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NEW BUSINESS Innovations 3/2017

SMART AUTOMATION Die Digitalisierung und neue Technologien wie 3D-Druck, Automation, Sensorik und Robotik bieten Chancen für eine Reindustrialisierung Europas und für die Schaffung neuer, smarter Berufsbilder und Jobs. APRIL 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 51 Mehr als 30 Millionen Menschen sind laut of- ziellen Zahlen direkt in der verarbeiteten Industrie in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union beschäftigt. Dazu kommen die unzähligen Menschen, die in den Klein- und Mittelbetrieben entlang der Wertschöpfungskette von der Innovationskraft pro tieren. „Es ist hoch an der Zeit, sich auf die Herausforderungen und die Zukunftschancen der Mineralrohstof ndustrie in Europa zu konzentrieren“, betont etwa Roman Stiftner, seines Zeichens Geschäftsführer der Fachverbände Bergbau-Stahl und Nichteisenmetallindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich. „Gerade die Digitalisierung und neue Technologien wie 3D-Druck, Automation, Sensorik und Robotik bieten Chancen für eine Reindustrialisierung Europas und für die Schaffung neuer, smarter Berufsbilder und Jobs.“ Sowohl die Europäische Rohstof nitiative EUMICON als auch die heimischen Fachverbände würden daher die Ziele der EU-Deklaration für eine gemeinsame Strategie zur Stärkung der Industrie unterstützen, wie er betont. „Durch die Digitalisierung stehen massive Veränderungen in den Geschäfts- und Produktionsprozessen bevor und schaffen neue Arbeitsplätze“, prophezeit Stiftner. So prognostiziere der Zukunftsforscher Gerd Leonard, dass die Hälfte der Jobs, die es 2030 geben wird, heute noch gar nicht erfunden sind, erläutert der Wirtschaftskammer-Vertreter. Die sich durch die Digitalisierung bietenden Chancen müssten daher aktiv ergriffen werden, „denn Arbeit wird dadurch nicht weniger, sondern intelligenter und quali zierter“. Dass gerade Österreich von diesen Entwicklungen profitiert, zeigte sich unter anderem bei der Enquete „Smart Mining and Production“, veranstaltet vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und EUMICON. Im Rahmen dessen wagten Experten einen Blick in die Zukunft der europäischen Rohstof ndustrie. Klar sei: Eine nachhaltige Absicherung der Rohstoffbasis könne nur durch verlässliche Rahmenbedingungen für die Mineralrohstoffwirtschaft und durch Innovationen sowie Recycling umgesetzt werden. INVESTITIONEN „Langfristig kann sich Europa im internationalen Wettbewerb gut behaupten, wenn die Investitionen in Forschung und Entwicklung nicht nachlassen“, betonte etwa Stefan Priggemeyer von der Wieland Werke AG. Ein Kritikpunkt seitens aller Experten waren die unsicheren Rahmenbedingungen für Industrieunternehmen – die langfristige Planungssicherheit sei in Europa aktuell einfach nicht gegeben. Einen möglichen Weg, die Zukunft der Industrie in Europa durch das Fokussieren von Kompetenzen zu gestalten, zeigte schon vor längerer Zeit Reinhard Ploss, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender In neon Technologies AG, auf. „Um den Weg in die Zukunft zu gestalten, ist auch immer ein Blick zurück notwendig.“ Nicht nur lokale Überlegungen, sondern globales Denken seien notwendig, um Europa für die Zukunft wettbewerbsfähig zu machen. Ein wichtiges Instrument hierbei sei die Digitalisierung. Doch gerade hier stecken viele europäische Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Die IT-Architektur steht für den Erfolg einer jeden Digitalisierungsstrategie. Doch rund um den Globus weist sie bei Banken, Versicherungen, Einzelhandels und Konsumgüterunternehmen De zite auf. So sehen 63 Prozent der europäischen Bankenvertreter in ihrem Unternehmen in den nächsten Jahren die Gefahr einer wachsenden „technischen Schuld“. Zu diesem Ergebnis kommt die CIO-Studie „Mehr Tempo, weniger Altlasten:


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