatz des Wirtschaftsbundes hat sich gelohnt. Wir entlasten Betriebe vom Installateur bis zum Gärtner, schaffen Rechtssicherheit, reduzieren Bürokratie und stärken damit gezielt unseren Standort", betont Wirtschaftsbund-Generalsekretär und ÖVP-Wirtschaftssprecher Kurt Egger in einer Aussendung.
Handwerker- oder Lifestyle-Auto
Erfreut zeigt sich ebenfalls ÖVP-Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl. Damit würden sich auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern, die tagtäglich auf diese Fahrzeuge angewiesen sind.
Die NoVA-Befreiung seit dem 1. Juli des heurigen Jahres gilt für leichte Nutzfahrzeuge bis zu einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen mit mehr als drei, aber weniger als zehn Sitzplätzen. Ob Pick-ups mit umfangreicherer Ausstattung noch ein Handwerker-Fahrzeug oder schon ein Lifestyle-Gefährt sind, darüber herrschte in der Regierung noch Uneinigkeit, die nun geklärt wurde.
Grüne: Steuerbefreiung für dreckigste Autos
Für die Grünen ist das hingegen gar keine Frage: "Bei den Kleinlastern war die Begründung noch, dass es sich um 'Handwerkerautos' handelt. Offensichtlich war das nur ein Schmäh, wenn jetzt auch die Pick-ups befreit werden sollen", meint der Budgetsprecher der Grünen, Jakob Schwarz. "Statt mehr für den Klimaschutz zu tun, gibt die Bundesregierung bis zu 400 Millionen Euro für Steuerbefreiungen der dreckigsten Autos aus", kritisierte der Umweltsprecher der Grünen, Lukas Hammer. "SPÖ und NEOS sind wieder mal umgefallen und haben es dem Wirtschaftsbund gerichtet."
(APA)