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Logistik Guide 2017

Voll automatisierte Logistikdrohnen Fliegen, fahren, schwimmen und liefern Drohnen werden in der Logistik immer wichtiger. Während hierzulande der Drohneneinsatz zur Warenlieferung aufgrund der gesetzlichen Lage momentan wenig realistisch ist, steht die Transportdrohne in anderen Regionen mittlerweile vor der Einführung. Zudem soll Luftfracht dank Riesendrohnen künftig merklich günstiger werden. Doch es kommt nicht immer nur auf die Größe an, auch „kleinere“ Entwicklungen werden die Logistik umkrempeln. In Science-Fiction Filmen gehören sie nicht selten zum guten Bild – Drohnen, die in zahllosen Varianten durch die Lüfte schwirren und Waren wie auch Personen von einem Ort zum anderen bringen. Doch die Realität sieht anders aus. Noch, denn der kommerzielle Drohneneinsatz zur Warenlieferung steht in einigen Ländern knapp vor der Marktreife. So hat der Onlinehändler Amazon in Großbritannien einen Testbetrieb für die Lieferung mittels Drohne gestartet. In einer ländlichen Region werden seit Ende 2016 drei Kunden mittels Drohnen beliefert, dafür errichtete der Konzern ein spezielles Auslieferungszentrum in Containerbauweise. Dort sind spezielle Startplätze für die Drohnen installiert, die weitestgehend automatisch bestückt werden. Und die Drohnen agieren vom Moment des Starts über die Zustellung des Pakets bis zur Rückkehr ins Logistikzentrum völlig autonom. Doch die Vordenker der Branche gehen inzwischen deutlich weiter und denken in größeren Maßstäben. Geht es beispielsweise nach dem Start-up Natilus, soll Luftfracht dank Riesendrohnen künftig deutlich günstiger werden. Text: Thomas N. C. Mach Langfristiges Ziel ist es dem Unternehmen zufolge, mit amphibischen, autonomen Fluggeräten in der Größe einer Boeing 777 die Kosten um die Hälfte zu senken. Im heurigen Sommer sollen erste Testflüge mit einem annähernd zehn Meter langen Prototypen durchgeführt werden, bis 2020 soll eine Drohne in voller Größe folgen. Derzeit gibt es für Überseefracht zwei Varianten: langsam und billig per Schiff oder schnell und teuer per Flugzeug. Natilus hofft nun darauf, mit den Drohnen einen goldenen Mittelweg zu eröffnen. 44 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2017 Als Beispiel verweisen die Projektverantwortlichen auf die Strecke von Los Angeles nach Schanghai. Der Transport von gut 9.000 Tonnen Fracht soll demnach nur 30 Stunden dauern und somit 17-mal schneller sein als per Schiff. Im Vergleich zu einer Boeing 747, die nur elf Stunden braucht, würden sich die Kosten auf 130.000 Dollar halbieren. Drohnen legen in Häfen an Möglich machen sollen dies Drohnen in der Größe eines Jumbo-Jets, die Propellerturbinen, Mantelstromtriebwerke und normalen Flugzeugtreibstoff nutzen. Die Fluggeräte sollen in einer


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