
COVERTHEMA
Mehr Geld für öffentliche Universitäten: Mit einer Budgeterhöhung
um 1,3 Mrd. Euro erhalten Österreichs Unis mehr
Handlungsspielraum und Studenten eine bessere Betreuung.
Investition in die Zukunft.
38 NEW BUSINESS | FEBRUAR 2019
Fotos: Pixabay, Universität Wien/Barbara Mair
I m September 2018 el der
Startschuss für eine intensive
Verhandlungsphase zu
den kommenden Leistungsvereinbarungen
2019 bis 2021 zwischen
dem Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Forschung und den
22 öffentlichen Universitäten Österreichs.
Die Verhandlungen stellten die Grundlage
für die inhaltliche Weiterentwicklung
und strategische Pro lbildung der
Universitäten in den kommenden drei
Jahren dar. Dabei wurden in einem umfangreichen
Prozess die vertraglichen
Vereinbarungen zwischen Wissenschaftsministerium
und den einzelnen
Universitäten erarbeitet. Die Schwerpunkte
der kommenden drei Jahre liegen
für das Bundesministerium u. a. in der
Umsetzung der Reformziele der „Universitäts
nanzierung NEU“, der Weiterentwicklung
der Forschungsschwerpunktsysteme,
der Weiterentwicklung
der wissenschaftlichen Karrierewege
für junge Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler und im Bereich Digitalisierung.
Paradigmenwechsel in der
Mittelzuteilung
Zur Umsetzung der inhaltlichen Schwerpunkte
an den einzelnen Universitäten
gilt es natürlich auch, nanzielle Rahmenbedingungen
zu schaffen. Durch
die „Universitätsfinanzierung NEU“
eröffnen sich dabei zahlreiche neue Möglichkeiten:
Mit zusätzlich 1,3 Milliarden
Euro für die kommenden drei Jahre steht
den Universitäten ein Gesamtbudget von
elf Milliarden Euro zur Verfügung. Mit
dieser Steigerung unterstreicht Österreich
auch im internationalen Vergleich
den hohen Stellenwert von Wissenschaft
aus budgetärer Sicht – so zeigen die
jüngsten Erhebungen der OECD im
„Education at a Glance 2018“-Bericht,
dass Österreich bereits bisher bei den
öffentlichen tertiären Bildungsausgaben
mit 1,6 Prozent deutlich über EU- und
OECD-Schnitt (je 1,1 Prozent) lag.
Aber nicht nur mehr Geld, sondern vor
allem auch eine gänzlich neue Finanzierungssystematik
sorgt für einen Paradigmenwechsel
in der Mittelzuteilung.
So wird das Budget künftig in ein 3-Säulen
Modell gegliedert, das die zentralen
Bereiche Lehre, Forschung und Infrastruktur
unterscheidet. Dadurch wird
mehr Transparenz, Planbarkeit und
Ef zienz ins System gebracht. Zusätzlich
zu diesem neuen Finanzsystem wird
auch das bestehende Zugangsmanagement
weiterentwickelt und in den sogenannten
„Massenfächern“ wie Rechtswissenschaften,
Erziehungswissenschaften
und Fremdsprachen ausgeweitet.
Gleichzeitig wird mit dieser inhaltlichen
wie strukturellen Weiterentwicklung
von den Universitäten eine deutliche
Steigerung der Forschungs- und Lehrleistungen
und somit eine höhere Wettbewerbsfähigkeit
im internationalen
Vergleich erwartet.
360 neue Professuren
„Die österreichischen Universitäten sind
in Bezug auf Lehre und Forschung zu
mehr fähig, als sie derzeit aufgrund
schlechter Betreuungsverhältnisse in
der Lage sind. Mit den abgeschlossenen
Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen
mit den Universitäten soll
die Beliebigkeit in Bezug darauf beendet
werden, wie viele Studierende an Österreichs
Universitäten betreut werden
können. Die Universitäten werden mög-