Pharmaexporte stiegen kräftig © APA - Austria Presse Agentur

Dank Impulsen aus Irland ist die Wirtschaft in der Eurozone Anfang 2025 stärker gewachsen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum ist von Jänner bis März um 0,6 Prozent zum Vorquartal gestiegen, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Bisher hatte die Behörde ein Plus von 0,4 Prozent gemeldet.

Ein wesentlicher Grund für die Revision war das starke Wachstum der irischen Wirtschaft im ersten Quartal, die wegen kräftig gestiegener Pharmaexporte in die USA um 9,7 Prozent zulegte. In einer ersten Schätzung war das BIP in Irland nur um 3,2 Prozent gestiegen.

Die heimische Wirtschaft ist unterdessen zum Jahresauftakt nur um 0,1 Prozent gewachsen, die deutsche Wirtschaft um 0,4 Prozent, in Frankreich ging es mit 0,1 Prozent ebenso nur leicht bergauf, während Italien um 0,3 Prozent zulegte. Die größten BIP-Rückgänge gab es in Luxemburg mit 1,0 Prozent und in Slowenien mit 0,8 Prozent.

Impulse durch irische Exporte

Ursache für die starken grenzüberschreitenden pharmazeutischen Exporte Irlands im März waren letztlich die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Importzölle. Denn US-Arzneimittelhersteller wollten sich vor möglichen Einfuhrzöllen vorsorglich mit neuen Waren eindecken, erklärte das irische Statistikamt jüngst. Die Ausfuhren von medizinischen und pharmazeutischen Produkten schnellten demnach im ersten Quartal um 154 Prozent oder 34 Mrd. Euro nach oben. Mehr als ein Dutzend der weltweit größten Pharmaunternehmen haben Werke in Irland. Dort werden viele Medikamente oder Wirkstoffe für den US-Markt hergestellt. Allein im März stiegen die Ausfuhren pharmazeutischer Produkte in die USA um 243 Prozent.