Die Nationalbank sieht keine Änderung bei Richtlinien für Kredite © APA - Austria Presse Agentur

Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten ist im 1. Quartal 2024 leicht gestiegen. Für das 2. Quartal erwarten die Banken eine Fortsetzung der Erholung bei der Immo-Kreditnachfrage. Damit könnte eine tiefe Talsohle der Nachfrageentwicklung durchschritten sein. Hintergrund der sich nun andeutenden Erholung sei die Erwartung eines sinkenden Zinsniveaus ab Mitte 2024. Zudem wachsen die Realeinkommen der Haushalte aufgrund höherer KV-Abschlüsse, so die Oesterreichische Nationalbank.

Mit expansiven Entwicklungen wie in den Jahren der Niedrigzinsphase bis Mitte 2022 sei aber auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Angebotsseitig seien in den vergangenen Quartalen nur wenige Änderungen im Geschäft mit privaten Wohnbaukrediten sichtbar gewesen. "Die Kreditrichtlinien der Banken und die Kreditbedingungen blieben weitgehend unverändert", erklärte die Nationalbank (OeNB).

Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist hingegen im ersten Quartal 2024 neuerlich gesunken. Damit setzte sich ein seit dem vierten Quartal 2022 bestehender rückläufiger Trend fort. Die Jahreswachstumsrate laut Monetärstatistik war im Februar 2024 mit 1,6 Prozent nur noch moderat positiv, rechnete die OeNB heute vor.

In den Umfrageergebnissen zeige sich wiederholt ein zunehmend negativer Risikoausblick. "Die Risikoeinschätzung der Banken hinsichtlich allgemeiner Wirtschaftslage und Kreditwürdigkeit der Unternehmen hat sich seit 2022 nach und nach verschlechtert und dementsprechend restriktiv auf das Kreditangebot ausgewirkt", teilte die Nationalbank am Dienstag mit.

Die SPÖ warf heute der Bundesregierung ein Marktversagen vor. Während die Österreicherinnen und Österreicher unter einen hohen Inflation leiden würden, zählten die Banken zu den Krisengewinnern. Diese hätten bei variablen Krediten in den vergangenen Monaten ihre Zinseinnahmen vervielfacht. "Während Banken die Zinsen auf Kredite sofort extrem erhöht haben, haben sie die Zinsen für Sparer:innen kaum angepasst", so die Sozialdemokraten.

Nach dem Rekordgewinnjahr 2022 hätten die Banken ihren Gewinn um weitere 38 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro erhöht - und diese "Übergewinne" wolle die SPÖ den Bankkunden zurück geben. "Senken wir damit die explodierten Zinsen auf Häuslbauerkredite und garantieren wir Mindestzinsen auf Sparguthaben", so SPÖ-Klubobmann Philip Kucher und SPÖ-Niederösterreich-Chef Sven Hergovich unisono. Sie verweisen auf andere Länder: In Großbritannien drohe die Regierung den Banken bei zu hohen Zinsen mit der britischen Aufsicht, in Frankreich gebe es Mindestzinsen auf Sparguthaben und in Deutschland deutlich höhere Zinsen auf Sparguthaben.