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Hoch im Kurs.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - WIEN 2020
Der Frequentis-Vorstand (v. l. n. r.): CFO Sylvia Bardach, CEO Norbert Haslacher, CTO Hermann Mattanovich © Frequentis AG

Wegweisende Expansionsschritte, zukunftsrelevante Aufträge und der lang ersehnte Börsengang. Die Wiener Frequentis AG blickt auf ereignisreiche Monate zurück.

Die sicherheitskritischen Kommunikations- und Informationslösungen von Frequentis basieren auf mehr als 70 Jahren Erfahrung. Die ersten Aktivitäten von Frequentis lagen im Wiederaufbau des zerstörten Wiens nach dem 2. Weltkrieg. Seither blickt das Unternehmen auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück.
Auch im Geschäftsjahr 2019 konnte der Wiener Konzern sein profitables Wachstum fortsetzen. Der Börsengang im Mai 2019 stellte einen Meilenstein für die weitere Unternehmensentwicklung dar. Gleichzeitig wurde die langfristige Wachstumsstrategie konsequent umgesetzt. So ist es mit der Digital-/Remote-Tower-Technologie oder im Bereich Drohnen gelungen, neue Technologien für den Einsatz nutzbar zu machen und erste relevante Aufträge zu erzielen.

Gut gerüstet für die Auswirkungen von COVID-19
„Mit einem All-Time-Höchststand an Aufträgen von fast 400 Mio. Euro, unserem auch in Krisenzeiten nachhaltigen Geschäftsmodell und einem hoch engagierten Team sind wir auch für die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gut gerüstet. Ein großer Dank an alle Kunden, die mit uns gemeinsam flexibel neue Methoden der Digitalisierung in der Zusammenarbeit umsetzen. Eine Herausforderung bleiben die Reiseeinschränkungen, da gewisse Arbeiten nur vor Ort beim Kunden durchgeführt werden können“, sagt Frequentis-CEO Norbert Haslacher. „Das Jahr 2019 hat erneut gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist, als Innovationsführer eine aktive Rolle im Standardisierungsprozess sicherheitskritischer Anwendungen einzunehmen, ein globales Vertriebsnetzwerk zu haben und mit Bestandskunden zu wachsen.“ Eine Bestätigung für das hoch engagierte Team und dafür, dass die Mitarbeiter umfassendes Vertrauen in das Unternehmen und das Krisenmanagement des Vorstands haben, sieht Haslacher in der hohen Zustimmung für das Anfang März 2020 gestartete Mitarbeiterbeteiligungsprogramm in Deutschland und Österreich: „Angesichts der aktuellen Coronavirus-Pandemie haben wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt, inwieweit wir das Programm jetzt weiterführen oder besser verschieben sollen – 70 Prozent sprachen sich für die weitere Durchführung aus.“ Ein Garant für die Stabilität von Frequentis und gleichzeitig wichtigster Wachstumsmotor bleibt die installierte Basis bei Bestandskunden. Über 40 Prozent der Umsätze entfallen auf Folgegeschäfte zu bereits installierten Systemen und Lösungen. Rund die Hälfte des Installed Base Business wurde mit Wartungsaufträgen erzielt. Der Rest verteilt sich auf neue Produkte und Projekte bei Bestandskunden, bestehende Produkte bei neuen Kunden sowie einen kleinen Consulting-Anteil. „Neben der Zuverlässigkeit unserer Produkte und Systeme sowie der Verlässlichkeit all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen unsere Kunden auch die solide Bilanzstruktur. In Verbindung mit den gesetzten Maßnahmen sehen wir uns für die Herausforderungen durch das Coronavirus gut aufgestellt. Für uns ist es wesentlich, nicht nur den kontinuierlichen Geschäftsverlauf zu gewährleisten, sondern auch die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kinderbetreuung und Pflege in ihren Familien sicherzustellen“, so Frequentis-CFO Sylvia Bardach.

Beteiligung mit 51 Prozent an ATRiCS
Vor Kurzem konnte Frequentis seinen Expansionskurs mit einer 51-prozentigen Beteiligung an dem deutschen Softwareanbieter ATRiCS untermauern. „Wir freuen uns, dass unsere Akquisitionsstrategie erfolgreich ist und wir mit ATRiCS unsere Angebotspalette in technologischer Hinsicht erweitern können“, sagt Norbert Haslacher. „Von nun an können wir Flughäfen und Flugsicherungen umfassender als bisher bedienen und unseren Kunden ausgereifte Gesamtlösungen bieten, die in der Lage sind, die Sicherheit zu steigern und gleichzeitig CO2-Emissionen zu senken.“
Als innovativer Anbieter von Technologie für ATM Automation bietet ATRiCS Flughafenbetreibern und Flugsicherungsdienstleistern Softwareprodukte und -dienste an. Mit diesen Technologien lassen sich z. B. an Großflughäfen die Rollzeiten der Flugzeuge auf dem Boden verkürzen, was zusätzlich zur Vermeidung von CO2-Emissionen beiträgt. Die Technologien zur Erhöhung der Sicherheit lassen sich außerdem gut im Bereich Digital-/Remote-Tower an kleinen und mittelgroßen Flughäfen einsetzen.
Das Produkt- und Lösungsportfolio von ATRiCS bietet eine Reihe unmittelbarer Einsatzmöglichkeiten bei konkreten Frequentis-Projekten; im Speziellen für größere Hubs wird das Produkt- und Know-how-Portfolio wesentlich erweitert. Großes Potenzial bietet sich auch bei der Flight Data Integration, wo ATRiCS sich als Marktführer für die Optimierung des Abflugverkehrs etabliert hat (z. B. Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf). Das 2002 gegründete, eigentümergeführte Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von knapp 4 Mio. Euro. Das Unternehmen ist profitabel und wird entsprechend zum EBIT der Frequentis-Gruppe beitragen.

