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NEW BUSINESS 1/2017

TRENDS & NEWS Markt verbleibenden Mikrounternehmen schaffen insgesamt auch weniger neue Arbeitsplätze als die größten österreichischen Unternehmen. „In Österreich sind die kleinsten und jüngsten Unternehmen mit einem besonders hohen Marktaustrittsrisiko konfrontiert. Dies führt dazu, dass in diesen Unternehmen sehr viele Arbeitsplätze nur kurzfristig durch neue Markteintritte geschaffen werden, dann aber wieder verloren gehen. Dieses Bild für Österreich unterscheidet sich kaum von dem der USA, was doch etwas überraschend ist: Österreich ist doch deutlich stärker reguliert und eine Philosophie von ‚trial and error‘ ist bei uns auch deutlich weniger ausgeprägt“, erklärt Oberhofer. Große Rezession trifft stärker die Jungen als die Kleinen Von der Wirtschaftskrise waren insbesondere die jungen Unternehmen betroffen. Bei ihnen wurden in diesem Zeitraum relativ mehr Arbeitsplätze durch Marktaustritt zerstört als bei anderen Unternehmen. Die neue Arbeitsplatzschaffung durch überlebende kleine Unternehmen ging zudem auch um vier Prozentpunkte relativ zu den ältesten Unternehmen zurück. Bei kleinen Unternehmen zeigt sich der Beschäftigungsbeitrag durch Marktaustritte ähnlich negativ wie in der Gesamtuntersuchungsperiode, allerdings haben von 2008 bis 2010 die kleinsten überlebenden Unternehmen mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als die Größten. „Die ganz jungen Unternehmen wurden von der Wirtschaftskrise offenbar stärker getroffen. Das kann damit zusammenhängen, dass man eine gewisse Markterfahrung braucht, um in Krisenzeiten erfolgreich überleben zu können“, so Oberhofer. „Auch Finanzierungsprobleme, ausgelöst durch die Bankenkrise, könnten hier eine relativ wichtige Rolle gespielt haben, dies lässt sich allerdings aus den verfügbaren Daten nicht direkt ablesen.“ MW UMFRAGE Österreichs Arbeitnehmer wünschen sich 4-Tage-Woche Im Rahmen einer Studie im Auftrag des berufl ichen Online-Netzwerks XING wurden Arbeitnehmer in Österreich zu ihrer berufl ichen Situation und ihrer Zufriedenheit im Job befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass rund 72 Prozent mit ihrem derzeitigen Job zufrieden sind. Trotzdem kann sich jeder zweite Österreicher vorstellen, noch dieses Jahr den Arbeitgeber zu wechseln. Großer Wunsch der Österreicher ist dabei die 4-Tage-Woche. Immerhin fast die Hälfte würde diese bevorzugen. Und jeder Fünfte gibt an, eine längere Auszeit nehmen zu wollen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Österreichs Arbeitnehmer gerne arbeiten: Fast neun von zehn Österreichern würden auch einer Beschäftigung nachgehen, wenn sie fi nanziell ausgesorgt hätten. WETTBEWERB Mehr Mädchen für technische Lehrberufe begeistern Der Kreativwettbewerb „Technolution – Frauen in der Technik“ bietet heuer eine Kategorie für Lehrlinge: Die Aufgabenstellung: Porträtiere eine Frau, die in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf tätig ist, und beschreibe ihren Berufsalltag. Die Beiträge können in Wort, Bild oder als Film eingereicht werden. Für Unternehmen ist dies eine gute Gelegenheit, im Betrieb beschäftigte Technikerinnen oder Wissenschaftlerinnen von ihren Lehrlingen selbst porträtieren zu lassen. Österreich liegt im europäischen Vergleich bezüglich Frauen in Technik und Naturwissenschaften seit Jahren im hintersten Feld. Auch bei den technischen Lehrberufen sind Frauen noch immer stark unterrepräsentiert. Info: www.technolution.info PLATZIERUNG Korruptionswahrnehmungsindex Die ersten drei Ränge des Corruption Perceptions Index (CPI) 2016 belegen dieses Jahr Dänemark, Finnland und Neuseeland, am Ende der Rangliste fi nden sich Nordkorea, Syrien, der Südsudan und Somalia. Österreich liegt auf Rang 17 von insgesamt 176 erfassten Staaten und rutscht somit gegenüber dem Vorjahr um einen Platz ab, da Hong Kong an Österreich vorbeigezogen ist. Damit verschlechtert sich Österreich im CPI erstmals seit drei Jahren, der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Jahre ist vorerst zu Ende. Nachdem Pixabay Freepik,Österreich im Jahr 2012 von Rang 16 auf Platz 25, 2013 gar auf Rang 26, abgestürzt war, hatte sich Fotos:in den letzten beiden Jahren wieder eine positivere Entwicklung abgezeichnet. FEBRUAR 2017 | NEW BUSINESS 65


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