Das extrem milde Winterwetter bringt der Landwirtschaft einen Frühstart. Darüber freuen sich Gemüsebauern. Doch Obstbauern zittern vor späterem Frost, wenn jetzt schon wie in vielen Landesteilen eine sehr frühe Blüte beginnt. Beispielsweise im wichtigen oberösterreichischen Gemüse-Anbaugebiet des Eferdinger Beckens sind schon vorige Woche die ersten Salate gepflanzt worden, berichtet der ORF-Oberösterreich online.

Gemüsebauer Martin Gammer spricht laut dem Bericht von einem "Wettbewerbsvorteil" aufgrund des seit Wochen zu warmen Wetters: "Dadurch ist die heimische Produktion viel früher in den Supermärkten vertreten. Und damit muss auch keine importierte Ware gekauft werden." Als nächstes kommen bei Gammer 80.000 kleine Kohlrabi-, Kraut- und Karfiolpflanzen in die Erde.

Mit gemischten Gefühlen sieht hingegen Obstbauer Franz Allerstorfer den Frühstart der Natur. Bei ihm gehen derzeit die ersten Knospen an den Obstbäumen auf, drei Wochen früher als sonst. "Umso früher die Blüte ist, umso größer ist die Gefahr eines Spätfrosts", so Allerstorfer. "Weil bei minus vier bis sechs Grad friert dann ein beträchtlicher Teil der Ernte ab."

Besonders Steinobst wie Marille, Kirsche und Zwetschke könnten unter solchen Spätfrösten leiden. In den vergangen Jahren war das etwa auch in größeren Anbaugebieten in Niederösterreich und der Steiermark immer wieder einmal der Fall. Ohne einem Wintereinbruch mit Frost könnte es heuer aber ein gutes Obstjahr werden, heißt es.

(APA)