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NEW BUSINESS 1/2017

BILDUNG IN ÖSTERREICH 34 Das Infrastrukturministerium startet ein Projekt, um Arbeitnehmer für Industrie 4.0 zu qualifi zieren. Fit 4 4 richtet sich dabei an Niedrigqualifi zierte in Klein- und Mittelbetrieben. Österreich wird Fit 4 4. NEW BUSINESS | FEBRUAR 2017 Foto: bmvit / Raimund Appel V or allem einfache Routinetätigkeiten werden durch die Digitalisierung wegfallen. „Darum bieten wir gezielt Aus- und Weiterbildung für die Betroffenen an, und damit machen wir unsere Arbeitnehmer t für die Industrie 4.0“, so Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Herzstück des Projektes ist die Fortbildung direkt im Betrieb, auch Datenbrillen für Trainings in der virtuellen Realität werden zum Einsatz kommen. Das Projekt startet im Herbst 2017. Grundlage für die Initiative Fit 4 4 ist eine neue Studie der Prospect Unternehmensberatung, die von Infrastrukturministerium, Austria Wirtschaftsservice GmbH und Arbeiterkammer Wien in Auftrag gegeben wurde. Untersucht wurde, welche Kompetenzen Arbeitnehmer mitbringen müssen, um auch im Zuge der Digitalisierung am Arbeitsmarkt Erfolg zu haben. Fachkompetenzen „Vor allem geht es um digitale Kompetenzen, Prozessverständnis, Selbstorganisation und um die Bereitschaft zur laufenden Weiterentwicklung sowie zu Verantwortungsübernahme. Dies gilt grundsätzlich – natürlich jeweils angepasst an den konkreten Arbeitsplatz“, sagt Studienautorin Trude Hausegger von Prospect. Edeltraud Stiftinger, Geschäftsführerin der Austria Wirtschaftsservice GmbH: „Wir müssen auf sinnvolle Aus- und Fortbildung setzen. Ein Computerkurs allein wird nicht reichen. Genau da setzen wir mit unserem neuen Förderungsprogramm Fit 4 4 an. Wir entwickeln virtuelle Lernmodelle und Lernumgebungen, damit einfach und spielerisch entsprechende Skills aufgebaut werden können.“ Rudi Kaske, Präsident der Bundesarbeitskammer: „Auch ältere Arbeitnehmer und Menschen, die mit Technik wenig anfangen können, haben ein Recht auf laufende Weiterbildung. Darum wollen wir das Quali zierungsgeld und eine Weiterbildungswoche pro Jahr für alle. Sonst vergrößert sich die Kluft zwischen den Gutgebildeten mit vielen Chancen und den geringer Quali zierten noch weiter.“ Schon bisher stellt das Infrastrukturministerium jährlich 16 Millionen Euro für Ausbildung rund um Industrie 4.0 zur Verfügung. Mit sieben Millionen Euro jährlich werden Praktika in Forschung und Technik unterstützt. Mehr als 10.000 Schüler haben in den vergangenen acht Jahren davon pro- tiert. Insgesamt sechs universitäre Stiftungsprofessuren in für Österreich besonders wichtigen Industriezweigen werden mit 3,8 Millionen Euro jährlich gefördert. Weitere 3,3 Millionen Euro stehen für Pilotfabriken, also industrielle Testlabore, zur Verfügung. MW www.bmvit.gv.at V. l. n. r.: Rudi Kaske, Trude Hausegger, BM Jörg Leichtfried und Edeltraud Stiftinger


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