INNOVATIVE INDUSTRIE • PRODUCT SHOTS
46 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | NOVEMBER 2017
Fotos: 2017 Gehring Technologies GmbH, 2017 Tecnotion GmbH
Alles aus einer Hand
Gehring erweiterte nun seine Kompetenzen und integrierte
eine neue Sturm-Beschichtungsanlage in seinem Tech-Center.
Das Unternehmen biete dadurch alle Schritte der Prozesskette
„Aufrauen – Beschichten – Honen“ aus einer Hand an. Um die
gesamte Prozesskette als Dienstleister anbieten zu können,
habe Gehring die Beschichtungsanlage ACCS-TWS (Thermal
Wire Sprayer) der Firma Sturm in seinem Technologiecenter integriert.
Das Advanced Cylinder Coating System (ACCS) von Sturm
sei die effi ziente und modulare Lösung zur Herstellung von
beschichteten Zylinderlauffl ächen in modernen Kurbelgehäusen
oder Laufbuchsen. Der thermische Spritzprozess verwende einen
einzelnen Draht als Ausgangsmaterial und ermögliche eine
Vielzahl von vorteilhaften Funktionseigenschaften.
www.gehring.de
Leistungssteigerung durch Mikrokanäle
Forscher des Fraunhofer Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
(IZM) haben eine neue, effektive Kühlmethode
entwickelt. Durch die Integration von Mikrokanälen in den
Silizium-Interposer sei es möglich, Hochleistungsprozessoren
auch von der Unterseite her zu kühlen. Zusätzlich hätten die
Wissenschaftler passive Bauelemente für Voltageregulatoren,
photonische ICs und optische Wellenleiter in den Interposer
integriert.
Interposer sind für die elektrische Versorgung und die Kühlung
des Prozessors zuständig, liegen wie eine Schicht zwischen
Leiterplatte und Chip und sind von oben nach unten alle
200Mikrometer von elektrischen Kontakten durchzogen, die
die Stromversorgung und Datenübertragung des Prozessors
gewährleisten. Um auch Hitze aufzunehmen und diese vom Prozessor
weg zu transportieren, hätten die IZM-Experten quer zu
den Durchkontaktierungen Mikrofl uidkanäle eingebaut, durch
die das Kühlmittel geleitet werden könne.
Der Interposer werde aus zwei Siliziumplatten gefertigt. In
diese würden sowohl die horizontal verlaufenden Kühlkanäle
als auch die vertikal verlaufenden Kanäle für die elektrischen
Leitungen komplementär eingearbeitet. Um einen Kontakt des
Wassers mit den elektrischen Durchkontaktierungen auszuschließen,
werde jeder einzelne Kontakt speziell versiegelt.
„Bislang gehen die Kühlstrukturen nicht so nah an den Rechnerkern
selbst. Das heißt, Kühler werden meist additiv von oben
aufgebracht“, unterstreicht IZM-Gruppenleiter Hermann Oppermann.
„Je näher man mit der Kühlung aber an die Hitzequelle
geht, desto besser kann die Temperatur begrenzt beziehungsweise
die Leistung erhöht werden. Gerade beim High Performance
Computing gibt es immer höhere Datenraten. Entsprechend
wichtig ist eine effektive Kühlung, die eine hohe Taktrate
gewährleistet.“ So lasse sich die Leistung steigern.
Zusätzlich hätten die Forscher auch Voltageregulatoren für die
Spannungsversorgung sowie optoelektronische Bauteile zur
Datenübertragung in den Interposer integriert. Während der
Voltageregulator den Prozessor mit der passenden Betriebsspannung
versorge, wandle die Optoelektronik elektrische
Signale aus dem Prozessor in Lichtsignale um. Dadurch könnten
auch große Datenmengen verlustarm mit hoher Signalqualität
übertragen werden – im Gegensatz zu Kupferleitungen, in denen
die Verluste mit wachsender Datenrate zunehmen.
http://izm.fraunhofer.de
Klein und drehfreudig
Immer kompaktere Applikationen verlangen nach ebenso
platzsparenden Antrieben: Vor diesem Hintergrund präsentiert
der Direktantriebsspezialist Tecnotion auf der SPS IPC Drives die
beiden neuen Torque-Motor-Baureihen „QTR 65“ und „QTR 78“.
Bei Außendurchmessern von 65 Millimetern beziehungsweise
78Millimetern seien die Motoren in den vier Bauhöhen 17 Millimeter,
25 Millimeter, 34 Millimeter und 60 Millimeter verfügbar.
Somit werde mit Dauerdrehmomenten von 0,3–2,3 Nm beziehungsweise
0,6–4,75 Nm die gleiche hohe Drehmomentdichte
erreicht wie bei den bereits auf dem Markt etablierten Torque-
Motoren aus dem Hause Tecnotion. Die großen Innendurchmesser
von 17 Millimeter und 29 Millimeter würden sogar bei den
65er-Motoren die Konstruktion von Hohlachsen erlauben. Für
zusätzliche Flexibilität sorge der Verzicht auf Leistungskabel –
alle Motoren der beiden neuen Reihen seien mit „Flying Lead“-
Anschlüssen ausgestattet.
www.tecnotion.de