Führende Position in Drohnen-­Management und Forschung
Norwegen gilt als sehr fortschrittliches und technologisch hoch innovatives Land: 2018 arbeitete die norwegische Regierung eine umfassende Drohnenstrategie dafür aus, wie Drohnen effizient und sicher für wirtschaftliche und soziale Belange bzw. bei besonderen Vorfällen eingesetzt werden können. Die norwegische Flugsicherung Avinor ANS, mit über 1.000 Mitarbeitern zuständig für alle Flugsicherungsservices sowie verantwortlich für die Bereitstellung der notwendigen technischen Infrastruktur in Norwegen, beauftragte Anfang des Jahres im Rahmen einer Wettbewerbsausschreibung die Frequentis AG mit der Lieferung eines Systems zur Steuerung von unbemannten Luftfahrtsystemen.
Gemeinsam mit dem britischen Partner Altitude Angel wird Frequentis eine UTM-Lösung (Unmanned Traffic Management, Steuerung von unbemannten Luftfahrtsystemen) bereitstellen, die es Avinor erlaubt, an den 18 Flughäfen in Norwegen mit der sicheren Integration von Drohnen in den kontrollierten Luftraum zu beginnen. Das Einsatzspektrum ist dabei breit angelegt – von Search-&-Rescue-Aufgaben bis zur Unterstützung von Blaulichtorganisationen und Paketdiensten.
„Wir sind stolz auf diesen Auftrag der norwegischen Flugsicherung, mit dem die sichere und effiziente Integration von Drohnen in den norwegischen Luftraum unterstützt wird“, unterstreicht Norbert Haslacher die Bedeutung für Frequentis. „Als anerkannter Innovationsführer bei informationsverarbeitenden Systemen im sicherheitskritischen Bereich ist es unsere strategische Zielsetzung, neue Technologien möglichst rasch für den Einsatz nutzbar zu machen. Dieser Auftrag bestätigt unsere führende Position auch im Bereich Drohnenmanagement.“
Umfassende Kompetenz und Innovationskraft beweist Frequentis auch bei einer Reihe internationaler und nationaler Forschungsprojekte. Beim europäi­schen Forschungsprojekt SESAR GOF U-space, das den sicheren und umweltfreundlichen Drohnenflugbetrieb im bodennahen Luftraum zum Ziel hat, fanden im Juni und August 2018 im Finnischen Meerbusen (Gulf of Finland, GOF) großangelegte Validierungen für den kommerziellen Nutzen von Drohnen sowie die Integration von unbemannten Flugkörpern in einen gemeinsamen Luftraum statt. Gleichermaßen engagiert ist die Frequentis-Gruppe außerdem beim deutschen Projekt FALKE („Fähigkeit des Abfangens von in gesperrte Lufträume eindringenden Kleinfluggeräten durch zivile Einsatzmittel“), das die Entwicklung eines im Flughafenumfeld erprobten nutzbaren Drohnenabwehrsystems verfolgt. Im nationalen Bereich übernimmt Frequentis eine führende Rolle bei der AIRlabs Austria GmbH. Deren Aufgabe ist es, Testgebiete für unbemannte Luftfahrzeuge und bemannte Passagierdrohnen auf internationalem Niveau einzurichten. Ebenfalls beteiligt ist Frequentis beim Projekt „Drone Risk Austria“ der FH Kärnten, bei dem gemeinsam mit der österreichischen Flugsicherung Austro Control und dem Wetterdienst UBIMET ein Werkzeug zur Risikobewertung von Drohnenflügen entwickelt wird. (BO)

INFO-BOX
Über Frequentis
Frequentis mit Firmensitz in Wien ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions“ entwickelt und vertreibt Frequentis in den Segmenten Air Traffic Management (zivile und militärische Flugsicherung, Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Als Weltkonzern verfügt Frequentis über ein internationales Netzwerk an Niederlassungen, Tochtergesellschaften und lokalen Repräsentanten in über 50 Ländern. Produkte und Lösungen von Frequentis sind an mehr als 30.000 Arbeitsplätzen und in rund 140 Ländern zu finden.
1947 gegründet, ist Frequentis gemäß eigener Berechnung mit einem Marktanteil von 30 Prozent Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung. Weltweit führend sind die Systeme der Frequentis-Gruppe außerdem im Bereich AIM ­(Aeronautical Information Management / Luftfahrtinformationsmanagement) bei Message-Handling-Systemen (Nachrichtensysteme für die Luftfahrt) sowie bei GSM-R-Systemen im Bahnbereich. Die Aktien der Frequentis AG notieren unter dem Kürzel FQT, ISIN ATFREQUENT09, an der Wiener und Frankfurter Börse.
www.frequentis.com