
WIEN
4 NEW BUSINESS • WIEN | MAI 2021
Fotos: Siemens Mobility (1), Siemens AG (2)
dernste roboterisierte Lackieranlage
Europas sicher, dass Wagenkästen qualitativ
hochwertig lackiert und dabei
zugleich auch Umweltschutzziele erreicht
werden. Nun wird weiter in den digitalen
Fortschritt investiert: Kern ist der
Bau einer neuen, technisch am neuesten
Stand ausgestatteten Halle. Um die
U-Bahn-Produktionsmöglichkeiten für
internationale Metropolen zu verbessern,
wird eine funktionelle Halle mit Anschluss
an das ÖBB-Netz errichtet. Hier
werden in Zukunft einzelne Wagen zu
Zügen zusammengesetzt und statisch
getestet, um sie dann anschließend direkt
auf der Schiene zur dynamischen Inbetriebsetzung
an andere Standorte zu
überführen.
Der Bau der Halle soll in einem Jahr abgeschlossen
sein. Generalunternehmer
für die Zug-Inbetriebsetzungshalle und
die Gleisanlagen ist das Bauunternehmen
Leyrer+Graf.
Digitalisierungsoffensive geht voran
Auch der Maschinenpark soll sich weiterhin
am Puls der Zeit bewegen und
wird in Zukunft digital vernetzt sein.
Möglich wird das durch ein stark erweitertes
IT-Produktionsnetzwerk, das sich
über den gesamten Standort erstrecken
soll. Dies erleichtert das Zusammenspiel
von Computersimulationen und der
konkreten Fertigung der Fahrzeuge.
V. l.: Arnulf Wolfram (Siemens), Peter Hanke (Stadt Wien) und Gernot Baumgartner (Leyrer+Graf)
beim feierlichen Spatenstich in Wien Simmering.
Zusätzlich erhöht diese Maßnahme die
Effizienz der Produktion, da Maschinenzustände
permanent auf dem Zentralserver
überwacht und Ausfälle kurzfristig
via Fernwartung behoben werden
können. Im Laufe des Jahres wird ein
zusätzlicher Schweißroboter für den
Prozess des Vorbauschweißens in Betrieb
gehen. Hier wird ein MIG-Schweißverfahren
eingesetzt und damit der Automatisierungsgrad
erhöht. Programmiert
werden die Roboter of ine.
Entlastung für Facharbeiter und
optimierte Wartung
Bereits seit letztem Jahr ist eine Friction-
Stir-Welding-Anlage in Betrieb – sie ist
dank Größe und Technologie in der
Branche einzigartig. FSW oder Friction
Stir Welding ist ein Rührreibschweißverfahren,
das auch sehr spezielle Fahrzeugkonstruktionen
ermöglicht. Die
bereits vorhandene moderne Lackieranlage
wird durch einen Schleifroboter
ergänzt, der das Abschleifen der Wagenkästen
vor dem Lackieren vollautomatisch
übernimmt. Im Zusammenspiel
übernehmen die beiden Maschinen
bisher körperlich äußerst herausfordernde
Tätigkeiten und entlasten die Facharbeiter,
deren Aufgabe verstärkt in der
Steuerung und Überwachung der Maschinen
liegen wird.
Die Wartung von Schienenfahrzeugen
wird künftig durch den Bau einer zweiten
Gleisharfe weiter optimiert. Sie
erleichtert die werksinterne Logistik,
indem Fahrzeuge dadurch schneller von
einem Arbeitsstand zum nächsten
verschoben werden können. Außerdem
wird die Anbindung zum öffentlichen
Schienennetz deutlich leistungsfähiger.
Die Wartungshalle wird ebenfalls direkt
mit der Inbetriebnahmehalle verbunden
sein.
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