Wegen eines mehrtägigen Streiks bei der spanischen Fluglinie Iberia ab Freitag sind insgesamt 444 Flüge gestrichen worden. Betroffen vom Ausstand des Bodenpersonals bis nächsten Montag seien mehr als 45.600 Fluggäste, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Donnerstag. Am Vormittag sei ein letzter Einigungsversuch zwischen Vertretern der Gewerkschaften sowie des Unternehmens gescheitert.

Der Streik fällt in die Zeit des in Spanien besonders wichtigen Dreikönigsfestes am 6. Jänner und beeinträchtigt auch den Rückreiseverkehr aus den Winterferien. Allerdings habe Iberia schon Alternativlösungen für rund 90 Prozent der Betroffenen gefunden, berichtete RTVE. Etwa 5.000 Reisende hätten zudem um Erstattung ihres Ticketpreises gebeten.

Die Gewerkschaften befürchten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Hintergrund ist, dass die für die Abfertigung von Flugzeugen zuständige Iberia Airport Services bei einer Ausschreibung im September fast alle ihre Verträge für wichtige spanische Flughäfen mit Ausnahme von Madrid-Barajas an Mitbewerber verlor. Rund 7.000 Mitarbeiter befürchten, bei den neuen Lizenznehmern zu schlechteren Bedingungen arbeiten zu müssen. Die Gewerkschaften fordern, dass Iberia zumindest die Abfertigung aller Flugzeuge der zum Mutterkonzern IAG gehörenden Fluggesellschaften übernimmt. Iberia lehnt das aus Kostengründen bisher ab.

(APA)