Erste-Group-Vorstandsmitglied Thomas Schaufler (51), wechselt zur deutschen Commerzbank. Er wird dort per 1. Jänner 2022 Vorstand für das Privat- und Unternehmerkundengeschäft, bestätigte die Commerzbank am Mittwochnachmittag einen Bericht der deutschen Zeitung "Handelsblatt". Der Aufsichtsrat hatte zuvor über den Vorstandsumbau beraten und grünes Licht gegeben.

Bei der Erste Group wird Schaufler seine Funktionen bereits per 31. Oktober zurücklegen. Die Konzernfunktion werde im Vorstand interimistisch Vorstandskollege Ingo Bleier übernehmen, teilte die Erste Group in Wien mit. In der Erste Bank Österreich wird Firmenkundenvorstand Willi Cernko bis auf weiteres zusätzlich die Verantwortung für das Retailgeschäft tragen.

Schauflers Karriere hatte 1993 in der österreichischen GiroCredit als Bankberater begonnen. 1997 wechselte er mit der Übernahme der Bank zur Erste Bank der österreichischen Sparkassen. Hier war er in verschiedenen Führungspositionen im Retailvertrieb und im Wertpapiergeschäft tätig. Seit Februar 2016 ist Schaufler Mitglied des Vorstands der Erste Bank Österreich und seit Jänner 2021 Mitglied des Vorstands der Erste Group Bank AG.

Neben Schaufler wird es bei der Commerzbank mit Jörg Oliveri del Castillo-Schulz von der Beratungsgesellschaft Roland Berger einen zweiten neuen Commerzbank-Vorstand geben. Oliveri del Castillo-Schulz werde neuer Chief Operating Officer und damit Nachfolger von IT-Vorstand Jörg Hessenmüller, der das deutsche Geldhaus mit Jahresende verlässt.

Hessenmüller war im Zusammenhang mit der inzwischen wegen zu hoher Kosten gestoppten Auslagerung der Wertpapierabwicklung unter Druck geraten. Der Manager war Anfang 2019 in den Vorstand der Commerzbank aufgerückt, sein Vertrag war erst im Juni um fünf Jahre verlängert worden. Um den Retailkundenbereich hatte sich zuletzt Personalvorständin Sabine Schmittroth übergangsweise gekümmert. Im Juni hatte die Commerzbank entschieden, dass sich die 56-Jährige aber wieder auf Personalthemen fokussieren solle.

Die Commerzbank steckt derzeit mitten in einem Umbau und streicht konzernweit rund 10.000 Stellen. In Deutschland ist jeder dritte Job betroffen. Zuletzt hatte es wiederholt Wechsel im Top-Management gegeben.

(APA)