645.000 Menschen in USA an einer Opioid-Überdosis gestorben © APA - Austria Presse Agentur

Die Beratungsfirma McKinsey hat einem Vergleich mit US-Krankenversicherern und Versorgungsplänen im Zusammenhang mit Opioiden zugestimmt. Laut der Einigung am Freitag vor einem Bundesgericht in San Francisco zahlt das Unternehmen 78 Millionen Dollar (70,59 Mio. Euro) an die Kläger. Das ist der letzte von mehreren Vergleichen, die McKinsey geschlossen hat, um Klagen im Zusammenhang mit Opioiden in den USA beizulegen.

Die Kläger hatten die Beratungsfirma beschuldigt, zur Opioid-Krise beigetragen zu haben, indem sie Pharmakonzernen wie Purdue Pharma geholfen habe, irreführende Marketingkampagnen zu planen und den Verkauf von Schmerzmitteln anzukurbeln. Der Vergleich muss noch von einem Richter genehmigt werden.

Paul Geller, ein Anwalt der Kläger, erklärte, die Arzneimittelkrise sei durch ein Überangebot an gefährlichen Suchtmitteln verursacht worden, und die Einigung ziele darauf ab, "einen Teil des Geldes zurückzubekommen, das für die übermäßig verschriebenen Pillen ausgegeben wurde". McKinsey gab allerdings kein Fehlverhalten zu und teilte mit, dass man weiterhin davon ausgehe, rechtmäßig gearbeitet zu haben. Zudem habe man sich 2019 dazu verpflichtet, keine Kunden mehr im Zusammenhang mit Opioid-Geschäften zu beraten.

McKinsey hat bereits 641,5 Millionen Dollar zur Beilegung von Klagen von Bundesanwälten und 230 Millionen Dollar zur Beilegung von Klagen von Kommunalverwaltungen gezahlt. Zudem einigte die Firma sich mit amerikanischen Ureinwohnerstämmen.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörden sind in den USA von 1999 bis 2021 rund 645.000 Menschen an einer Opioid-Überdosis gestorben. Tausende Klagen wurden eingereicht von Bundesstaaten, Kommunen und Ureinwohnern. Sie warfen den Pharmakonzernen vor, die Risiken der Schmerzmittel heruntergespielt zu haben. Apotheken und Händler wurden beschuldigt, Hinweise auf einen illegalen Handel mit diesen Mittel ignoriert zu haben. Die Rechtsstreitigkeiten führten zu Vergleichen mit Pharmakonzernen, Händlern und Apothekenketten in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar.