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Mehr als Schaltschränke.

NEW BUSINESS - NR. 5, MAI 2024
Seit 1996 befindet sich die Zentrale von Rittal ­Österreich in der Laxenburger Straße. © Rittal GmbH

Vor 50 Jahren startete Rittal den Vertrieb von Schaltschränken in Österreich und ist heute ein prozessorientierter Lösungsanbieter im Schaltschrankbau und kompetenter Partner für IT-Infrastrukturen.

Mit einer Handvoll Mit­ar­bei­ter:innen machte man sich 1974 daran, den österreichischen Markt mit dem Serien-Schaltschrank vertraut zu machen. Die Grundidee von Firmengründer Rudolf Loh aus dem Jahr 1961 – die Serienfertigung von Schaltschränken für die Industrie – fand in Österreich schnell großen Anklang. Die benötigten Gehäuse wurden bis dahin in den Werkstätten der Firmen im Maschinenbau und in der Elektroindustrie selbst hergestellt. Nun ermöglichte Rittal nicht nur die schnelle Produktion standardisierter Schränke, sondern garantierte auch durchgehend hohe Qualität und termingerechte Lieferung. Die Devise lautete: „Den Schaltschrank, den Sie morgen brauchen, haben wir bereits gestern gebaut und heute schon abrufbereit am Lager stehen.“ 

Diese Idee kam auch in Österreich so gut an, dass das Team bereits 1981 in das erste eigene Gebäude an den südlichen Stadtrand von Wien übersiedelte und die Niederlassung zu einem Vertriebs- und Logistikcenter ausbaute. 1996 erfolgte schließlich der Neubau der heutigen Österreich-Zentrale in der Laxenburger Straße. Heute ist Rittal Österreich mit 115 Mitarbeitern in vier Niederlassungen in Wien, Linz, Graz und Lustenau und zwei eigenen Lagern eine der erfolgreichsten Tochtergesellschaften in Europa. In den Augen von Rittal-Geschäftsführer Marcus Schellerer und seinem Vorgänger Ruprecht Hattinger ist dieser Erfolg in Österreich vor allem den engagierten Mitarbeiter:in­nen zu verdanken.
 
„Es gab schon immer eine starke Identifizierung mit Rittal. Ehrgeiz und Spaß am Wettbewerb zeichnen Rittal aus“, so Ruprecht Hattinger. Der zweite wichtige Erfolgsfaktor seien die Innovationen. Für Schellerer war und ist Rittal stets ein Vorreiter der Branche: „Innovationen haben uns vorangebracht. Sie sind nicht nur Mittel zum Zweck – sie sollen unsere Kunden begeistern.“ Wichtig sei es dabei auch, Megatrends zu erkennen und mit innovativen Produkten mitzugestalten. 

Für eine grüne Zukunft
Mitgestalten heißt es auch in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. 2023 wurde am Dach der Österreich-Zentrale eine Photovoltaikinstallation mit 150 kWp in Betrieb genommen. „Unser Rittal-Gebäude in der Laxenburger ­Straße ist das erste in der Friedhelm-Loh-Gruppe, das umfassend auf eine erneuerbare Energieversorgung umgestellt wurde und dadurch unabhängig von Gas ist“, versichert Schellerer.

In Verbindung mit den Luftwärmepumpen und modernster Gebäudeleittechnik sollen so bis zu 150 Tonnen CO₂ aus Gas und Strom pro Jahr eingespart werden. Auch die Niederlassung in Linz profitiert von der neuen Installation in Wien: Ihr wird ein Teil dieses Stroms mittels Energiegemeinschaft zur Verfügung gestellt. Bei den Installationen kamen das hauseigene Expertenwissen des Energy & Power Teams und, wo möglich, selbstverständlich Rittal-Komponenten zum Einsatz.

Rittal ist mehr als Schaltschränke
Seit ihrer Gründung als „Rittal Schaltschränke- und Sprechanlagen Ges. m. b. H.“ konnte Rittal Österreich seine Marktposition ausbauen. Dabei spielten die gute Kommunikation mit den Kunden und der konstante Ausbau des Produktportfolios eine große Rolle. Das Rittal-Produktportfolio wurde sukzessive um die Bereiche Klimatisierung, Stromverteilung, IT-Infrastruktur und Prozessautomatisierung erweitert. Hier will Rittal bis heute Maßstäbe für Energieeinsparung und Effizienz setzen.

