OECD sieht Konjunktur nicht recht anspringen © APA - Austria Presse Agentur

Die Industrieländerorganisation OECD rechnet im kommenden Jahr mit einem etwas schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft. Nach einem Plus von 2,9 Prozent heuer sei 2024 ein Zuwachs von 2,7 Prozent zu erwarten, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mit. Für Österreich rechnet die OECD heuer mit einer Schrumpfung der heimischen Wirtschaft um 0,4 Prozent.

In den beiden Jahren darauf dürfte es nur langsam bergauf gehen. Für 2024 sieht die OECD für die Alpenrepublik ein Wachstum von 0,6 Prozent, für 2025 eines von 1,5 Prozent. In der Interpretation der Wirtschaftskammer (WKÖ) zeigt die Prognose für Österreich, "deutlich auf, dass die Wettbewerbsfähigkeit Österreich auf dem Prüfstand steht", so Claudia Huber, Leiterin der WKÖ-Abteilung Wirtschaftspolitik. "Daher gilt es jetzt, sowohl die konjunkturelle Schwäche abzufedern als auch strukturelle Herausforderungen anzugehen."

Mit dem erwarteten Miniwachstum im kommenden Jahr, werde Österreich im OECD-Vergleich recht weit hinten liegen. "Deswegen brauchen wir eine kluge Kombination von wachstums- und investitionsfördernden Maßnahmen mit strukturellen Reformen, die den Standort zukunftsfähig aufstellen", forderte Huber. Beim wichtigsten Austro-Handelspartner Deutschland wird die Wirtschaft nach einem leichten Minus heuer laut der OECD-Prognose 2024 auch nur um 0,6 Prozent und 2025 um 1,2 Prozent wachsen.

In der Eurozone hat sich die Wirtschaftsstimmung unterdessen etwas stärker als erwartet verbessert. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 93,8 Punkte, wie die Europäische Kommission am Mittwoch Brüssel mitteilte.

Für die USA rechnet die OECD heuer mit einem Wachstum von 2,4 Prozent, das sich 2024 auf 1,5 Prozent abschwächt, bevor es 2025 - unter dem Einfluss einer voraussichtlich gelockerten Geldpolitik - wieder leicht auf 1,7 Prozent anzieht.

Weltweit wird nach dem Wachstum von 2,7 Prozent im kommenden Jahr 2025 ein Anstieg von drei Prozent erwartet. Hauptursachen sind Erwartungen zu steigenden Einkommen und sinkenden Leitzinsen.

Das Wachstum wird laut Prognose in aufstrebenden Volkswirtschaften stärker ausfallen werden als in Industrieländern. Das Wachstum in Europa werde im Vergleich zu Nordamerika und den großen asiatischen Volkswirtschaften relativ gedämpft sein. Der Anstieg der Verbraucherpreise in den führenden Industrie- und Schwellenländern (G20-Gruppe) werde weiter allmählich zurückgehen. Bis 2025 werde die Inflation in den meisten großen Volkswirtschaften voraussichtlich wieder auf dem Zielpfad liegen.