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Gudrun Meierschitz, Vorständin Acredia © Acredia/Martina Draper

Unternehmen müssen sich auf Phasen der Instabilität einstellen, die stabile Phasen immer wieder überlagern werden.

Entscheidend dabei ist, die Finanzen im Blick zu behalten, professionelles Risikomanagement zu betreiben und strategische Weichen für die Zukunft zu stellen.

Endlich! Wir dürfen wieder ausgehen, Kultur genießen und auch selbst Gastgeberin und Gastgeber sein. Doch schon in der Planungsphase beschäftigen uns Unabwägbarkeiten: Was soll ich kochen? Claudia isst Fisch, aber kein Fleisch. Hannes steht auf Steak medium rare, Thomas liebt Rohkost, Hannah ist Veganerin, die Nachbarn brauchen unbedingt Gemüse, während die Arbeitskollegin uns von ihrer Laktoseintoleranz berichtet. Also was jetzt – Grill­abend oder Saftkur? Feiern wir das Leben, oder bekämpfen wir doch lieber unser Lockdown-Bäuchlein?

Eben war doch alles noch sehr klar, und plötzlich stehen wir vor (neuen) Widersprüchen. Wir räumen den Tisch und versetzen uns ins Jahr 2020 – die Welt ist mehr oder weniger geschlossen im Lockdown –, und Wirtschaftsforscher, Analysten und Versicherungen veröffentlichen ihre Insolvenzprognosen. Ein Tsunami scheint im Anmarsch. Ein Jahr später wissen wir: Bis heute ist dieser nicht eingetroffen. Trotz einer der größten Wirtschaftskrisen sind Insolvenzen in Österreich tatsächlich so niedrig wie zuletzt vor 30 Jahren. Insolvenzen hängen nicht mehr vom Markt, sondern von den staatlichen Hilfsmaßnahmen ab. Was eben noch ganz klar schien, ist plötzlich höchst widersprüchlich.

Wirtschaft und Gesellschaft erleben derzeit beides – Widerspruch UND Dynamik: einzelne Branchen mit sehr stabilen Perspektiven wie beispielsweise der Maschinen- und Fahrzeugbau versus Branchen, die ob der Pandemie und ihrer Folgewirkungen massiv gefährdet sind. Sowohl-als-auch ist das bestimmende Momentum für unternehmerische Entscheidungen. Wir glauben, das Gröbste überstanden zu haben, wissen es allerdings nicht. Was jetzt mehr denn je zählt: unternehmerische Handlungsspielräume zu erweitern!

Professionelles Risiko­management macht Mut zu handeln 
Auch wenn die Einschätzung unter den Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Exportwirtschaft eine vorsichtig optimistische ist – die Pandemie bleibt nicht die einzige Herausforderung. „Die entscheidenden Parameter im Rahmen unserer Unternehmensbewertung sind Nachfrage, Profitabilität, Liquidität und das generelle Geschäftsumfeld einer Branche: Stabilität von Lieferketten, Einhaltung von Klimazielen, ESG-Vorgaben, Rohstoffpreise, Energiekosten und natürlich die Digitalisierungskompetenz“, unterstreicht Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz.



Digitalisierungskompetenz entscheidend für den Wirtschaftsstandort Österreich
Digitalisierung wirkt – wenig überraschend – bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie als Hebel. Der jährlich von Acredia und Euler Hermes durchgeführte Enabling ­Digitalization Index (EDI) ergibt, dass die Spitzenreiter ­Dänemark, Deutschland, USA und vor allem China bisher wirtschaftlich besser durch die Covid-19-Pandemie ­gekommen sind als diejenigen Länder, die beim Potenzial für die Digitalisierung hinterherhinken.

„Österreich zählt punkto Digitalisierung zu den Ländern mit der besten Infrastruktur und einem sehr guten Ökosystem für Wissen und Bildung, hinkt aber bei deren Umsetzung weiter erheblich hinterher. Aus unserer Sicht erhöhen sich dadurch die Gefahren unternehmerischer Risiken“, fasst Meierschitz die EDI-2020-Ergebnisse zusammen.

Anleitung zum Perspektivenwechsel
Die Realität bleibt komplex: Unternehmerinnen und Unternehmer müssen sich auf weitere Phasen der Instabilität einstellen, die stabile Phasen immer wieder überlagern werden. Entscheidend dabei ist, dass die Unternehmen einerseits ihre Finanzen ganz genau im Blick behalten, professionelles Risikomanagement betreiben und rechtzeitig strategische Weichen für die Zukunft stellen.

Dabei hilft es auch, sich im Perspektivenwechsel zu üben und mithilfe kompetenter Partner, beispielsweise aus Sicht professioneller Unternehmensbewertung und Risikoanalyse, das eigene Handeln zu reflektieren.

Als Gastgeberinnen und Gastgeber entscheiden wir uns übrigens für eine vielfältige Tafel. Nicht weil wir es unbedingt allen recht machen wollen. Sondern vielmehr, um niemanden auszuschließen. (red./PR)

www.acredia.at

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◆ Parameter der Unternehmensbewertung
Die entscheidenden Parameter im Rahmen von Unternehmensbewertungen durch Acredia sind:
Nachfrage
Profitabilität
Liquidität
Geschäftsumfeld einer Branche: Dazu zählen Stabilität von Lieferketten, Einhaltung von Klimazielen, ESG-Vorgaben, Rohstoffpreise, Energiekosten, Digitalisierungskompetenz

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Über die Acredia-Gruppe
Acredia ist mit einem Marktanteil von über 50 % und einem Gesamtobligo von 27,1 Milliarden Euro Österreichs führende Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland.
Acredia steht im Eigentum einer Managementholding – 49 % hält die Euler Hermes AG, Hamburg und 51 % die Oesterreichische Kontrollbank AG, Wien. Der Umsatz der Acredia-Gruppe beträgt insgesamt 79,7 Millionen Euro. Acredia ist Mitglied der Informations- und Dialogplattform „Unternehmen Zukunft“: Zeitgemäßes Arbeiten sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentrale Themen, die in der Unternehmensidentität fest verankert sind.