Produkte wie das Anreihschranksystem TS 8, das Stromverteilungssystem Ri4Power, Blue e+ als effiziente Kühlgeräteserie und die neuen Schranksysteme VX25 und AX sowie KX gelten als Meilensteine in der Entwicklung. Gemeinsam mit den Schwesterfirmen der Friedhelm Loh Group Eplan, Cideon und German Edge Cloud ermöglicht Rittal heute maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Kundenanforderungen.

Ende der 80er-Jahre waren Datenkommunikation und Netzwerkverkabelung ein großes Thema. Hier erfüllte der Rittal-Schaltschrank PS4000 als Datenverteiler mit dem umfangreichsten Zubehörprogramm am Markt genau die Bedürfnisse des aufkommenden IT-Marktes und wurde so zum Erfolgsprodukt, das sich in den folgenden Jahrzehnten zur IT-Systemlösung RiMatrix 5 weiterentwickelte.

Mittlerweile liefert Rittal maßgeschneiderte Komplettlösungen vom Micro Data Center bis hin zum Rechenzentrum im Container. Ergänzend zur Einführung des Großschranksystems VX25 gibt es für den IT-Bereich den VX IT, der – egal, ob es sich um einen Netzwerkverteiler oder um Server-Racks in einem Edge-, Colocation- oder Hyperscale-Data-Center handelt – eine Plattform für alle Anforderungen in modernen IT-Infrastrukturen darstellt.

Kompetenz durch Praxis und Know-how
Anschaulich wird die Wandlung zum Lösungsanbieter im 2023 eröffneten Rittal Application Center (RAC) in Wien. Im RAC können Kunden die Lösungen von Rittal und der Schwesterfirma Eplan live erleben, es wird die Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau in einer echten Werkstattumgebung vom Engineering bis zum Betrieb abgebildet. Auf diese Weise können die Rittal-Experten gemeinsam mit den Kunden Möglichkeiten zur Optimierung und Kosteneinsparung erarbeiten. Die neueste Applikation ist eine Ehrt-Stanz- und Biegemaschine für die professionelle Kupferbearbeitung. 

„Das Rittal Application Center ist der Ort, an dem Unternehmen aus dem Steuerungs- und Schaltanlagenbau eigene Projekte mitbringen können und wo wir gemeinsam mit ihnen praxisnah an maßgeschneiderten Lösungen arbeiten“, erklärt Marcus Schellerer und versichert, dass es „unser Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden noch weiter zu verbessern und ihnen neue Entwicklungschancen für die Zukunft aufzu­zeigen.“ 

Hin zum prozessorientierten ­Lösungsanbieter
Auch in Zeiten wirtschaftlicher Anspannungen war die Tochtergesellschaft gut gewappnet und konnte auch schwierige Zeiten meistern. Heute sieht sich Rittal in Österreich nicht mehr als reine Produktvertriebsfirma. Rittal ist den Weg hin zu einem prozessorientierten Lösungsanbieter entlang der Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau gegangen und ist zum kompetenten Partner sowohl für die zunehmend digitalisierte und automatisierte Industrielandschaft als auch für die IT-Infrastruktur geworden. 

Marcus Schellerer und sein Team blicken positiv in die Zukunft: „Wir haben immer den Dialog und die beste Lösung gemeinsam mit unseren Kunden gesucht. Wir freuen uns, wenn uns die Kunden weiterhin fordern!“ (BS)


INFO-BOX
Über Rittal
Rittal ist ein weltweit führender Anbieter für Schaltschranksysteme, Automatisierung und Infrastruktur mit den Bereichen Industrie, IT, Energy & Power, Cooling und Service. Produkte und Lösungen von Rittal sind in über 90 Prozent der Branchen ­weltweit im Einsatz – standardisiert, ­kundenindividuell, in bester Qualität. Mit der Kombination aus Hardware- und Softwarekompetenzen optimieren und digitalisieren Rittal, Rittal Software ­Systems (Eplan, Cideon und German Edge Cloud) und Rittal Automation Systems (RAS, Ehrt, Alfra) die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Kunden, inklusive IT-Infrastruktur – vom Steuerungs- und Schaltanlagenbau über den Maschinenbau bis hin zu Fabrik­betreibern oder der Energiebranche. 

www.rittal.at