"Letzte Fahrt" könnte es bald im Skigebiet Heiligenblut heißen © APA - Austria Presse Agentur

Dem Skigebiet Heiligenblut am Großglockner droht mit Ende der laufenden Saison die Schließung. Die aktuellen Betreiber, die Familien Schmidl und Schröcksnadel, haben den Betrieb wegen geringer Auslastung bereits eingeschränkt und verlangen nun, dass die öffentliche Hand den Abgang abdeckt. Die Politik lehnt das ab und fordert, dass das Skigebiet um einen Euro an eine regionale Unternehmensgruppe verkauft werden soll. Diese würde auch die Schulden übernehmen.

Die Fronten zwischen den aktuellen Betreibern sowie der Gemeinde Heiligenblut und dem zuständigen Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sind verhärtet. Eine Verhandlungsrunde am Montag verlief ohne Ergebnis, hieß es nach dem Termin in einer Aussendung. Die Betreiber des Skigebiets hatten bereits zu Saisonstart eine zu geringe Auslastung - auch aufgrund fehlender Gästebetten - beklagt, das Skigebiet sei so nicht wirtschaftlich zu führen. Einige Lifte standen diesen Winter bereits still, nun gibt es einen Gesellschafterbeschluss, den gesamten Betrieb mit Saisonende einzustellen. Außerdem wurden auch 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet, berichtete der ORF Kärnten.

Am Montag drehte sich das Gespräch um einen Vorschlag des Landes: 100 Prozent der Gesellschaftsanteile an den Bergbahnen sollen um einen Euro an eine Unternehmensgruppe aus der Region übergeben werden - zu diesem Preis wurde das Skigebiet im Jahr 2001 von den aktuellen Eigentümern von der Gemeinde übernommen. Dafür sollen von den Investoren, die ihre Namen vorerst noch nicht bekanntgeben wollen, auch die Verbindlichkeiten übernommen werden. Wie hoch diese sind, wurde nicht bekanntgegeben, kolportiert wurde aber eine Millionensumme.

Dieser Vorschlag wurde am Montag von den Bergbahnen aber abgelehnt. Vielmehr sei erneut ein Zuschuss aus Steuermitteln zur Deckung des Abganges oder eine Pachtung des Skigebiets um mehrere Millionen Euro durch das Land gefordert worden. Schuschnig schloss das aber dezidiert aus: "Es braucht eine nachhaltige Lösung, um das Skigebiet zu sanieren und in die Zukunft zu führen. Das geht nur mit einem Neustart und neuen Partnern. Die von den Bergbahnen geforderte Finanzierung aus Steuermitteln wird es nicht geben. Das Land ist kein Bankomat."

Die Eigentümer der Bergbahnen bekräftigten am Montag ihre Ablehnung des Übernahme-Vorschlags: "Der einzige auf dem Tisch liegende Vorschlag seitens Land und Gemeinde ist aus unserer Sicht nicht umsetzbar." Weiters sei unklar, "warum die Namen der Kaufinteressenten nicht genannt werden und warum diese der Vermittlung des Landes/der Gemeinde bedürfen" und nicht einfach direkt Kontakt mit den Eigentümern aufnehmen würden. Die Gesellschafter wollen nun noch diese Woche über das weitere Vorgehen diskutieren.