
STEIERMARK
OKTOBER 2020 | STEIERMARK • NEW BUSINESS 49
I m Green Tech Valley, dem
global führenden Hotspot
für innovative Lösungen in
der Klima- und Kreislaufwirtschaft,
entstehen neue technologische
Maßstäbe, wie die ef zientesten
Wasserkraftwerke, maßgeschneiderte
Windkraft-Generatoren und führende
Recyclinganlagen für Batterien. Diese
vereinen Klimaschutz mit regionalem
Wachstum. Diesen Innovationsgeist
haben die Mitgliedsunternehmen des
Green Tech Cluster Steiermark in den
letzten fünf Jahren in 117 gemeinsamen
Projekten umgesetzt und somit die Ziele
übertroffen. Mit der neuen Cluster-
Strategie wird der Standort weiter ausgebaut.
Gemäß dem Motto „Gemeinsam wächst
grüne Zukunft“ entwickeln mehr als 220
Unternehmen im Green Tech Valley geballtes
Know-how für eine klimafreundliche
Zukunft. Ein globaler Technologieführer
für Wasserkraftwerke ist etwa
die Grazer ANDRITZ AG. „Bereits mehr
als die Hälfte unseres Umsatzes entfällt
auf Produkte im Bereich erneuerbarer
Energien und Umweltschutz. Wir sind
sehr stolz, Teil des Green Tech Clusters
zu sein, der die weltweit anerkannte
Innovationskraft der Umwelttechnikunternehmen
bündelt“, so Andritz-AGVorstandsvorsitzender
Wolfgang Leitner.
Knapp 20Prozent des weltweiten grünen
Stroms haben ihr technologisches Herz
von den steirischen Cluster-Unternehmen.
Die Energie- und Umwelttechnik-
Unternehmen haben binnen zehn Jahren
eine Verdreifachung des Umsatzes auf
über fünf Milliarden Euro und eine Verdoppelung
der Beschäftigtenzahl erzielt.
5-Jahresziele übertroffen:
+50 % Forschende und 17 % mehr
Innovationen als angestrebt
Der Green Tech Cluster ist der Nährboden
für neue Produkte und Dienstleistungen
wie etwa Onlineplattformen für
digitale Abfallservices, neuartige LEDBeleuchtungskonzepte
oder die erfolgreiche
Start-up-Initiative „Green Tech
Hub“ im Grazer Science Tower. Diese
drei Impulse stehen stellvertretend für
die 117 umgesetzten Umwelttechnikprojekte,
die in den letzten fünf Jahren mit
dem Team des Green Tech Clusters entstanden
sind. Das ursprünglich gesetzte
Ziel von 100 wurde damit klar übertroffen.
Ein Resultat der starken Kooperation
von Unternehmen und Forschungseinrichtungen
ist auch die
Anzahl der Forscherinnen und Forscher
im Umwelttechnik-Bereich, die an den
steirischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
im 5-Jahresvergleich
von 1.200 auf 1.800 gestiegen ist.
Diese Dynamik wird sich in weiß-grünen
Innovationen von morgen widerspiegeln.
„Die steirischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen
im Green-Tech-
Sektor beweisen eindrucksvoll, dass sich
Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg
nicht ausschließen. Sie haben sich in den
vergangenen Jahren hervorragend entwickelt
und leisten mit neuen Produkten
und Technologien einen wichtigen Beitrag
zum Schutz des Klimas. Ich bin
davon überzeugt, dass der Sektor auch
in den kommenden Jahren ein hohes
Potenzial für Wertschöpfung und Arbeitsplätze
am Standort Steiermark bieten
wird. Aus diesem Grund und im
Sinne der Nachhaltigkeit für die nächsten
Generationen werden wir gemeinsam
mit dem Green Tech Cluster den Ausbau
grüner Technologien weiter forcieren“,
so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger
Miedl.
Neue Strategie für eine grünere
Zukunft
Die Zahl 100 zieht sich durch die Geschichte
des Green Tech Cluster. Im internationalen
Vergleich für „exzellentes
Clustermanagement“ verlieh VDI/VDE
Berlin dem steirischen Cluster die
Höchstnote von 100 Prozent, der damit
Platz 1 unter 1.000 auditierten Clustern
aus vier Kontinenten belegt. „Wir wollen
das Valley wachsen lassen und streben
in den nächsten fünf Jahren 1.000 zusätzliche
Forscherinnen und Forscher
am Standort und 100 Millionen Euro
initiiertes Kooperationsvolumen an“, so
Green-Tech-Cluster-Geschäftsführer
Bernhard Puttinger. Damit soll das Green
Tech Valley seine Position als führende
Region für innovative Lösungen in der
Klima- und Kreislaufwirtschaft weiter
ausbauen. Thematisch wird der Fokus
auf integrierte Wärmewende, grünes
Gas & Wasserstoff, Energiequartiere,
digitale Wertschöpfungsketten, neue
Sortiertechnologien und Batterie-Recycling
gesetzt. Dazu bietet der Cluster
F&E-Projektentwicklung, Technologietrends,
Marktchancen sowie globale
Kontakte am Weg zur Vision „1.0.0.“:
1 Erde, 0 zusätzliche Treibhausgase,
0 Abfälle.
Fotos: Jack Moreh/Freerangestock (1), Green Tech Cluster/Helmut Jokesch (2)
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Beim Green Tech Summer Graz 2020 wurden Studierende unterstützt, ihre grüne Geschäftsidee
zu einem Start-up weiterzuentwickeln.