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NEW BUSINESS Innovations 3/2017

ZUSTANDSKONTROLLE Die Anlagenhersteller haben mittlerweile jedenfalls erkannt, welchen Stellenwert Maintenance in Zukunft hat, und bringen in diesem Segment verstärkt Lösungen auf den Markt. So sollen Endanwender mit dem Modul „Smart Pneumatics Monitor“ von Aventics zuverlässige Aussagen zum Verschleißzustand und wertvolle Hinweise zur Energieef zienz von Pneumatiksystemen erhalten. Ohne Umweg über die Maschinensteuerung sende das Modul vorverarbeitete Zustandsmeldungen an de nierte Mitarbeiter und übergeordnete IT-Systeme. Diese Informationen sollen das Risiko von Maschinenstillstand verringern und die Betriebskosten damit nachhaltig senken. „Die Pneumatik erschließt mit der Digitalisierung eine neue Stufe der Produktivität und Wirtschaftlichkeit“, unterstreicht Paul Cleaver, CEO von Aventics. Das beginne schon bei der Auswahl und der Kon guration von Komponenten in der Konstruktionsphase. Über die Online-Kon gurationstools von Aventics könnten Anwender neben dem Produkt auch gleich das passende Zubehör auswählen. Nach der Kon - guration erhalte der Kunde direkt alle relevanten Informationen, wie 3D-Modelle, Maß- und Positionszeichnungen, Schaltpläne und Stücklisten. Auf Wunsch liefere Aventics die Baugruppen komplett montiert und getestet aus. Als zusätzliches Modul für die Ventilelektronik AES werte der „Smart Pneumatics Monitor“ (SPM) mit eigener Intelligenz ohnehin vorhandene Sensorsignale aus und leite daraus zuverlässig Zustandsinformationen ab. Um den Verschleiß eines Stoßdämpfers zu überwachen, messe der SPM an Hand der Endschaltersignale den zeitlichen Verlauf der Dämpfung. Von Aventics auf Basis der Anwendungserfahrung geschriebene Algorithmen würden diese Daten intern auswerten und die daraus gewonnenen Informationen bereitstellen. Dies erfolge in der Regel über den integrierten OPC-UA Server, es könnten aber auch vielfältige andere Kommunikationsmethoden gewählt werden, wie etwa MQTT oder Cloud-Connectoren für verschiedene Anbieter. Per E-Mail oder SMS könnten darüber hinaus auch de nierte Personen direkt informiert werden Die Inbetriebnahme des SPM erfordere keinerlei SPS-Kenntnisse. Anwender könnten auf einer gra schen Ober äche per Drag & Drop die zu beobachtenden Komponenten zusammenfügen und miteinander verknüpfen. Über den Verschleißgrad hinaus kontrolliere das Modul auf Wunsch auch den aktuellen Energieverbrauch. Anwender könnten dadurch frühzeitig optimierende Maßnahmen ergreifen und so die Anforderungen der EU-Energieef zienz-Richtlinie erfüllen. „Industrie 4.0 bedeutet auch eine Vernetzung der Zulieferer für den Maschinenbau und die Automatisierung“, hebt Cleaver hervor. „Aventics arbeitet darum mit zahlreichen anderen Unternehmen an kompletten Lösungen mit Mehrwert für Kunden zusammen.“ UNTERSTÜTZT Das heimische Innovationszentrum EVOLARIS hat indes eine Videoassistenzlösung entwickelt, die Mitarbeitern, die direkt vor einer Anlage stehen, die Möglichkeit biete, sich per Datenbrille oder Smartphone mit einem Maschinen- oder Prozessspezialisten zu verbinden. Der Fokus liege dabei auf einer einfachen Bedienbarkeit, basierend auf intuitiven Interfaces. Das „EVOCALL“-System ermögliche Service- und Produktionsmitarbeitern, sich von erfahrenen Spezialisten „remote“ unterstützen zu lassen – egal, wann und wo. Per Live- Video und -Audio könnten Spezialisten den Prozess anleiten, wichtige Informationen wie Schaltpläne, Datenblätter oder Checklisten direkt auf das mobile Gerät schicken und so ortsunabhängig in Echtzeit unterstützen. Zudem könne die gesamte Supportsitzung aufgezeichnet und für Schulungszwecke verwendet werden. Für die Nutzung von EVOCALL seien keine Spezialgeräte notwendig, betont das Unternehmen. Die Lösung könne in Verbindung mit allen gängigen Consumer-Geräten (Smartphones, Tablets und Datenbrillen) verwendet werden. EVOCALL werde überwiegend in den Bereichen Inbetriebnahme, Instandhaltung und Aftersales eingesetzt. Bei Inbetriebnahme erhalte die ausführende Person durch den Experten frühzeitig mehr Prozess-Know-how. Durch die unterstützende Funktion des Spezialisten könnten in der Instandsetzung mitunter zeitkritische Störungen gemeinsam rasch erledigt werden, ohne dass der Experte selbst anreisen müsse. Das spare wertvolle Zeit sowie Reisekosten und sowohl Mitarbeiter als auch Experten könnten sich rasch wieder anderen Aufgaben widmen. „Die Möglichkeit, einen Spezialisten mittels Live-Video hinzuzuziehen, welcher die Arbeitsprozesse anleitet beziehungsweise begleitet, schafft eine wesentliche Reduktion der durchschnittlichen Reparaturzeit und Reparaturkosten. Somit unterstützt EVOCALL Das heimische Innovationszentrum EVOLARIS hat eine Videoassistenzlösung entwickelt, die Mitarbeitern, die direkt vor einer Anlage stehen, die Möglichkeit bietet, sich per Datenbrille oder Smartphone mit einem Maschinen- oder Prozessspezialisten zu verbinden.


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