Die Schiffe starten am Karfreitag in die Saison © APA - Austria Presse Agentur

Die Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt GmbH hat 2023 zwar nur etwas mehr Passagiere befördert als im Jahr davor, beim Umsatz aber ein Wachstum von 17,3 Prozent verzeichnet. Die Angebote des in Bregenz beheimateten Schifffahrtsunternehmens nahmen im vergangenen Jahr 401.606 Personen (plus 0,5 Prozent) wahr, der Umsatz stieg indes auf 6,433 Mio. Euro. 2022 hatte das Geschäftsvolumen mit praktisch derselben Anzahl an Passagieren noch 5,484 Mio. Euro betragen.

Vorarlberg-Lines-Eigentümer und -Geschäftsführer Alexandro Rupp führte diese Entwicklung auf eine durchschnittliche Preissteigerung bei den Tickets in Höhe von 6,5 Prozent, eine höhere Auslastung bei Eventfahrten und auf gut laufende Premiumfahrten mit dem MS Sonnenkönigin zurück. Dass die Passagierzahl letztlich kaum gesteigert werden konnte, begründete er mit dem Juli- und August-Wetter des Vorjahres, das entweder zu heiß oder zu nass gewesen sei. "Optimale Schifffahrtstage sind jene mit 23 oder 24 Grad und mit leichter Bewölkung", fügte er an. In guten Jahren vor der Pandemie waren 560.000 Personen auf den Schiffen der Vorarlberg Lines begrüßt worden.

Für die bevorstehende Saison, die am Karfreitag (29. März) startet, zeigte sich Rupp optimistisch, nicht nur wegen der "sensationell guten Wettervorhersage für Ostern". In die sechs Schiffe umfassende Flotte wurden in der Winterpause 970.000 Euro an Instandsetzungen investiert. Allein 600.000 Euro davon entfielen auf das Flaggschiff, die 85 Jahre alte MS Austria. Unter anderem wurde das Unterwasserschiff generalsaniert, "das Schiff ist damit für die nächsten 15 bis 20 Jahre wieder seetauglich", sagte Rupp. Alle sechs Schiffe zusammengenommen bietet die Vorarlberger Bodensee-Flotte 3.900 Gästen Platz. MS Austria und MS Vorarlberg bestreiten die Kursschifffahrt, die kleineren Schiffe MS Bregenz, MS Alpenstadt Bludenz und MS Montafon werden überwiegend im Eigen- und Charterverkehr eingesetzt. Die "Sonnenkönigin" deckt den Premium-Bereich ab.

"Klimafitness" sei natürlich auch in der Schifffahrt ein großes Thema, unterstrich der Geschäftsführer. In welche Richtung es bei der Motorisierung großer Fahrgastschiffe gehe, sei aber noch völlig offen. "Nachdem wir unsere alten Traditionsschiffe im Betrieb halten wollen, sind E-Fuels ein großes Thema für uns", so Rupp. Elektro-Antriebe seien in der Kursschifffahrt hingegen nicht möglich, der Einsatz von Wasserstoff rechne sich betriebswirtschaftlich nicht. Eine Herausforderung sei auch der Generationenwechsel beim Personal, etwa bei den Kapitänen, "wir haben aber vorgesorgt und sind diesbezüglich auf richtig gutem Weg", sagte Rupp.

Die heurige Kurssaison wird bis 13. Oktober dauern, daneben sind über 50 Eventfahrten geplant. Höhepunkte sind etwa der "Tag der Schifffahrt" (21. April), zudem wird heuer das Jubiläum "200 Jahre Personenschifffahrt am Bodensee" mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Die Ticketpreise für die anstehende Saison wurden abermals um 6 Prozent erhöht. Eine Saisonkarte der Vorarlberg Lines für den gesamten Bodensee kostet 2024 für Erwachsene nun 310 Euro, für Kinder von sechs bis 15 Jahre 30 Euro. Neu ist die Tarifordnung, die nun drei Zonen umfasst und "Hop-on Hop-off" ermöglicht.