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NEW BUSINESS 2/2017

INNOVATIVE INDUSTRIE V. l. n. r.: Ao. Univ.-Prof. Jörg Thuswaldner (Montanuniversität), Dr. Martin Leitner (Aalto University Helsinki), Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler (Präsident der Christian Doppler Gesellschaft), Rektor Wilfried Eichlseder, Laborleiter Assoz. Prof. Dr. Michael Stoschka, Dr. Thomas Moshammer (Siemens AG Österreich), Dr. Jürgen Fröschl (BMW Group), Dr. Christian Oberschelp (Nemak Dillingen GmbH), Assoc. Prof. Dr. Giovanni Meneghetti (TU Padova) MÄRZ 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 43 BMWFW FÖRDERT DAS NEUE CD-LABOR Erhöhte Dauerfestigkeit bedeutet, dass Bauteile unter zeitlich veränderlicher Betriebsbeanspruchung lokal keine technisch relevanten Schädigungen aufweisen. Dadurch bleiben diese zyklisch beanspruchten Maschinenkomponenten länger funktionstüchtig und können somit materialsparender und leichter ausgeführt werden. Dies ist für alle Branchen von Interesse, bei denen es zu zyklischen Beanspruchungen kommt, zum Beispiel bei Maschinen und Brücken, insbesondere aber bei Fahrzeugen. „Zu immer ef zienterer Mobilität gehört auch, Fahrzeuge und Motoren immer leichter zu machen“, sagt Vizekanzler und Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner. „Voraussetzung dafür ist detailliertes Grundlagenwissen zur Dauerfestigkeit von Materialien, das im CD-Labor gewonnen und für die Unternehmen nutzbar wird. Davon pro tieren neben direkt beteiligten Partnern auch der Wissenschaftsstandort Österreich sowie die österreichische Autozulieferindustrie.“ ERMÜDUNGSERSCHEINUNGEN CHARAKTERISIEREN Ziel dieses CD-Labors ist es, diese statistisch verteilten Fehlstellen hinsichtlich ihrer Ermüdungsfestigkeit zu charakterisieren, wobei sowohl einzelne Defekte als auch Netzwerke von Imperfektionen berücksichtigt werden. Durch verbesserte Kenntnis der ermüdungsfesten Bewertung von statistisch erfassten Diskontinuitäten wird ein wesentlicher Beitrag zur Grundlagenforschung geleistet. Die Arbeiten widmen sich sowohl Aluminium- als auch Stahlgussbauteilen, welche grundlegend unterschiedliche Defektcharakteristika hinsichtlich geometrischer Ausbildung und statistischer Verteilung, aber auch verschiedene Defektlängenskalen aufweisen. In einem ersten Schritt sollen Imperfektionen an mit konventionellen Prozessparametern hergestellten Gussbauteilen evaluiert und klassi ziert werden. Im Weiteren sollen die Folgen charakteristischer Defekte für die lokale Ermüdungsfestigkeit durch entsprechende Schwingfestigkeitsversuche und Analysen evaluiert werden. Wesentlich sind die statistische Verteilung der fertigungsprozessabhängigen Imperfektionen als auch deren räumlicher Anordnung im höchstbeanspruchten Volumen. Ziel ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen fertigungsprozessbasierte Qualitätsfaktoren abzuleiten. Die Forschungsergebnisse dieses CD-Labors werden es ermöglichen, die Lebensdauer von zyklisch beanspruchten Gussbauteilen aus Aluminium und Stahl grundlagenbasiert besser bewertbar zu machen sowie Design und Fertigungsprozesse entsprechend zu optimieren. VM INFO-BOX Über Christian Doppler Labors In Christian-Doppler-Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschaftler kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. Christian-Doppler-Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam fi nanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). www.unileoben.ac.at/amb


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