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NEW BUSINESS 3/2017

COVERTHEMA Die VBV – Vorsorgekasse gilt im Finanzsektor als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Vorstandsvorsitzender Behacker verrät, wie ökonomischer Erfolg und ethisches Wirtschaften gelingen. Verantwortungsbewusst Investieren. H err Behacker, die VBV – Vorsorgekasse gilt in 28 NEW BUSINESS | APRIL 2017 Österreich als Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Vorsorgekassen müssen rentabel und sicher veranlagen – das erwarten sich unsere Kunden und das ist auch die Sicht des Gesetzgebers! Schließlich geht es um die Beiträge und die Vorsorgeansprüche aller Erwerbstätigen, die seit 1. 1. 2003 zu arbeiten begonnen haben bzw. seit diesem Zeitpunkt den Arbeitgeber gewechselt haben. Das sind immerhin rund drei Millionen Menschen! Unsere Veranlagungsstrategie ist daher grundsätzlich so ausgerichtet, dass wir mit möglichst geringem Risiko und breiter Streuung den höchstmöglichen Ertrag generieren. Ergänzend zu dieser ökonomischen Ausrichtung haben wir uns aber schon zur Unternehmensgründung Gedanken gemacht, wie wir unser Kerngeschäft – also die Veranlagung der Kundengelder – auch ethisch, sozial und ökologisch gestalten können. Wir haben daher 2002 einen Ethik-Beirat eingerichtet, mit dem wir gemeinsam eine Nachhaltigkeits-Kriteriologie entwickelt haben, nach der wir unsere Veranlagung seit Beginn an managen. Verantwortungsbewusstes Investieren bedeutet, auf die Ressourcen unserer Erde, auf die Umwelt, auf die Gesellschaft und auf den korrekten Umgang mit Menschen Rücksicht zu nehmen. Wir investieren daher seit jeher vorwiegend in Unternehmen und Länder, die auf ökologischem und sozialem Gebiet Vorreiter sind und auch wirtschaftlich eine überdurchschnittliche Entwicklung aufweisen. Die Nachhaltigkeit ist seit Anbeginn in der Mission und im Unternehmensleitbild der VBV – Vorsorgekasse fest verankert und stellt sozusagen die DNA unseres Unternehmens dar. Was macht für Sie nachhaltiges Anlegen aus? Wenn es um die Veranlagung geht sind wir sehr kritisch! Immerhin tragen wir die Verantwortung für Treuhand- Kapital. Unsere Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass wir nicht aus reiner Gier nach Performance wirtschaftlich oder ethisch leichtfertige Entscheidungen treffen. Eine klare strategische Asset-Allokation sowie die strenge Einhaltung unserer Positiv- und Ausschlusskriterien bilden den verbindlichen Rahmen für unser Tun. Zu unseren Positivkriterien gehören etwa erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Gesundheitsvorsorge. Ausschlusskriterien sind unter anderem Todesstrafe, Atomenergie, Kinderarbeit oder die Produktion von Massenvernichtungswaffen. Transparenz und die externe Überprüfung und Beurteilung der Qualität unserer nachhaltigen Veranlagung sind uns dabei ein besonderes Anliegen! Der Kunde will keine Mogelpackung: bevor wir nur sagen, dass wir nachhaltig sind, lassen wir unsere gesamte Veranlagung von der ÖGUT, der österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik, einem Bereich des Lebensministeriums, überprüfen und testieren! Damit wird die Sache auch glaubwürdig und nachvollziehbar. Was unterschiedet Ihre Veranlagungspolitik von jener anderer Anbieter? Mit der Einrichtung eines Ethik-Beirats sowie dem klaren Bekenntnis zur Betriebsökologie haben wir schon im Jahr 2002 Meilensteine gesetzt – im Finanzsektor war „Nachhaltigkeit“ damals ein Novum. Wir sind sehr stolz, als Vorreiter und Trendsetter in diesem Bereich mittlerweile die gesamte Vorsorgekassenbranche in KR Heinz Behacker, Vorstandsvorsitzender der VBV – Vorsorgekasse


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