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Facility Management Guide 2017

wird. Auch wenn dies den Kunden nur wenige Cent kosten würde, wäre dies bei Millionen Aufzugsnutzern pro Tag ein interessantes Geschäftsmodell. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach „intelligenten Aufzügen“ in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. In den vergangenen 150 Jahren hat sich an den Basisfunktionen 2017 FACILITY-MANAGEMENT-GUIDE 51 der Anlagen hingegen nur wenig getan. Ein Blick in die Zukunft Die Zukunft hat schon begonnen. So produzieren die Aufzüge des 178 Meter hohen Gebäudes des Schweizer Pharmaherstellers Roche in Basel beim Bremsen Strom, der in das Netz des Gebäudes eingespeist wird. Energieeinsparung ist aber nur ein Thema. Thyssen krupp will den Platzbedarf von Aufzügen in den Gebäuden verringern. Der Konzern hat 40 Millionen Euro in einen Testturm im baden-württembergischen Rottweil investiert. Drei der zwölf Schächte in dem 246 Meter hohen Turm sollen zu Tests für das Mehrkabinenaufzugssystem MULTI genutzt werden, berichtet der Chef der Aufzugssparte, Andreas Schierenbeck. Der Antrieb dieser Aufzüge basiere auf der Technik der Magnetschwebebahn. Seile würden nicht mehr benötigt. Es könnten mehrere Kabinen platzsparend in einem Schacht bewegt werden. Zudem lasse sich der Aufzug sowohl seitwärts als auch ohne Limit in die Höhe bewegen. Dadurch könnte der Platzbedarf für Aufzüge in den Gebäuden um 40 Prozent verringert werden. Auch in der Wartung sollen moderne Zeiten Einzug halten. Wenn die Türen langsamer als gewohnt öffnen – etwa 1,2 Sekunden statt 1,0 Sekunden – soll das System eine Textnachricht an einen Techniker schicken. Fehler könnten so frühzeitig erkannt werden, ehe sie zu einem größeren Problem werden. Schindler arbeitet bei der vorausschauenden Wartung mit General Electric zusammen, Kone mit IBM und Thyssenkrupp mit Microsoft. Ziel sei es, die Ausfallzeiten zu verringern, erläutert Thyssenkrupp-Manager Schierenbeck. Im Schnitt fielen Aufzüge vier- bis sechsmal pro Jahr aus. „Das hört sich zwar nicht viel an. Wenn aber mein Auto so oft ausfiele, würde ich mir wohl ein anderes besorgen.“ Foto: Pixabay


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