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 28 NEW BUSINESS • NIEDERÖSTERREICH | APRIL 2021 
 Foto: Gerd Altmann/Pixabay (1), Gordon Johnson/Pixabay (2) 
 Restlebensdauer,  auf  Basis  von  
 Schmierstoffdaten zu treffen. Dafür reichen  
 die mittels konventioneller Analytik  
 und Sensoren erhobenen Informationen  
 aus, was in der Praxis eine deutliche  
 Erleichterung und verringerte Komplexität  
 bedeutet. 
 Große Datensätze in den Korrelationsmodellen  
 werden  erstellt,  um den  
 Schmierstoffzustand mit der Schmierungs 
  und Maschinenperformance  
 rasch und kostengünstig zu verknüpfen.  
 Zusammenhänge, die für das „bloße  
 Auge“ auf den ersten Blick „versteckt“  
 sind, werden so zugänglich und für die  
 Vorhersage von relevantem Verhalten  
 und daher der Maschinengesundheit  
 ausgenutzt. Dies ermöglicht die vorausschauende  
 Wartung in industriellen  
 Anwendungen und unterstützt den  
 nachhaltigen und ressourcenschonenden  
 Betrieb von geschmierten Maschinen. 
 Dörr dazu: „Es ist ein erheblicher Aufwand, 
  ein gutes statistisches Modell zu  
 erstellen. Dies setzt bei den Daten sowohl  
 eine ausreichende Quantität wie auch  
 eine entsprechende Qualität voraus. Daten  
 ohne oder mit wenig Informationsgehalt  
 entfernen wir aus unseren Modellen. 
  Die Auswahl der relevanten  
 Daten verbessert die Modellqualität  
 deutlich. Es erfordert Expertenwissen,  
 die beste statistische Methode für den  
 jeweiligen Anwendungsfall auszuwählen. 
  Aus den relevanten Daten und der  
 passenden Methode erhält man schließlich  
 ein aussagekräftiges, objektives  
 Modell. Dieses wird durch einen Experten  
 kritisch beäugt, um die Plausibilität  
 des Modells abzusichern. Unsere Kunden  
 sind zumeist angesichts des Aufwands  
 für statistische Modelle überrascht. Dieser  
 Aufwand amortisiert sich in der  
 Regel spätestens beim ersten Maschinenschaden, 
  der dadurch vermieden  
 werden konnte.“ 
 Der Data-Mining-Ansatz macht nicht  
 nur Trends sichtbar, sondern vereinfacht  
 außerdem das  Benchmarking  von  
 Schmierstoffen auf einer quasi-standardisierten  
 Ebene mit einfachen Schmierstoff 
 Analysemethoden. Die Vorarbeit  
 von AC2T erlaubt es ihren Partnern dadurch, 
  aus ihren oftmals bereits vorhandenen  
 Daten mehr Informationen herauszulesen, 
  so ihre Maschinen besser  
 und länger zu nutzen, ihre Ef zienz und  
 Produktivität zu erhöhen und die Risiken  
 durch Maschinenausfälle noch weiter  
 zu reduzieren. 
 Auf Schiene und auf Straße 
 Die Vorteile dieses Ansatzes sind nicht  
 auf die produzierende Industrie beschränkt. 
  Anwendung findet er zum  
 Beispiel auch im Schienenverkehr. So ist  
 das Unternehmen im europäischen Projekt  
 „Shift2Rail“ eingebunden, bei dem  
 es ein wichtiges Ziel ist, aus bestehenden  
 Daten – etwa von den Sensoren einer  
 Lokomotive – Aussagen über ihren Zustand  
 abzuleiten. „Das sind Daten, die  
 zum Teil schon seit Langem kontinuierlich  
 aufgezeichnet werden. Allerdings  
 ist es relativ neu, diese Daten – hier handelt  
 es sich tatsächlich um Big Data –  
 aufzuarbeiten. Eine unserer Aufgaben  
 in ‚Shift2Rail‘ ist es, eine Onlinesensorik  
 für Öle und Fette aufzusetzen, um neben  
 der Auskunft über den Schmierstoffzustand  
 insbesondere auch über den Zustand  
 der Maschine zu informieren und,  
 wenn erforderlich, zu warnen. Wartung  
 und Instandhaltung lassen sich dadurch  
 zustandsbasiert planen, wodurch man  
 nicht mehr an  xe Intervalle gebunden  
 ist. Auf plötzlich auftretende, nicht vorhersehbare  
 Ereignisse kann überdies  
 sofort reagiert werden. Im Schienenverkehr  
 ist Sicherheit das oberste Credo. Im  
 Wettbewerb mit LKWs und der Straße  
 ist es außerdem wichtig, die Lebenszykluskosten  
 zu reduzieren und die Kapazitäten  
 zu erhöhen. Nicht nur bei den  
 Zügen selbst, sondern auch bei der Abnutzung  
 der Infrastruktur, insbesondere  
 den Schienen und Weichen, bieten wir  
 entsprechende Sensorik an“, erklärt die  
 wissenschaftliche Leiterin. 
 Der Data-Mining-Ansatz von AC2T ist  
 universell einsetzbar und wird individuell  
 angepasst. „Daher sehen wir auch  
 alternative Antriebssysteme, wie Wasserstoffantriebe  
 und elektrische Fahrzeuge, 
  als ein weiteres Aufgabengebiet  
 des digitalen Schmierstoffs. Bei Elektrofahrzeugen  
 kommt hinzu, dass die Wartung  
 nicht so häu g durchgeführt wird  
 wie beim Verbrennungsmotor, der einmal  
 im Jahr zum Service muss – die Serviceintervalle  
 sind deutlich länger. Das steigert  
 die Gefahr, dass ein Defekt länger  
 unentdeckt bleibt und einen größeren  
 Schaden produziert, als wenn dieser bereits  
 im Frühstadium erkannt wird. Hier  
 ist der digitale Schmierstoff in Kombination  
 mit Sensoren interessant, um als  
 Vorwarnsystem zu agieren“, so  Nicole  
 Dörr abschließend.  RNF 
 KONTAKT 
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