Chinas Vize-Ministerpräsident He Lifeng © APA - Austria Presse Agentur

Nach der jüngsten Zolldrohung aus Washington hat China im andauernden Handelsstreit indirekt die USA kritisiert. "Gegenwärtig greifen einige Länder mit dem Argument der Risikominderung in den Markt ein, verhängen Zölle, ergreifen restriktive Maßnahmen und andere Mittel, um die sogenannte Rückkehr der verarbeitenden Industrie voranzutreiben", sagte Vize-Ministerpräsident He Lifeng zur Eröffnung der Lieferketten-Messe in Peking.

China sei gegen die "künstliche Politisierung und Ideologisierung" von Handelsfragen, sagte He. Konkrete Länder nannte er nicht. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner, betonte er jedoch. He hatte Chinas Delegationen bei den Zoll-Verhandlungen mit den USA in Genf und London angeführt.

Lieferketten waren seit April international in den Fokus geraten, nachdem China den Export von seltenen Erden massiv eingeschränkt hatte und die USA zudem Zölle gegen zahlreiche Staaten angekündigt hatten. Viele Firmen bangten, dass ihnen die wichtigen Rohstoffe aus China ausgehen könnten.

Nvidia-Chef auf China-Besuch

Zuletzt schien im Verhältnis der beiden größten Volkswirtschaften der Welt Tauwetter aufzuziehen. Washington und Peking hatten vereinbart, gegenseitige Beschränkungen aufzuheben. China hat seitdem die Ausfuhr seltener Erden etwas gelockert. Die USA lassen im Gegenzug wieder wichtige Technologieprodukte nach Fernost, von denen die Volksrepublik abhängig ist.

Davon profitierte zuletzt auch Nvidia. Am Vortag hatte der Chef des US-Chipprimus, Jensen Huang, in Peking gesagt, Nvidia werde grünes Licht für Verkäufe seines für China konzipierten KI-Chips von den US-Behörden bekommen. Zur Messeeröffnung betonte Huang, Künstliche Intelligenz (KI) habe eine neue industrielle Revolution und eine neue Wachstumsmöglichkeit für das Lieferketten-Ökosystem in China hervorgerufen.